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3,5 Millionen Armaturen im Vier-Sekunden-Takt

(25.11.2004) 3,5 Millionen Kartuschen in rund zehn Monaten von der im Januar 2004 in Betrieb genommenen Anlage und ein Rationalisierungseffekt von fast 1,5 Millionen Euro im ersten Jahr - so liest sich die Erfolgsbilanz beim Armaturen-Hersteller Grohe. Die Kartuschen bilden als Mischeinheit das "Herzstück" aller Einhebelmischer und werden ausschließlich von Hemer aus in die Grohe-Schwesterwerke geliefert. Für den gesamten Weltmarkt werden hier Normal- und Niederdruckvarianten in diversen Ausführungen produziert. "Bei rund 350.000 Stück jeden Monat sind wir ganz besonders auf störungsarme Prozesse angewiesen. Die Anlage läuft vollautomatisch im Dreischichtbetrieb, also praktisch rund um die Uhr", erläutert Ralf Oberbossel, Leiter der Montage im Werk Hemer.


"Die Maschine arbeitet so zuverlässig und präzise wie ein Uhrwerk. Schon in den ersten Tagen seit der Installation am 5. Januar 2004 erreichten wir einen Nutzungsgrad von mehr als 70 Prozent. Im laufenden Betrieb haben wir seit Mitte Januar konstant um die 85 Prozent. Das ist ein sehr guter Wert", lobt Oberbossel. Aber die steigende Nachfrage für Grohe Einhebelmischer stelle immer höhere Anforderungen an den Output.

Fortschritt statt Stillstand

Fertigungsplaner Kurt Mennigmann und sein Mitarbeiter Pietro Vella arbeiten im Sinne des "Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses" deshalb ständig daran, die Produktivität weiter zu erhöhen. Unter anderem sei daran gedacht, den Hersteller der Anlage bei möglichen Störungen künftig "online" noch schneller in die Instandsetzung zu integrieren. Regelmäßige Wartung und Inspektion sorgen ohnehin bereits für äußerst geringe Stillstandzeiten. Außerdem sei die Logistik rund um die Anlage sehr Kosten sparend organisiert. "Die direkte Materialanlieferung reduziert Ein- und Auslagerungsprozesse auf ein Minimum. Insofern arbeitet die Anlage schon jetzt höchst effizient", berichtet Mennigmann.


Jubiläums-Kartusche

Im Vier-Sekunden-Takt bauen insgesamt 105 Einzelstationen die Komponenten zusammen. Jeder Montageschritt ist an eine sofortige Qualitätsprüfung gekoppelt. Leichte Abweichungen von den Standardabmessungen kann das System flexibel, "selbstoptimierend" berücksichtigen: Digitale Messtaster kontrollieren für den Toleranzausgleich im 1/100-mm-Bereich und geben der Steuerung die notwendigen Daten, um alle Teile passgenau zusammenfügen zu können. Als letzter Schritt vor der Verpackung werden die Kartuschen mit Wasserdruck auf Dichtigkeit überprüft. Pick-and-Place-Systeme schichten grundsätzlich 84 Kartuschen in eine Kunststoffkiste. Die bleibt dadurch bei einem Gewicht von weniger als zehn Kilogramm problemlos von Hand zu transportieren. Zwei Mitarbeiter sind stets für die Bestückung und den Abtransport zuständig; falls erforderlich, kümmern sie sich auch um die Entstörung. Deshalb muss das Fachpersonal für die Bedienung technisch gut geschult sein.

Vollautomatisch zu mehr Effizienz

Die neue Anlage ersetzte ein System, das mit steigenden Kartuschenmengen innerhalb von 18 Jahren aufgebaut und erweitert wurde und durch den Dauerbetrieb verschlissen war. Grohe investierte rund zwei Millionen Euro in neues Equipment und konnte zusätzlich auf Komponenten zurückgreifen, die für diesen Einsatz bereits konzipiert, aber vorerst in der alten Maschine im Einsatz waren. Grohe rechnet seit Januar 2004 mit einem jährlichen Rationalisierungseffekt von rund 1,2 Mio. Euro.

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