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Luminale 08, die Biennale der Lichtkultur

  • ... mit rund 200 Lichtprojekten parallel zur light+building

(13.4.2008; light+building-Bericht) Im Rahmen der light+building fand die vierte Ausgabe der Biennale der Licht-Kultur statt: die Luminale. Mit rund 200 Lichtinszenierungen verwandelte sie Frankfurt und die Rhein-Main-Region abends in faszinierende Welten. Gebäude-Illuminationen, Ausstellungen und Kunst-Installationen standen ebenso auf dem Programm wie Vernissagen, Partys und Stadtbegehungen. 2008 machte die Luminale die Trends "Interaktive Architektur" und "Urban Screening" zum Thema. Darüber hinaus hinterließ die Klimadiskussion ihre Spuren im Programm.

Ehemalige Frankfurter Großmarkthalle und nach dem Umbau neuer Sitz der Europäischen Zentralbank (das ganze Panorama)

"light+building und Luminale bieten in Frankfurt sechs Tage lang ein Powerprogramm zu den Themen des Licht-Designs, der High-End-Architektur und des kulturellen Umgangs mit Licht", sagte Dr. Michael Peters, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. "Auch unsere Aussteller nehmen an der Luminale teil und liefern mit ihren Projekten einen Beitrag zur Entwicklung der Lichtkultur."

In Frankfurt wurden Messegäste und Pendler schon am Bahnhof mit Luminale-Inszenierungen empfangen. So begleiteten "Blue-Motion-Lichtimpulse" der Firma Kunstlicht einlaufende Züge. Casa Magica versetzte mit seiner Inszenierung der Baustelle der Europäischen Zentralbank an der ehemaligen Großmarkthalle das Publikum in Staunen (Bild oben) genauso wie Michael Batz (unterstützt von Philips) mit seiner Illumination des Börsenplatzes.

Zu den Luminale-Hinguckern 2008 zählten zahlreiche Banken wie die Helaba und die DZ-Bank. Als Licht-Wahrzeichen von Frankfurt hat sich inzwischen die James Turrell-Installation in den Türmen der Dresdner Bank etabliert. Zu einem Blickfang hat auch die Sparda-Bank im Europaviertel gehört. Stefan Hofmann, der in Wien die vielfach beachteten Uniqa-Tower konzipierte (siehe auch Beitrag ""Grünes" Lob aus Brüssel für Wiener Uniqa Tower"), schaltete mit LichtKunstLicht zur Luminale die erste Medienfassade Frankfurts ein.

LED-Raster und was man mit ihnen machen kann, war eines der ganz großen Zukunftsthemen - sowohl auf der light+building als auch auf der Luminale (siehe auch Beitrag "LEDs - mehr als nur eine neue Lichttechnologie" vom 11.4.2008): Das Innere des Frankfurter Domes ließ Spectral mit LED-Anwendungen erstrahlen, die Räume und Atmosphären neu definieren (siehe rechts bzw. die größeren Einzelbilder dazu: [1], [2] und [3]). Zu den Luminale-Klassikern gehören dagegen die Mainufer. Die Stadt Frankfurt hat zur Luminale die Illumination der Deutschherrn-Brücke im Ostend eingeschaltet und damit zu einer Aufwertung des Quartiers rund um den künftigen Sitz der Europäischen Zentralbank beitragen. Ganz in der Nähe war auch die Installation von Detlef Hartung und Georg Trenz (unterstützt von Siteco) am Literaturhaus zu sehen.

Olafur Eliasson, der zurzeit vielleicht einflussreichste Lichtkünstler der Welt, hat die letzte Variation seiner Lichtinstallation in der Kunsthalle Portikus gezeigt. Das Projekt begann mit der Luminale 2006 und wurde 2008 abgeschlossen (unterstützt von Siteco, siehe auch Beitrag "'Leuchtendes Dach' - Lichtkunst im Frankfurter Portikus" vom 28.8.2006). Das Nizza am Main, die mediterrane Gartenanlage, inszeniert von RZB, und die am Sachsenhäuser Mainufer gelegene Dreikönigskirche brachte Torsten Braun vom Planungsbüro Die Lichtplaner mit iGuzzini zum leuchten. Am Main konnte die Öffentlichkeit zudem das LED-illuminierte Teehaus des japanischen Architekten Kengo Kuma bewundern, ebenso wie die Foscarini-Inszenierung im Richard-Meier-Bau des Museums für Angewandte Kunst. Mit NODE 08 feierte ein Forum for Digital Arts Premiere, das Architektur-Projektionen auf verschiedenen Gebäuden in Frankfurt zeigte.

Licht ist ein Medium, das in rauen Zeiten die Sehnsucht der Menschen nach Emotionen, Gefühlen und Aufmerksamkeit anspricht. All dies und noch viel mehr war Thema der "Pecha Kucha Luminale Night" im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt. Die Sinne sprach auch "Taste of Darkness" im Frankfurter Dialogmuseum am 9. April an mit einer ungewöhnlichen kulinarischen Reise. Serviert wurde ein mehrgängiges Überraschungsmenü von Sternekoch Volker Drkosch im Dunklen. Besucher konnten hier erfahren, wie stark ihre Geschmackswahrnehmung vom Licht abhängig ist.


Skyline von Frankfurt am Hohlbeinsteg

"Die Luminale verzeichnet seit ihrer Premiere im Jahr 2002 eine immer größere Nachfrage, wie auch ihre räumliche Ausdehnung belegt", sagt Helmut M. Bien, Kurator des Licht-Kultur-Ereignisses, im Vorfeld. "Die Luminale wird sich in diesem Jahr weiter ausdehnen, im Osten bis nach Aschaffenburg und im Norden bis zur Loreley." Darmstadt strahlte mit der Mathildenhöhe, Mainz mit der Zitadelle und im Kurpark Wiesbaden präsentierte sich das Kunstprojekt "Lightsite". Zwischen Rüdesheim und der Loreley kamen im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal die Licht-Romantiker auf ihre Kosten: Andrea Nusser illuminierte mit iGuzzini die Seilbahn hinauf zur Germania und der Loreley-Felsen bei St. Goarshausen wandelte sich zur Luminale in ein glimmendes Land-Art-Projekt.

Die Luminale wurde 2002 von der Messe Frankfurt ins Leben gerufen und hat sich mittlerweile zu einer Veranstaltung entwickelt, die weltweit Aufmerksamkeit erregt. Die Luminale hat mit jeder Ausgabe den Kreis der Teilnehmer aus Industrie, Hochschulen, Politik und Gesellschaft verdoppelt. Um die Projekte zu bestaunen, sind in den Luminale-Nächten rund 100.000 Besucher auf den Beinen. Die Messe Frankfurt unterstützte die Luminale auch in diesem Jahr, unter anderem durch die Finanzierung des Projektbüros, der Kommunikation und Shuttlebusse.

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