Spezialpapier, das elektromagnetische Strahlung absorbiert
(12.6.2006) Die Papiertechnische Stiftung und das Fachgebiet Glas- und Keramiktechnologie des Institutes für Werkstofftechnik der TU Ilmenau entwickeln Papiere, die hochfrequente elektromagnetische Strahlung - vorrangig im Bereich von 1 GHz bis 10 GHz - absorbieren können. Das Forschungsprojekt ZUTECH wird von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschung und dem Bundeswirtschaftsministerium gefördert.
Hochfrequente elektromagnetische Felder sind in unterschiedlicher Intensität und Frequenz eine Folge von ...
- Kommunikationstechniken (Sattelitenfernsehen, Mobilfunk, WLAN-Technologien),
- Messtechniken (Radar für Verkehrs- und Luftüberwachung) und
- Mikrowellentechniken.
Die Abschirmwirkung der Spezialpapiere wird mit modifizierten, nanoskaligen Bariumhexaferritpulvern erreicht, die im Rahmen eines bereits laufenden BMBF-Projektes im Wachstumskern ALCERU-HighTech entwickelt werden. In dem ZUTECH-Projekt gilt es, stabile und streichfähige Slurries (spezielle Schlicker; Feststoff-Fluid-Gemische) herzustellen und etablierte Papierbeschichtungsverfahren anzupassen.
Absorbieren statt Reflektieren
Zur Erinnerung: Bislang werden u.a. Drahtgewebe, metallgefüllte Lacke, leitfähige Klebebänder, edelmetallbeschichtete Folien und metallisch beschichtete Tapeten zur Abschirmung verwenden. Bei Verwendung dieser Abschirmmaterialien bleiben die elektromagnetischen Felder jedoch erhalten. Es entstehen sogar neue Reflexionen und Interferenzen, da die Abschirmung mit elektrisch leitfähigen Materialien hauptsächlich auf Reflexionsdämpfung beruht. Weiterhin müssen die elektrisch leitfähigen Abschirmmaterialien bei Auskleidungen von Räumen, Anlagen und Geräten aus Sicherheitsgründen zum Potenzialausgleich immer zusätzlich geerdet werden und/oder einen Berührungsschutz besitzen.
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