IG BAU Tarifkonflikt Gebäudereinigungsbranche: erste Runde ohne Ergebnis vertagt
(18.6.2024) Die erste Verhandlungsrunde im aktuellen Tarifkonflikt im Gebäudereiniger-Handwerk wurde am 18. Juni 2024 in Frankfurt am Main ergebnislos vertagt. Die Forderung der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) 3 Euro mehr pro Stunde für alle Beschäftigten in der Gebäudereinigung. Für die unterste Lohngruppe ist das ein Stundenlohn von 16,50 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 150 Euro im ersten Lehrjahr, um 200 Euro im zweiten und um 300 Euro im dritten Jahr pro Monat erhöht werden. Zudem ist geplant, dass alle Gewerkschaftsmitglieder ein zusätzliches 13. Monatseinkommen erhalten.
„Nach einer jüngsten Erhebung ist die Branche mittlerweile am untersten Ende der Einkommensskala angekommen, im Schnitt werden 2.400 Euro brutto pro Monat bezahlt. Zudem haben die ReinigerInnen bis heute keinen Cent Inflationsausgleichsprämie bekommen. Deshalb ist diese Forderung mehr als angemessen”, sagt Ulrike Laux, Verhandlungsführerin und im IG BAU-Bundesvorstand zuständig für die Gebäudereinigungsbranche.
Das Gebäudereiniger-Handwerk ist mit über 26 Mrd. Euro Jahresumsatz ein großer Wirtschaftszweig und mit rund 700.000 Beschäftigten das größte Handwerk in Deutschland. Etwa 500.000 Beschäftigte bekommen lediglich den Branchenmindestlohn. Er beträgt derzeit 13.50 Euro, für Glas- und Fassadenreiniger beläuft dieser sich auf 16,70 Euro. In den Betrieben des Bundesinnungsverbandes sind rund 80% aller Beschäftigten angestellt. Der nächste Verhandlungstermin ist für Mitte September 2024 geplant.
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