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Fehlerkostenbilanz von BauInfoConsult kommt für 2021 auf eine Schadenssumme von rund 16,5 Mrd. Euro

(31.7.2022) Was beim einzelnen Bauvorhaben noch lösbar erscheinen mag, ist auf ganz Deutschland bezogen ein wirtschaftlicher Großschaden: Laut Bauinfoconsult sind 2021 bundesweit Bauschäden in Höhe von rund 16,5 Mrd. Euro angefallen. Da es keine offizielle Statistik über die Fehlerkosten am deutschen Bau gibt, führt BauInfoConsult seit über einem Jahrzehnt alljährlich eine umfragegestützte Fehlerkostenanalyse durch, um überhaupt eine grobe Einschätzung der Fehlerkostenhöhe hierzulande zu generieren.

Auch für 2021 muss ein vergleichsweiser hoher Fehlerkostenanteil bilanziert werden - wobei sich die Tendenz leicht sinkender Fehlerkostenanteile fortgesetzt hat. So schätzen die befragten Bauakteure, dass der Fehlerkostenanteil am gesamten 2021er Branchenumsatz im Durchschnitt bei 11,4% lag (Mittelwert aller 601 abgegebenen Schätzungen der befragten Architekten, Bauunternehmer, Dachdecker, Zimmerer, Maler, Trockenbauer und SHK-Installateure). Im Vorjahr 2020 lag der am Branchenumsatz gemessene durchschnittliche Fehlerkostenanteil noch bei 12,8%.

Bauakteure: Anteil der Fehlerkosten am Jahresumsatz der gesamten Baubranche 2021 (in Prozent, n=601)

Ausgehend von dem vom Hauptverband der deutschen Bauindustrie berechneten baugewerblichen 2021er Umsatz in Höhe von 144,8 Mrd. Euro ergibt sich demnach eine Fehlerkostengesamtsumme von 16,51 Mrd. Euro. 2020 lag die umsatzanteilige Fehlerkostensumme noch bei 18,3 Mrd. Euro.

Strategien zur Fehlerkostenminimierung

Da der Fehlerteufel auf verschiedene Art und Weise am Bau zuschlägt, unterscheiden sich auch die Mittel zur Fehlerkostenvermeidung. Hierbei drängen sich mehrere Handlungsfelder in den Vordergrund, die nach Ansicht der Bauakteure zur Fehlerkostenvermeidung herangezogen werden können:

  • Ganz vorne steht dabei die Forderung nach einer besseren Planung bei Bauprojekten,
  • gefolgt von dem Wunsch nach besserer Kommunikation der am Bau beteiligten Parteien bzw. Gewerke.

Daneben verweisen die Bauakteure bei potenziellen Fehlerkostenvermeidungsstrategien auf ein besseres Zeitmanagement. Hier dürfte ein tiefergehendes Problem mitschwingen: der Zeitdruck auf den Baustellen. Bekanntermaßen ist bei vielen Bauvorhaben der Zeitrahmen so eng gesetzt, dass bereits kleinste Störungen zu Verschiebungen im Bauablauf führen - bis hin zu einer deutlich verspäteten Fertigstellung. Der somit entstehende Zeitdruck innerhalb des Bauablaufs kann dann schnell zu Fehlern in der Bauausführung führen.

Über die Studie: Die Fehlerkostenanalysen entstammen aus Vorabergebnissen der Studie „Jahresanalyse Deutschland 2022/2023“ von BauInfoConsult. Die Jahresanalyse ist das umfassende Nachschlagewerk von BauInfoConsult über aktuelle Entwicklungen in der Bau- und Installationsbranche in Deutschland. Auf Grundlage von eigener Marktforschung, Prognosemethodik und Desk Research werden Trends und Entwicklungen aus der Branche übersichtlich aufbereitet. Die vollständige Jahresanalyse soll von August bis September 2022 zum Preis von 900 Euro zzgl. MwSt. von BauInfoConsult in 2 Teilbänden veröffentlicht und durch ergänzende Power BI-Dashboards digital erweitert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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