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Fachbuchvorstellung: Barrierefreies Bauen von öffentlichen Gebäuden

(9.7.2012) Barriefreiheit wird in unserer Gesellschaft immer wichtiger - auch und besonders bei öffentlichen Bauten. Man denkt dabei zunächst an nachgerüstete Rollstuhlrampen, breite Türen und niedrige Lichtschalter. Doch barrierefreies Bauen bedeutet mehr als das: alles Gebaute sollte für alle Menschengruppen zugänglich und erreichbar sein.

Was für den alten Mann am Krückstock oder die Rollstuhlfah­rerin unabdingbar ist, ist für die junge Mutter mit Kinderwagen zumindest bequem. Je früher dieser Gedanke in den Pla­nungsprozess einfließt, umso selbstverständlicher lässt sich dieses Ziel umsetzen. Diese Denkansätze sind in den Bauvor­schriften, der DIN 18040-1 im Zusammenhang mit öffentlichen Bauten bereits berück­sichtigt und festgelegt. Diese Normen sind auch das Kernstück des Buches „Barriere­freies Bauen: DIN 18040-1“ aus der Reihe Handbuch und Planungshilfe bei DOM pub­lishers.

Bemerkenswert an dem Buch ist, dass die Autoren die DIN ausführlich kommentieren, mit der alten Version abgeglichen und mit eigens für das Buch erstellten Zeichnungen und Schaubildern versehen haben. Das macht die komplexe und trockene Materie nachvollziehbar und in der Praxis leicht umsetzbar. Architekten und Planer erhalten damit eine praktische Anleitung fürs Planen und Bauen und werden gleichzeitig für den Umgang mit dieser Bauaufgabe sensibilisiert.

Das Buch demonstriert außerdem anhand zahlreicher Beispiele, dass barrierefreies Planen und Bauen keinesfalls den notwendigen Ansprüchen an Ökologie und Ökonomie widerspricht und ästhetisch sein kann. Expertenessays und Interviews wie z.B. über die barrierefreie Umgestaltung des denkmalgeschützten Bode Museums ergänzen die­sen praxisorientierten und zugleich anregenden Band.

Das Buch plädiert für ein Umdenken und für mehr Selbstverständlichkeit beim barriere­freien Bauen und Planen - und für einen Abschied von einer Welt, die zugeschnitten ist auf die Beweglichen und Jungen. Der Mensch mit all seinen temporären oder per­manenten Einschränkungen soll das Grundmodul für die Dimensionierung von Räumen bilden. Das antike Credo, der Mensch sei das Maß aller Dinge, findet so seine prakti­sche Anwendung und gewinnt eine völlig neue Bedeutung.

Ein weiterer Band mit der DIN 18040-2 zum Thema Wohnen soll im Herbst 2012 er­scheinen; und siehe auch Buchbesprechung "Barrierefreie Architektur" vom 14.12.2009.

Die bibliographischen Angaben zum Buch:

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