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13 Mrd. Euro Grunderwerbsteuer allein 2016 und Optionen zur Reform der Grunderwerbsteuer

(23.10.2017) 2016 spülte die Grunderwerbsteuer rund 13 Mrd. Euro in die Länderkassen - 270% mehr als 2009. Allein NRW nahm rund 3 Mrd. Euro ein, Käufer zahlen hier - wie in Brandenburg und Thüringen auch - den Spitzenwert von 6,5%. In Bayern und Sachsen liegt der Satz dagegen „nur“ bei 3,5%.

Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) schreckt diese Steuerlast viele Käufer ab: „Gerade Haushalte mit kleinen Einkommen kommen daher immer schwerer an Immobilien", sagt IW-Wissenschaftler Michael Voigtländer und fordert: „Ziel muss es sein, Käufer zu entlasten und so die Vermögensbildung und den Neubau anzufachen.“ Damit den Ländern dennoch ihre wichtigen Einnahmen nicht wegbrechen, sollte die Grunderwerbsteuer gezielt reformiert werden. Als Vorbild können die europäischen Nachbarn dienen, zeigt die aktuelle IW-Studie „Reformoptionen für die Grunderwerbsteuer“.

Bis zu 20% Steuerlast hierzulande

Für private Neubauten könnte die Steuer entweder ganz entfallen - wie in den Niederlanden - oder pauschal auf zum Beispiel 1% sinken. Bislang werden Bauherren steuerlich doppelt belastet, da für die Bauarbeiten zudem Mehrwertsteuern anfallen - die Steuerlast kann so auf mehr als 20% steigen.

Ausland als Vorbild

Um private Haushalte auch beim Wohneigentumskauf zu entlasten, könnte die Politik zudem ein Stufenmodel nach britischem Vorbild einführen. In Großbritannien steigt mit zunehmendem Preis der Immobilien auch die Steuer, bis 125.000 Euro ist allerdings keine Grunderwerbsteuer fällig. „Menschen mit weniger Geld könnten so leichter Wohneigentum kaufen“, erklärt Voigtländer.

Auch für den Kauf mehrerer Wohnungen sehen die IW-Ökonomen Reformbedarf. Hier sollte sich der Steuersatz nach dem Durchschnittspreis der Wohnungen richten - statt nach dem Gesamtwert des Portfolios. Dies würde Anreize setzen, Wohnungen direkt zu verkaufen, anstatt diese über Unternehmensbeteiligungen - die so genannten Share Deals - anzubieten.

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