Schwellenlose Türdurchgänge mindern die Stolpergefahr ... auch in Kindergärten
(12.7.2012) Rund eine Million Unfälle passiert jedes Jahr in Betreuungseinrichtungen für Kinder. Stürze von Ein- bis Vierjährigen machen davon etwa 35 Prozent aus. Um solche Unfälle in Zukunft zu vermeiden, werden bei Neu- und Umbauten von Kindergärten nun auch die letzten Stolperfallen beseitigt, wie ein Beispiel in Rieden-Zellerberg zeigt: Beim Bau wurden die Türdurchgänge mit einem ebenerdigen Schwellensystem von Alumat Frey versehen. Das patentierte System basiert auf einer Doppelmagnettürdichtung, die den Kindern dank absoluter Barrierefreiheit ein hohes Maß an Sicherheit gewährt.
Für den Bau von Kindergärten und -tagesstätten gibt es zahlreiche, detaillierte Vorschriften, die der Sicherheit der Kinder dienen. Doch schwellenlose Türdurchgänge werden dabei immer noch vernachlässigt, obwohl sie riskante Stolperfallen darstellen. Vor allem dort, wo viel getobt und gerannt wird, kommt es immer wieder zu Sturzunfällen. Jungen und Mädchen, die gerade erst das Laufen lernen, können sich schwere Verletzungen zuziehen - besonders bei den Schwellen zwischen Innen- und Außenräumen, wo in der Regel raues Pflaster vor der Tür verlegt ist. Aus diesen Gründen wurden in der Kindertagesstätte Rieden-Zellerberg im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen und des Anbaus einer neuen Kinderkrippe schwellenlose Türdurchgänge bei den drei Außentüren angebracht.
Ebenerdige Türdurchgänge schützen Kleinkinder vor Stürzen
„Die
Null-Schwelle war im Hinblick auf die Kleinkinder unverzichtbar“, erklärt
Erwin Kirchdorfer, der als Architekt die Sanierung vornahm und den Neubau errichtete.
Da sie in der eigenen Mobilität noch unsicher sind, sind die üblichen
Zwei-Zentimeter-
Der Architekt hat sich daher für das System der Firma Alumat entschieden, das nicht nur einen schwellenlosen Übergang darstellt, sondern auch nachweislich vor Nässe, Zugluft und Wärmeverlust schützt. „Die Mehrfachabdichtung gewährleistet sogar die für das Passivhaus-Konzept notwendige Luftdichtheit“, so Kirchdorfer. Zudem wirken die Dichtungen schalldämmend. Das System besteht aus insgesamt vier Permanentmagneten:
- Zwei davon sind im Alu-Bodenprofil eingelegt,
- zwei entsprechende Gegenstücke werden an der Unterseite der Tür montiert.
Beim Schließen der Tür ziehen die oberen Magnete die unteren nach oben, so dass der Spalt komplett abgeschlossen ist. Wird die Tür geöffnet, reicht die Bewegung aus, damit die Pole wieder getrennt werden: Die unteren Teile fallen zurück in das Bodenprofil, wo sie schwellenfrei versinken. Das System ist sowohl für Türen im Innen- als auch im Außenbereich sowie für die gängigen Türmaterialien wie Holz, Kunststoff oder Aluminium geeignet. Auch in Altbauten kann es nachträglich eingebaut werden.
Spezielles Ablaufsystem hält Wasser fern
Bei dem schwellenfreien System ist neben dem Schließmechanismus vor allem auch die zuverlässige Ableitung von Regenwasser von entscheidender Bedeutung. Um zu verhindern, dass Feuchtigkeit in die Innenräume gelangt, wurde beim Einbau ein Ablaufsystem integriert. So kann sich das Wasser nicht in den Laufschienen sammeln, sondern wird nach unten ausgespült. Dazu war vorher ein Entwässerungsanschluss installiert worden, die Schwellen sind somit bis 100 Meter Geschosshöhe schlagregendicht.
Eine verstellbare Silikon-Schleifdichtung im Wetterschenkel sorgt außerdem dafür, dass Schmutzablagerungen die Magnetfunktion nicht beeinträchtigen. „Grober Schmutz wie etwa Sand wird beim Schließen der Tür nach außen abgestreift. Eine Dichtung aus EPDM-Material unter der Innenseite der Tür hält zusätzlich Zugluft ab“, erklärt Claudia Frey von der Alumat Frey GmbH.
Weitere Informationen zu Magnettürdichtung können per E-Mail an Alumat angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Eine für alle: Haustür-Komfortschwelle MHT von Alumat macht Haustüren im Neubau und Bestand barrierefrei (24.5.2023)
- Gutjahr engagiert sich für schwellenfreie Balkon- und Terrassen-Zugänge (9.8.2022)
- Null heißt null! Keine Ausreden bei barrierefreien Türschwellen (5.5.2022)
- Schwelle ohne Schwelle: Easystep für Balkon- und Haustüren mit 0 cm Höhe neu von Inoutic (23.8.2017)
- Atrium HS ThermoTop comfort: Barrierefreie Bodenschwelle für Hebe-Schiebe-Elemente (17.11.2016)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Fachbuchvorstellung: Barrierefreies Bauen von öffentlichen Gebäuden (9.7.2012)
- Leitfaden barrierefreier Wohnungsbau (20.5.2012)
- ThermoSlide - Schücos neue Hebeschiebetür für Niedrigenergiegebäude (29.3.2012)
- Aluminiumtürschwelle für barrierefreie Raumkonzepte (15.8.2009)
- Neue Haustürschwelle macht Zugluftdackel Konkurrenz (18.2.2008)
- Neue barrierefreie Balkontür verspricht Wohnzimmerdichte (4.7.2007)
- ACO-Fassadenentwässerung mit neuen Details (22.9.2006)
- Erweitertes Dränagesystem für Balkone und Terrassen vorgestellt (3.2.2005)
- Studie: Drainageschichten bei Außenbelägen leiten Wasser unterschiedlich gut ab (30.7.2004)
- Barrierefreie Übergänge DIN-gerecht: erstes Drainrostsystem zertifiziert (26.3.2004)
siehe zudem:
- Haustüren, Funktionstüren, Türtechnik und Fenstertüren sowie Entwässerung bei BAULINKS.de
- Literatur / Bücher zum Thema Türen und Tore bei Baubuch / Amazon.de