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„BIM-Speed“ für eine schnelle, energieeffiziente Gebäudesanierung


  

(12.1.2022) Im Rahmen des EU-Projektes „BIM-Speed“ wurden digitale Technologien entwickelt, mit denen sich der gesamte Renovierungsprozess von durchschnittlich 24 Monaten um 30% verkürzen und der Energiebedarf eines Gebäudes um 60% reduzieren lassen sollen.

„Die schnelle und energieeffiziente Renovierung des Gebäudebestandes in der EU ist notwenig, weil die Treibhausgasemissionen innerhalb der EU bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden sollen. Der Energiebedarf der Gebäude macht aber derzeit immer noch 36 Prozent der Emissionen in der EU aus, und es gelingt nur bei 0,2 Prozent der jährlich renovierten Häuser, die Energie für Strom, Heizung und Klimaanlage um 60 Prozent zu senken - was aber auch ein EU-Ziel ist“, konstatiert TU-Professor Dr. Timo Hartmann. Er koordiniert das im EU-Rahmenprogramm Horizon2020 geförderte „BIM-Speed“-Konsortium von 22 Partnern und leitet an der TU Berlin das Fachgebiet Systemtechnik baulicher Anlagen.

Informations-Speedway macht Zusammenarbeit schnell und effizient

Erreicht werden sollen die Forschungsziele durch eine kluge Digitalisierung des Renovierungsprozesses - von der Planung über die Ausführung bis zum sensorbasierten Monitoring des Gebäudes nach seiner Renovierung. Eines der ersten Aktionen von „BIM-Speed“ ist die Installation eines Informations-Speedways. Dieser ist eine Art App-Store zur Strukturierung des Renovierungsprozesses und soll die Zusammenarbeit in einem Renovierungsprojekt schnell und effizient machen. Hier findet man digitale Dienste zur Verwaltung von Daten sowie Werkzeuge zum Aufgaben- und Zeitmanagement. „Zweitens stellen wir um diesen Informations-Speedway eine Reihe digitaler Innovationen bereit, die die bislang zeitaufwendige Bestandsaufnahme des zu sanierenden Gebäudes signifikant minimieren. Das sind unter anderem Laserscantechnologien zur schnellen Vermessung und thermische Scans, die schlechte Isolierungen detektieren,“ erklärt Prof. Hartmann.

Europaweiter Test an 13 Gebäuden

Neben Technologien für die schnelle Gebäude-Bestandsaufnahme entwickeln die Forscher digitale Technologien für den Entwurf und die Planung der Renovierung. Diese sollen es ermöglichen, die vielen sich auf dem Markt befindlichen Produkte, die den Energieverbrauch eines Gebäudes reduzieren, so zu kombinieren, dass für das jeweilige Haus energetisch das beste Ergebnis erzielt wird. Dieses kombinatorische Problem wird über computerbasierte Gebäudesimulationen angegangen.

Für die Sanierung selbst stehen Planern und Architekten auf der „BIM-Speed“-Platt­form ebenfalls digitale Tools zur Verfügung, um die Bauarbeiter mit allen Informationen für ein zügiges Arbeiten auszustatten. Zeitraubende Überraschungen auf der Baustelle sollen so vermieden werden.

An 13 über Europa verteilten Wohnhäusern wurden die „BIM-Speed“-Technologien mittlerweile getestet (Stand Anfang Dezember 2021). Ergebnis: Die Ziele, 30-Prozent-Zeitersparnis und 60% weniger Energie, werden erreicht.

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