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VDMA-Fachverband Allgemeine Lufttechnik erwartet für 2018 ein weiteres Wachstumsjahr

(12.3.2018) Durch die sehr hohe Nachfrage - insbesondere aus dem Ausland - rechnet die Branche der Allgemeinen Lufttechnik für 2018 mit einem Umsatzplus von 5%. Bereits 2017 lag das Umsatzwachstum der Branche bei 5%. Dabei geht die Allgemeine Lufttechnik, als viertgrößte Teilbranche des Maschinenbaus, von einem Produktionsvolumen in Höhe von 14,8 Mrd. Euro aus.

Auftragseingang

Auch der Auftragseingang wuchs im vergangenen Jahr - und zwar im Vergleich zu 2016 um 7%. Impulsgeber waren dabei die Auftragseingänge aus dem Ausland (+13%). Die Aufträge aus dem Inland verzeichneten ein Plus von 1%.

Vor diesem Hintergrund äußerten sich die Unternehmen zur Vorstandssitzung des VDMA-Fachverbands Allgemeine Lufttechnik grundsätzlich positiv zur Branchenentwicklung sowie zu den Aussichten für 2018 - obwohl es Hemmnisse und Unwägbarkeiten durch steigende Material- sowie Personalkosten gibt: „Die Materialkosten sind stark in Bewegung. Einen extremen Anstieg vermerken wir derzeit bei Stahl“, erläuterte hierzu Andreas von Thun, BerlinerLuft. Technik GmbH, im Rahmen der Vorstandssitzung.

Außerdem kommt es - bedingt durch die hohe Nachfrage - teilweise zu Lieferengpässen. Eine weitere Herausforderung sind die damit verbundenen logistischen Anforderungen sowie die Zuliefersituation. Überdies beklagt die Branche ebenfalls einen Fachkräftemangel - wenngleich es in diesem Punkt regionale Unterschiede gibt.

Außenhandel

Der Export der Branche wuchs 2017 um 2%. Insgesamt rechnet die Allgemeine Lufttechnik mit einem Exportvolumen von rund 10,6 Mrd. Euro für 2017. Die USA (+10%) war vor China (+3%) das größte Abnehmerland - gefolgt von Frankreich, Tschechien, Polen und Großbritannien. Für Großbritannien sind aktuell noch geringe Zuwächse von 2% zu verzeichnen. Künftig rechnet man hier mit Einschnitten.

Die deutschen Ausfuhren nach Russland kletterten 2017, nach Jahren des Rückgangs, erstmals wieder um 19%. Die Ausfuhren in die EU, der wichtigsten Abnehmerregion für die deutschen Unternehmen, sanken im gleichen Zeitraum um 2% und entsprechen damit aktuell rund 57% des gesamten Exportvolumens der Allgemeinen Lufttechnik.

Die Lieferungen in deutsche Anrainerstaaten wie Frankreich, Belgien, die Niederlande und Österreich, konnten im Jahr 2017 gesteigert werden. Rückläufig war im gleichen Zeitraum der Export nach Polen, Tschechien, Italien und Ungarn. Einschnitte gab es insbesondere bei den Ausfuhren in die Türkei, mit einem Rückgang von 8%.

Dagegen sanken die Einfuhren nach Deutschland im Jahr 2017 leicht um 1% auf 7,4 Mrd. Euro.

Zusätzlicher Beleg - neben den Exportzahlen - für die große Bedeutung internationaler Zielmärkte deutscher Unternehmen, sind deren Produktionsstätten im Ausland. In einer aktuellen Umfrage des Fachverbandes gaben 37% der befragten Unternehmen an, Auslandsproduktionsstandorte zu betreiben, wobei reine Fertigungsstätten und Endmontagen die Mehrheit darstellen.

„Dies gilt in besonderem Maße für unser Unternehmen“, sagt Dr. Hugo Blaum, Regional Head Asia Pacific, GEA Group und Vorstandsvorsitzender des Fachverbandes. „Produktionsstandorte in den Zielmarktregionen werden für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung immer wichtiger. Wir brauchen also umfassendere Marktdaten, die über die Außenhandelsdaten hinausgehen und verstärkt auch die Vorortproduktionen deutscher Hersteller in internationalen Zielmärkten berücksichtigen“, so Blaum weiter.

Ausblick

Für 2018 sind die Auftragsbücher bereits gut gefüllt. Nur wenige Unternehmen klagen über eine rückläufige Auftragslage. Die gute konjunkturelle Lage erstreckt sich über alle Teilbranchen der Allgemeinen Lufttechnik.

Das Thema Energieeffizienz bietet den Unternehmen grundsätzlich unverändert gute Absatzchancen. Gebremst werden diese teilweise nur durch unklare politische Rahmenbedingungen sowie darüber hinausgehende externe Risiken. Erwartet werden steigende Rohstoff-, Material- sowie Personalkosten.

Digitalisierung, insbesondere BIM

Die künftige Entwicklung der Allgemeinen Lufttechnik wird durch die Digitalisierung, und insbesondere durch BIM in der Baubranche, geprägt sein. „Wir werden als Hersteller von Gebäudetechnik in der Lage sein müssen, digitale Produktdaten in den gewünschten Transferformaten für die Entwicklung digitaler Gebäudemodelle bereitzustellen", erläutert Andreas von Thun, der auch im Aufsichtsrat der planen-bauen 4.0 sitzt. „Dazu gehören neben den Geometriedaten auch Performancedaten. Denn für die Gebäudetechnik bietet sich die Chance, in der Planungsphase sehr früh in einen gemeinsamen, parallelen Abstimmungsprozess mit der Architektur einzutreten - nach Möglichkeit mit Hilfe von Funktionssimulationen in digitalen Modellen. Nur so können Gebäude für ihre Betriebsphase optimiert werden, die für 80 Prozent der gesamten Lebenszykluskosten steht“ ergänzt Dr. Thomas Schräder, Geschäftsführer des Fachverbandes. „In die Normung für den digitalen Produktdatenaustausch muss sich die Branche noch deutlich stärker einbringen“, fordert Schräder weiterhin. Daneben gelte es, im Zuge der Digitalisierung die Entstehung von Monopolen, etwa in Form von Zertifizierungshürden bei der Bereitstellung digitaler Produktdaten für zentrale Produktdatenbanken, zu verhindern.

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