„Werner-von-Siemens-Ring“ für Tunnelpionier Martin Herrenknecht
(20.12.2015) Die Firma von Martin Herrenknecht baut die größten Bohrgeräte.
Die Tunnelbohrer sind erste Wahl, wenn es um spektakuläre Projekte geht: Damit
wurden unter anderem der Gotthard-Basistunnel, die vierte Röhre des Hamburger
Elbtunnels und erst kürzlich ein Tunnel tief unter dem Bosporus gebohrt. Auch
Stuttgart21 kommt nicht ohne sie aus. Für seine Technikentwicklungen ehrt die
Stiftung Werner-von-Siemens-
1975 fing Dr.-Ing. E. h. Martin Herrenknecht ganz klein an: Der heutige Mittelständler machte sich mit einem Ingenieurbüro selbstständig und entwickelt die ersten Maschinentypen MH 1 bis 3 für den mechanisierten Rohrvortrieb. Im Dezember 1977 gründete er die Herrenknecht GmbH. Schritt für Schritt werden Verfahren und maschinelle Tunnelvortriebstechnik neu- und weiterentwickelt.
Heute gilt Herrenknecht als Technologie- und Marktführer weltweit. Das Unternehmen liefert modernste Tunnelbohranlagen für alle Baugründe und in Durchmessern von 0,10 bis 19 m. Beim Jahrhundertprojekt Gotthard-Basistunnel bohrten und sicherten vier Herrenknecht-Tunnelbohrmaschinen mehr als 85 km Tunnelröhre. Der Durchbruch dieses zweimal 57 km langen Tunnels schaffte es 2010 selbst auf die Titelseite der New York Times.
Im August 2015 wurde mit dem erfolgreichen Durchbruch des Eurasia-Straßentunnels in Istanbul ein weiterer historischer Meilenstein erreicht: Noch nie zuvor ist ein so großer, leistungsfähiger Tunnel unter derart extremen Bedingungen unter Wasser gebaut worden: Am tiefsten Punkt bei 106 m unter dem Bosporus musste der Tunnelbohrer mit 13,66 m Durchmesser einem Druck von bis zu 11 Bar standhalten. Die Geologie entlang der 3,34 km langen Trasse war außergewöhnlich komplex und durchmischt.
„Seine große Innovationskraft und sein enormer Erfolg als Ingenieur waren die Gründe, die uns bewogen haben, den Werner-von-Siemens-Ring an Martin Herrenknecht zu verleihen“, sagte Prof. Dr. Joachim Ullrich, Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring. Prof. Dr.-Ing. E. h.Manfred Nußbaumer, Mitglied des Stiftungsrats der Stiftung Werner-von- Siemens-Ring, betonte: „Eine der herausragenden Stärken von Herrenknecht ist, dass er seine Maschinen immer wieder mit großer Erfindungsgabe individuell auf die schwierigsten Baugrundverhältnisse anpasst und damit auch für die vielen Erfolge der vergangenen Jahre gesorgt hat.“
Der Werner-von-Siemens-Ring wurde am 13.12.2016 im Rahmen einer Festveranstaltung in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an Martin Herrenknecht verliehen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
ausgewählte weitere Meldungen:
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siehe zudem: