Badentlüftung braucht auch Zuluftelemente
(4.10.2003) Moderne Gebäude sind dicht - möglicherweise zu dicht. Eine freie Lüftung über Gebäudeundichtheiten findet in der Regel nicht mehr statt. Diese Veränderung erfordert auch ein Umdenken in der Planung der Entlüftung innenliegender Bäder und WC´s nach DIN 18017-3. Es stellt sich also die Frage, ob genügend Luft von außen nachströmen kann, damit die Lüfter nicht ins Leere laufen.
In der aktuellen Ausgabe der DIN 18017-3 wird davon ausgegangen, dass ein 0,8-facher Luftwechsel über Fugenundichtheiten in den Außenbauteilen möglich ist. Wird er nicht erreicht, so müssen Zuluftelemente integriert werden. Dies fordern auch die bauaufsichtlichen Zulassungen der Lüftungsgeräte.
Bei einer konventionellen Wohnung mit einer Größe von 50 m² und einem Luftwechsel über Fugen von 0,8 1/h, kann der Abluftvolumenstrom des Badlüfters ohne weiteres über die Undichtheiten in der Gebäudehülle nachströmen. Die Vorrausetzungen haben sich jedoch verändert: Mit der Energieeinsparverordnung werden sehr hohe Dichtheitsanforderungen an neue und zu sanierende Gebäude gestellt. Demnach darf z.B. der so genannte n50-Wert für maschinelle Lüftungsanlagen den Wert von 1,5 1/h nicht überschreiten (Dieser Wert gibt an, wie oft die Gebäudeluft pro Stunde gegen die Außenluft ausgetauscht wird). Umgerechnet auf Umgebungsbedingungen (4-8 Pa Differenzdruck) ergibt das wiederum einen Wert von ca. 0,1 bis 0,2 1/h.
Die Praxis zeigt ebenfalls, dass der tatsächliche Luftwechsel über Gebäudeundichtigkeiten zwischen 0,1 und 0,2 1/h liegt. Auch unabhängig von der Kontrolle der Gebäudedichtheit werden solche Werte erreicht, wie z.B. eine Studie der TU Dresden 1999 ermittelt hat.
In der oben erwähnten 50 m² Wohnung kann unter diesen Bedingungen der Abluftvolumenstrom von 60 m³/h nicht mehr vollständig über die Fugen nachströmen. Nur ein Drittel - also ca. 20 m³/h - gelangt über die Restundichtheiten in der Gebäudehülle in die Räume. Natürlich puffert die Wohnung kurze Lüftungszeiten ab; wird jedoch das Bad z.B. am Morgen intensiv über längere Zeit genutzt, so fördert der Lüfter ins Leere - sprich: es kann nicht genügend Außenluft nachströmen. Die feuchte Luft wird nicht nach draußen gefördert, sondern bleibt im Bad.
Abhilfe schaffen hier nur Zuluftelemente in den Außenwänden der Wohnräume, z.B. der Typ ALD-R 160 von LUNOS Lüftungstechnik GmbH. Jeweils ein Element in Schlafzimmer und Wohnzimmer montiert, gewährleisten den benötigten Außenluftvolumenstrom. Moderne Gebäude kommen also auch bei einer einfachen Badentlüftung nach DIN 18017-3 nicht mehr ohne Zuluftelemente aus.
siehe auch:
- Forschungsvorhaben über Zuluftelemente im Holzhausbau abgeschlossen (30.7.2004)
- Wandhängender Luftentfeuchter passt sich individuellen Bedürfnissen an (9.7.2004)
- Neue Außenwandventilatoren von MAICO zur dezentralen Entlüftung (13.5.2004)
- Beim Einbau von Lüftungsgeräten ohne Zulassung drohen Bußgelder und Schadenersatzforderungen (20.1.2004)
- Schimmelgefahren mit kontrollierter Wohnraumlüftung richtig vorbeugen (27.11.2003)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Gesundes Klima durch kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung (26.9.2003)
- Rundes Zuluftelement für die Modernisierung nach EnEV (26.11.2002)
- Schadensfreie Gebäudesanierung durch kontrollierte Wohnungslüftung (6.10.2002)
- Tipps für das Heizen und Lüften gegen Schimmel an den Wänden (16.10.2001)
siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen "Energieeinsparverordnung" und "Wohnungslüftung" bei Amazon - konkret z.B.
- Lüftung • Klima • Dämmen • Bautrocknung, Luftentfeuchtung bei Baulinks.