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Erweiterte Anforderungen an Holzwerkstoffe

(12.12.2006) Holzwerkstoffe sind aus Vollholz, Furnier, Spänen, Fasern oder Strands hergestellte Verbundmaterialien, die regelmäßig weiterentwickelt werden, um speziellen Anforderungen nachkommen zu können: Sie müssen beispielsweise klimabeständig sein, um exportiert werden zu können, ihr Gewicht sollte besonders gering ausfallen, um Transportkosten zu sparen, sie haben höheren Belastungen standzuhalten, was die Anforderungen an ihre Festigkeit erhöht, und/oder sie sollten gegen Feuchtigkeitseinflüsse resistenter sein.

Die neuen Anforderungen ergeben sich u.a. aus Umweltschutz-Überlegungen und aus den Kostensteigerungen beim Rohstoff. Einige Anforderungen, wie z.B. die Gewichtsreduzierung, konnten bisher zwar erfüllt werden - allerdings nur zu höheren Preisen, da die Verfahrenstechnik vergleichsweise aufwändig ist. Und mehrere der Anforderungen gleichzeitig zu erfüllen, ist ohnehin nur mit neu entwickelten Holzwerkstoffen möglich - wozu es drei Lösungsansätze gibt:

1. Hohlraumstrukturen / Wabenplatten

Bei der Herstellung von Türen für den Innenbereich sind schon seit langem Hohlraumstrukturen in Form von Röhren in Spanplatten üblich. Deshalb ist zu erwarten, dass diese Erkenntnisse und Erfahrungen weiterentwickelt werden - zumal eine Tür, zumindest nach Ansicht vieler Kunden, auch nicht zu leicht wirken sollte, denn sie soll ja „satt“ ins Schloss „fallen“.

2. Sandwichkonstruktionen

Mit Sandwichkonstruktionen, die verschiedene Werkstoffe kombinieren (Fasern, Späne, Furnier, Vollholz, aber auch Zement und Gips) und mit Deckschichten ummanteln, sollten in jedem Fall erhöhte Anforderungen an Festigkeit, Wärme- und Schalldämmung sowie Gewichtsreduzierung erfüllt werden können. Vor dem Hintergrund steigender Holzpreise werden diesen Konstruktionen größere Marktanteile vor allem im Torbereich erzielen.

3. Leichte Faserplatten

Spanplatten haben sich in der Türenherstellung etabliert, darum werden es Leicht-Faserplatten vermutlich schwer haben, größere Marktanteile zu erreichen. Ihr Potenzial liegt vor allem in der Möbelherstellung und bei Decken und der Wandverkleidung.

Der Einsatz neuer Holzwerkstoffe bei Türen und Toren muss auch vor dem Hintergrund der europäischen Normung gesehen werden. Diese ist bei den herkömmlichen Werkstoffen fast abgeschlossen. Zugleich haben die europäischen Konzerne die Euro-Normierung vorangetrieben. Die Normierung des Türen- und Torenmarktes kann allerdings bei der Markteinführung neuer Holzwerkstoffe bremsend wirken. Keine Probleme soll(te) es dagegen bei der Bearbeitung der Vorprodukte und bei der Produktion von Türen und Toren mit neuen Werkstoffen geben.

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