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Das durchschnittliche Mehrfamilienhaus ist 42 Jahre alt und hat sieben, 65 m² große Nutzeinheiten

(30.8.2020) Fast die Hälfte der über 40 Mio. Wohnungen in Deutschland befindet sich in Mehrfamilienhäusern. Im Bundesdurchschnitt wurde das typische Mehrfamilienhaus im Jahr 1978 gebaut, wird mit Erdgas geheizt und hat hinsichtlich der Energieeffizienz einiges Potential nach oben - das zeigt eine bundesweite Studie von Statistikern der TU Dortmund und vom Energiedienstleister Ista, die Daten zu über 74.000 Gebäuden ausgewertet haben.

Das durchschnittliche Mehrfamilienhaus in Deutschland verfügt insgesamt über 521 m² Heizfläche und hat 7 Nutzeinheiten bzw. Wohnungen, die im Durchschnitt circa 65 m² groß sind. Die Heizungsanlage stammt aus dem Jahr 1997 und ist damit 23 Jahre alt. Das Gebäude ist nicht zwingend saniert: Am häufigsten wurde die Heizanlage erneuert (48%), gefolgt von ...

  • Dach,
  • Fenstern und
  • oberster Geschossdecke (jeweils 43%).

Der Energiekennwert des Gebäudes liegt bei 118, was der mittleren Kategorie D auf dem Energieausweis entspricht. Im typischen Mehrfamilienhaus ist somit durchaus weiteres Energieeinsparpotential vorhanden.

Hohes Potential beim Energiesparen dank Digitalisierung

Neben der Gebäudesanierung und der Modernisierung der Heizanlage ist das Heizverhalten ein wichtiger Hebel für mehr Energieeffizienz. „Das Nutzerverhalten kann bei der Energieeffizienz im Mehrfamilienhaus den Unterschied machen. Durch ein optimiertes Heizverhalten können die Bewohner nicht nur Kosten sparen, sondern auch gemeinsam die Energiebilanz des Gebäudes verbessern. Dazu muss die Digitalisierung im Gebäude gestärkt werden“, erklärt Thomas Zinnöcker, CEO von Ista, mit Blick auf die Ergebnisse der Studie. Allein durch eine häufigere und zeitnahe Verbrauchsinformation für die Bewohner - wie es die neue europäische Energieeffizienz-Richtlinie (EED) for­dert - ließen sich 10% der Heizenergie im Gebäude einsparen. Für die sieben Parteien im typischen bundesdeutschen Mehrfamilienhaus würden dadurch die jährlichen Heizkosten in Summe von durchschnittlich 3.524 auf 3.172 Euro gesenkt werden können. Die technische Voraussetzung dafür ist, dass die Wärmeverbräuche im Gebäude digital erfasst werden. Im typischen Mehrfamilienhaus in Deutschland ist dies bereits heute der Fall.

Regionale Unterschiede, Osten bei Sanierung und Energieeffizienz vorn

Die vorwiegende Heizenergieart im typischen Mehrfamilienhaus ist mit Erdgas über alle 16 Bundesländer hinweg gleich. Bei den Sanierungen liegt das typische Mehrfamilienhaus in Brandenburg im Ländervergleich klar vorn (Dach 66%, oberste Geschossdecke 67%, Außenwand 61%, Fenster 71%, Kellerdecke 49%). Die einzige Ausnahme bildet die Sanierung der Heizungsanlage, hier nimmt das Haus in Schleswig-Holstein mit 58% den Spitzenplatz ein.

Den mit Abstand geringsten Energiekennwert haben die Mehrfamilienhäuser in Meck­len­burg-Vorpommern (96), Sachsen (101) und Thüringen (101). Die höchsten Energiekennwerte weisen die Gebäude in Berlin (128) und Hamburg (128) sowie Bremen (126) und Schleswig-Holstein (126) auf.

„Das typische Mehrfamilienhaus kann in Sachen Energieeffizienz eine Renovierung vertragen“, resümiert Professor Walter Krämer von der TU Dortmund. „In Westdeutschland noch etwas mehr als im Osten. Das zeigen die Ergebnisse unserer Studie mit Blick auf den Energiekennwert und den Sanierungsgrad der Gebäude in den einzelnen Bundesländern.“

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