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Ohne Mehrwertsteuersenkung wären die Baupreise im August 2020 um 2,6% gestiegen

(11.10.2020) Die Neubaupreise für konventionell gefertigter Wohngebäude lagen im August 2020 in Deutschland auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahres-August. Das ist laut Statistischem Bundesamt insbesondere auf die seit Juli 2020 geltende Mehrwertsteuersenkung zurückzuführen.

Eine Stagnation der Baupreise gegenüber dem Vorjahr gab es übrigens zuletzt im August 2003 (siehe Beitrag vom 12.10.2003). Im Mai 2020, dem zuletzt erhobenen Monat, hatte der Preisanstieg im Jahresvergleich noch bei 3,0% gelegen (siehe Beitrag vom 10.7.2020). Im Vergleich zum Mai 2020 sanken die Baupreise im August 2020 um 2,2%.

Zur Erinnerung: Diese Statistik geht immer von den Baupreisen einschließlich Mehrwertsteuer aus. Die Berechnung erfolgt aber zunächst über die Preise für Bauleistungen ohne Mehrwertsteuer. Die Steuer wird dann automatisiert hinzugerechnet. Bei unverändertem Steuersatz hätte die Preissteigerung gegenüber dem Vorjahresmonat rein rechnerisch 2,6% betragen.

Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden

...  gingen also Mehrwertsteuer-bedingt von August 2019 bis August 2020 um 0,4% zurück. Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden haben die Betonarbeiten und die Mauerarbeiten. Betonarbeiten sind gegenüber August 2019 um 0,9% günstiger geworden, Mauerarbeiten um 0,3%. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sich die Preise dann doch - und zwar um 0,2%. Auch Erdarbeiten waren teurer als im August 2019 (0,3%).

Die Preise für Ausbauarbeiten

... nahmen im August 2020 gegenüber dem Vorjahr ebenfalls um 0,3% zu. Unter den Ausbauarbeiten haben die Tischlerarbeiten den größten Anteil am Preisindex für Wohngebäude. Für diese gingen die Preise um 0,1% zurück. Bei Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen stiegen sie um 0,9%, bei Nieder- und Mittelspannungsanlagen sogar um 1,2%. Die Preise für Metallbauarbeiten erhöhten sich um 0,5%.

Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) nahmen gegenüber dem Vorjahr um 0,6% zu.

Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen um 0,1%, für gewerbliche Betriebsgebäude blieben die Preise unverändert. Im Straßenbau gingen die Preise wiederum um 0,9% gegenüber dem August 2019 zurück.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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