Immobilienkredite immer teurer: Zinsen liegen bereits bei über 2%
(10.4.2022) Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges auf die Inflation und damit die Baugeldkonditionen bekommen Kreditnehmer immer deutlicher zu spüren: Käufer mit Finanzierungsbedarf und Eigentümer mit bevorstehender Anschlussfinanzierung werden mit einem enormen Zinsanstieg konfrontiert: „Allein im März verteuerten sich zehnjährige Darlehen um rund 0,5 Prozentpunkte. Seit Jahresbeginn haben sich die Konditionen von ein auf über zwei Prozent mehr als verdoppelt“, konstatiert Frau Mirjam Mohr, Vorstand Privatkundengeschäft der Interhyp AG. „Dass die Bauzinsen steigen werden, hatten viele prognostiziert - dass sie so schnell so stark steigen, kam für den Markt aber unerwartet.“
Quelle: interhyp.de/zins-charts |
Viele der von Interhyp monatlich befragten Experten prognostizieren nun im Jahreslauf 2022 noch höhere Zinsen: „Wir halten 2,5 bis 3 Prozent für zehnjährige Darlehen bis Jahresende für realistisch“, sagt Frau Mohr. Diese Einschätzung teilen die meisten der von Interhyp befragten Experten. Frau Mohr: „Wer einen Kredit benötigt, sollte sich frühzeitig vorbereiten, jetzt Konditionen vergleichen und die Auswirkungen eines weiteren Zinsanstiegs für sich durchrechnen.“
Die aktuellen Inflationsraten von mehr als sieben Prozent könnten die Europäische Zentralbank (EZB) zu einer noch früheren und deutlicheren Zinswende nötigen - trotz der Gefahren für die von Pandemie und Ukraine-Krieg strapazierten Wirtschaft, die bereits unter Materialmangel, Lieferengpässen und steigenden Energiekosten leidet. „Die EZB gerät immer mehr unter Zugzwang, die Zinspolitik zu straffen“, stellt Frau Mohr fest. Zumal die amerikanische Notenbank Fed die Zinswende im März mit einer ersten Leitzinsanhebung bereits eingeleitet hat. Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen, die neben der Notenbankpolitik als wichtiger Indikator für das Baugeld gelten, befinden sich derzeit anhaltend im Plus. Die eingeläutete Zinswende manifestiert sich - mit den entsprechenden Auswirkungen für Baudarlehen.
Interhyp empfiehlt Kreditinteressenten in Zeiten beinahe täglich steigender Bauzinsen, die Unterlagen für die Finanzierung gut vorzubereiten. Nach Angebotserhalt von einem Kreditgeber bleibt je nach Bank fünf bis 10 Tage Zeit, alle nötigen Unterlagen bei der Bank einzureichen, bevor das Zinsangebot verfällt. „Wir empfehlen, frühzeitig mit dem Finanzierungsberater oder der -beraterin abzuklären, welche Dokumente dringend benötigt werden“, sagt Frau Mohr.
Für die Finanzierung selbst empfiehlt Interhyp weiterhin eine solide Finanzierungsstruktur mit eher höheren Anfangstilgungen und einer längeren Zinsbindung, die ausreichend Zinssicherheit garantiert. „Zudem kann ein Angebotsvergleich helfen, das Institut mit den günstigsten Zinsen zu finden. Gerade im aktuellen Marktumfeld geben Banken Zinserhöhungen unterschiedlich schnell weiter. Ein Kreditvergleich kann jetzt viel Bares sparen“, stellt Frau Mohr fest.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Interhyp AG
- Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt - siehe deshalb ggf. Baugeld aktuell
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siehe zudem:
- Immobilien, Materialmangel / Preissteigerungen und Baubranche auf Baulinks
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