Zentrumsgarage am Olympiadorf: dicht dank PMMA-System

(29.11.2023) Das 1972 errichtete Olympische Dorf in München mit der ca. 30.000 m² großen Zentrumsgarage am Helene-Mayer-Ring wies massive Schädigungen auf, sodass die statische Tragfähigkeit inzwischen gefährdet war. Im Zuge der Generalsanierung kam ein Wecryl Abdichtungssystem von WestWood als neues Oberflächenschutzsystem zum Einsatz.

Ursprünglich war geplant, lediglich eine Betoninstandsetzung im Parkkomplex des Olympiadorfes durchzuführen. Jedoch wurde bei der Brandschutzüberprüfung das gesamte Ausmaß des Sanierungsbedarfs offensichtlich. Infolgedessen musste die Betontechnologische Ingenieurgesellschaft (bti) München unter der Leitung von Dipl.-Ing. (FH) Robert Plückthun nicht nur das Brandschutzkonzept von Grund auf überarbeiten, sondern auch sämtliche Installationen des Parkhauses sanieren. Dies erforderte intensive Abstimmungen mit den vier Wohnungseigentümergemeinschaften des Olympiadorfes als Auftraggeber sowie den zuständigen Behörden, darunter das Brand- und Denkmalschutzamt, um geeignete Lösungen für die vielfältigen Herausforderungen zu entwickeln.

Zunächst wurden mittels Hochdruckwasserstrahlen mehrere Zentimeter Beton abgetragen, um an einigen Stellen die Tragkonstruktion freizulegen. (Bild: Westwood) 

Instandsetzung der Tragkonstruktion

Zunächst sollte in jedem Bauabschnitt die über 50 Jahre alte Tragkonstruktion grundlegend instandgesetzt werden. Dafür wurden die beschädigten Betonteile mit einem Hochdruckwasserstrahler bei 2000 bar abgetragen und mit neuem Beton versehen oder einige Bereiche sogar komplett zurückgebaut. Die Entwässerungseinrichtungen ließ bti München ebenfalls neu aufsetzen. Dazu mussten sämtliche Leitungen ausgetauscht und durch brandschutzgeschottete Abläufe ersetzt werden. Circa 100 zusätzliche Abläufe entstanden. 

Flüssigkunststoffsysteme von WestWood 

Auf ca. 22.000 m² Fläche wurde dann die vollflächig vliesarmierte PMMA-Abdichtung von WestWood aufgebracht, da diese im Vergleich zu einer OS 11-Beschichtung eine höhere Rissüberbrückung und Langlebigkeit sowie geringere Wartungsintervalle aufweist, so der Hersteller. Die Grundierung erfolgte mit dem niedrigviskosen Wecryl 171, bevor sämtliche Details vliesarmiert mit dem Abdichtungsharz Wecryl R 230 thix abgedichtet werden konnten. „Allein schon die Abdichtung der zahlreichen Blumentröge war bei diesem Projekt sehr aufwändig”, so Sebastian Lücke. „Diese Tröge umfassten rund 500 m² der abzudichtenden Flächen. Außerdem mussten neue Fugenprofile eingebaut werden – hinzu kamen noch die Entwässerungseinrichtungen sowie die Wand- und Stützenanschlüsse.”

Die Ausbildung der Dichtungsschicht (hwO) mit Vlieseinbettung erfolgte mit dem PMMA-Abdichtungsharz Wecryl R 230. Anschließend applizierte die Massenberg GmbH als ausführender Betrieb den Verlaufmörtel Wecryl 333 als Schutzschicht. Dieser flexibilisierte Verlaufmörtel soll die Abdichtungsebene vor den Einwirkungen der Verkehrslasten durch seine lastverteilende Wirkung schützen.

Durch die Quarzsandeinstreuung und anschließende Applikation mit dem Versiegelungsharz Wecryl 488 wird eine Rutschhemmung der Klasse R12 erreicht. (Bild: Westwood) 

Rutschhemmendes Finish der Klasse R12

Der Verlaufmörtel wurde vollflächig mit Quarzsand abgestreut. Der Sand sorgt dauerhaft für die Rutschhemmung der Klasse R12 und damit für ein Plus an Sicherheit.

Die Nutz- u. Verschleißschicht realisierten die Verarbeiter nach Absprache mit dem Denkmalschutz in Verkehrsgrau (RAL 7042). (Bild: Westwood) 

Zuletzt konnte das schnellhärtende Versiegelungsharz Wecryl 488 als Nutz- und Verschleißschicht appliziert werden. Diese mechanisch hoch belastbare Oberflächenversiegelung wurde in Verkehrsgrau RAL 7042 gestaltet. In Abstimmung mit dem Denkmalamt hat die Zentrumsgarage insgesamt ein helleres, zeitgemäßes Design erhalten. 

Weitere Informationen können per E-Mail an Westwood angefordert werden.