Trend zur Gebrauchtimmobilie sorgt für Nachfrage bei Innenarchitekten
- Aktion "INNENarchitekturOFFEN" löst Erstaunen aus
- Besuchererfolg der bundesweiten Aktion macht der Branche Hoffnung
(21.5.2006) Die Aktion "INNENarchitekturOFFEN", die der Bund Deutscher Innenarchitekten (BDIA) am 5. und 6. Mai mit Unterstützung von 150 Innenarchitekturbüros durchführte, ist bundesweit auf große Besucherresonanz gestoßen. Zwischen 20 und 200 Interessenten verzeichneten die einzelnen Büros bei ihren Veranstaltungen. Der rege Zuspruch macht der Branche Hoffnung, galt es doch das Vorurteil vom "teuren" Innenarchitekten abzubauen und die Kompetenz bei Ausbau, Umbau, Modernisierung oder Sanierung zu zeigen. Innenarchitektur live statt im Fernsehen war für viele ein Erlebnis, das neue Erkenntnisse auslöste.
"Ich wusste nicht, dass der Beruf des Innenarchitekten so vielseitig ist", staunte eine junge Besucherin und mit ihr viele weitere, die Anfang Mai die Ausstellungen, Führungen und Vorträge in insgesamt 80 Städten erlebten. Nicht nur das breite Tätigkeitsspektrum, sondern auch die Qualität und der "Wohlfühleffekt" guter Innenarchitektur begeisterten die Interessenten. "Der Rundgang durch die neu gestalteten Räume des Kreiskrankenhauses sorgte immer wieder für große Faszination angesichts der Vielfalt und der Wirkung der verwendeten Materialien", so eine teilnehmende Innenarchitektin. Gerade in Umgebungen, die Unbehagen, Angst oder Unsicherheit auslösen, können gezielte innenarchitektonische Maßnahmen mit Farben, Licht und Materialien viel bewirken.
Konkrete Anfragen betrafen auch das Wohlfühlen in den eigenen vier Wänden. Hier sind zum einen die fachliche und soziale Kompetenz des Innenarchitekten gefragt, zum anderen hilft professionelle Distanz bei der gemeinsamen Lösungsfindung.
Loungen ist in
Kuschelig und "loungig", gemütlich, warm und stimmungsvoll: So müssen "In-Locations" heute sein. Dass Innenarchitekten mit ihrem Event "Spielfeld Innenarchitektur" im Münchner Maximiliansforum dieses Ziel erreichten, überraschte selbst Kenner des Ortes. Eigens entworfene Rasenwogen und Lounge-Möbel luden zum Sitzen und Diskutieren ein, eingetaucht in eine Stimmungswelt aus Lichtern, Farben und Geräuschen. Auch in Stuttgart ging das Lounge-Konzept auf: Dort "loungte" man bei Tee und Design. Gespräche zeigten, dass das Lounge-Feeling ebenso im heimischen Wohnzimmer gesucht wird: Die Nachfrage nach Kommunikations- und Rückzugszonen mit individuellem Wohlfühl- und Erlebnischarakter steigt. Ein Großteil der Umbaumaßnahmen im privaten Bereich betrifft das Verschmelzen ursprünglich getrennter Wohn- und Funktionsbereiche und manifestiert eine neue Kommunikations- und Raumkultur.
Trend zur Gebrauchtimmobilie
Großes Interesse galt dem Ausbau und Umbau - ob energieeffizient, barrierefrei oder gesund. Nicht verwunderlich, denn während die Zahl der Neubauten stetig sinkt, steigt der Trend zur Gebrauchtimmobilie und damit der Bedarf an Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen. Eine positive Entwicklung für Innenarchitekten, denn eine gebrauchte Wohnung oder ein Neubau von der Stange passen selten perfekt zu den Bedürfnissen der künftigen Bewohner. Damit der Weg von "second hand" zur "zweiten Haut" für Bauherren nicht zum Albtraum wird, berät, plant, koordiniert und kontrolliert der Innenarchitekt die notwendigen baulichen Veränderungen. Dass es eine praktikable Alternative zu Einheitsgrundrissen und Discounter-Einrichtung geben kann, bestätigt BDIA-Präsident Rainer Hilf: "Die Eintönigkeit zu durchbrechen und selbst bei begrenztem Raumverhältnis und einem reduzierten Budget zu besonders kreativen Innenraumlösungen zu kommen, stellt eine Grundherausforderung für Innenarchitekten dar. Kostenkontrolle statt goldener Wasserhähne ist die Devise."
Tipps für Bauherren
Damit der Verbraucher nicht an selbsternannte Wohnexperten gerät, informiert der Bund Deutscher Innenarchitekten, woran der Bauherr "echte" Innenarchitekten erkennt und welche Leistungen Innenarchitekten erbringen. Mit einer Online-Innenarchitektensuche und verschiedenen Services bietet der Verband interessierten Bauherren praktische Unterstützung an.
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