Immobilieninvestitionen legten 2016 um knapp 10 Prozent auf 240,5 Mrd. Euro zu
(5.2.2017) Auf den deutschen Immobilienmärkten sind im vergangenen Jahr 240,5 Mrd. Euro investiert worden. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Erfassungen 1988. Gegenüber 2015 ist dies ein Anstieg um rund 21 Mrd. Euro bzw. 9,6%. Die daraus resultierenden Zusatzeinnahmen aus der Grunderwerbsteuer beliefen sich auf 12,4 Mrd. Euro - zu diesem Ergebnis kommt eine Hochrechnung des Immobilienverbands IVD auf Basis des vom Bundesministerium für Finanzen erhobenen Grunderwerbsteueraufkommens.
„Die deutschen Immobilienmärkte sind im In- und Ausland nach wie vor sehr attraktiv“, resümiert Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes IVD. „Der Staat profitiert dadurch von einem immer höheren Grunderwerbsteueraufkommen. Allein die letzten Erhöhungen der Grunderwerbsteuer haben den Ländern 2016 ein Einnahmeplus von 10,2 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro verschafft. Vor diesem Hintergrund ist es umso weniger gerechtfertigt, dass immer mehr Bundesländer die Grunderwerbsteuer auf den Höchstsatz von 6,5 Prozent anheben. Das erschwert gerade Schwellenhaushalten den Zugang zu selbstgenutztem Wohneigentum und somit einer kapitalgedeckten Altersvorsorge“, kritisiert Schick.
Saarland und NRW mit den prozentual stärksten Transaktionsanstiegen
In zehn Bundesländern sind die Immobilienumsätze mehr oder minder stark gestiegen. Das stärkste Umsatzwachstum gab es im ...
- Saarland (+38,5% auf 1,79 Mrd. Euro) gefolgt von
- Nordrhein-Westfalen (+16,3% auf 45,34 Mrd. Euro) und
- Hessen (+15,6% auf 22,16 Mrd. Euro).
Im zweistelligen Prozentpunktebereich war der Anstieg der Transaktionsvolumina auch in ...
- Bayern (+13,3% auf 50,83 Mrd. Euro),
- Berlin (+14,4% auf 18,31 Mrd. Euro),
- Niedersachsen (+10,14% auf 18,17 Mrd. Euro),
- Sachsen (+11,9% auf 8,17 Mrd. Euro) und
- Sachsen-Anhalt (+15,3% auf 3,08 Mrd. Euro).
Leichte bis starke Umsatzrückgänge zwischen 0,2% und 7,8% waren in Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen zu verzeichnen.
Bayern vor NRW erneut mit den höchsten Umsätzen
Wie in den Jahren zuvor wurden auch 2016 mit 50,83 Mrd. Euro die höchsten Umsätze in Bayern erzielt. Im Vorjahresvergleich sind die Umsätze noch einmal um 13,3% angestiegen. An zweiter Stelle folgte Nordrhein-Westfalen mit 45,34 Mrd. Euro - ein Plus von 16,3% gegenüber dem Vorjahr. Auf Platz drei liegt Baden-Württemberg mit einem Umsatz von 31,92 Mrd. Euro. Hier ist das Transaktionsvolumen um 0,5% leicht gesunken.
Steuersätze für die Grunderwerbsteuer (Stand: 1.1.2017)
- Baden-Württemberg: 5%
- Bayern: 3,5%
- Berlin: 6%
- Brandenburg: 6,5%
- Bremen: 5%
- Hamburg: 4,5%
- Hessen: 6%
- Mecklenburg-Vorpommern: 5%
- Niedersachsen: 5%
- Nordrhein-Westfalen: 6,5%
- Rheinland-Pfalz: 5%
- Saarland: 6,5%
- Sachsen: 3,5%
- Sachsen-Anhalt: 5%
- Schleswig-Holstein: 6,5%
- Thüringen: 6,5%
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Sozial gerechte Wohnraumversorgung erfordert neue Bodenpolitik (24.10.2017)
- 13 Mrd. Euro Grunderwerbsteuer allein 2016 und Optionen zur Reform der Grunderwerbsteuer (23.10.2017)
- Neuer „Capital Immobilien-Kompass“ in Heft 5/2017 und interaktiv online (23.4.2017)
- Europace Hauspreis-Index (EPX): Immobilienpreise legen Anfang 2017 Atempause ein (19.2.2017)
- Frühjahrsgutachten 2017: Immobilienmärkte trotzen politischen Unsicherheiten (14.2.2017)
- weitere Details...
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- Immobilieninvestitionen legten 2015 um mehr als 12% zu (21.2.2016)
- Studie: „Bedeutung der Grunderwerbsteuer für das Wohnungsangebot“ (24.1.2016)
siehe zudem:
- Immobilien, Baukonjunktur, kommunale Verbände und öffentliche Hand auf Baulinks
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