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Gebrauchtimmobilien und Eigentumswohnungen profitieren am meisten von "neuer" Eigenheimzulage

(19.12.2003) Die von der Politik beschlossenen Einschnitte bei der Eigenheimzulage gehen zu Lasten von Neubauten. Bauherren bekommen in Zukunft die gleiche Förderung wie die Käufer von Altbauten und Eigentumswohnungen. "Ein Neubauvorhaben wird in Zukunft für eine Familie mit zwei Kindern mit 70 Prozent der bisherigen Förderung bezuschusst", erklärte Jürgen Michael Schick, Vizepräsident und Bundespressesprecher des Verbandes Deutscher Makler (VDM). Einen drastischen Negativeffekt für Neubauten erwarten die Marktbeobachter des VDM daher nicht. Kein Bauherr werde von seinem Neubauvorhaben ablassen, nur weil er in Zukunft rund 10.000 Euro weniger Förderung erhalte. Wichtig und richtig sei es, dass die Kinderzulage von 800 Euro beibehalten worden sei. Damit erhalte eine Familie mit zwei Kindern, die ein Einfamilienhaus für z.B. 200.000 Euro erwerbe, eine Förderung in Höhe von 22.800 Euro (1.250 Euro zzgl. 2 x Kinderzulage für 8 Jahre). Bisher bekam die gleiche Familie 32.720 Euro. "Diese Beispielfamilie mit zwei Kindern erhält in Zukunft also immer noch mehr als zwei Drittel der bisherigen Förderung", berechnete Schick.

Zur Bemessungsgrundlage des Einfamilienhauses gehöre auch der Preis für den Grunderwerb. Dieser falle bei einer Eigentumswohnung naturgemäß deutlich geringer aus. Daher liege der Förderanteil bei Eigentumswohnungen prozentual höher als bei Einfamilienhäusern. Der Markt für Neubaueigentumswohnungen werde davon profitieren. Die ohnehin bestehende Tendenz einer steigenden Nachfrage nach Bestandsimmobilien nehme durch den Kompromiss über die Eigenheimzulage weiter zu.

Auf das Preisgefüge auf den Immobilienmärkten werde die geänderte Eigenheimförderung keine Auswirkungen haben. "Bei der Einführung der Eigenheimzulage gab es keine Preissprünge nach oben. Ebenso wenig geben mit der jetzt beschlossenen Regelung die Preise nach", erklärte VDM-Vize Schick. Auf die Preise von Neubauimmobilien wirkten sich vielmehr freie Kapazitäten in der Bauindustrie aus. "Wenn Bauen dadurch möglicherweise etwas billiger wird, ist das keine Folge der geänderten Eigenheimzulage", so Schick. Die Talsohle sei auf den meisten deutschen Immobilienmärkten längst erreicht und zumeist durchschritten.

Die Eigenheimzulage sei bei vielen Käufern wie Eigenkapital in die Finanzierung mit einbezogen worden. Wenn das Fördervolumen bei Neubauimmobilien nunmehr geringer ausfalle, werde das zum Teil durch das wieder freundlichere Finanzierungsverhalten der meisten Banken kompensiert.

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