Pilotmessung belegt hohe Kostenentlastung durch Präqualifikation
(1.9.2006) „Die in NRW durchgeführte Pilotmessung zum Umfang der Kostenentlastung durch Präqualifikation bei öffentlichen Bauaufträgen bestätigt es erneut, dass öffentliche Auftraggeber und anbietende Unternehmen von der Präqualifikation in einem hohe Maße profitieren.“ Mit diesen Worten kommentierte der ZDB-Hauptgeschäftsführer Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Prof. Dr. Karl Robl am 25.8. eine Pilotmessung zum Umfang der administrativen Belastungen bei öffentlicher Ausschreibung gem. §8 VOB/A ohne und mit Präqualifizierung.
Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit
Zur Erinnerung: Die jeweilige Prüfung der zum Nachweis der Eignung im Sinne von §8 VOB/A bei öffentlichen Aufträgen vom Bieter vorzulegenden Dokumente gilt allgemein als zeit- und kostenintensiv sowie fehleranfällig. Im Rahmen der Präqualifikation von Bauunternehmen wird dagegen die grundsätzliche Eignung von Bietern auftragsunabhängig von neutraler Stelle geprüft. Die Vergabestellen können dann anhand eines Internet-Registers tagesaktuell überprüfen, ob ein Bieter die erforderlichen Nachweise erbracht hat - oder eben auch nicht. Die für Bieter und Auftraggeber zeit- und kostenintensive Zusammenstellung und Prüfung dieser Nachweise bei jeder einzelnen Vergabe erübrigt sich damit zukünftig.
„Die Studie belegt nun, dass mit dem Präqualifikationsverfahren nicht nur die Bewerbung um öffentliche Bauaufträge erleichtert wird. Kosteneinsparungen bei öffentlichen Auftraggebern und anbietenden Unternehmen in bis zu 3-stelliger Millionenhöhe jährlich zeigen, dass wir mit der Präqualifikation auf dem richtigen Weg sind“, resümiert Robl. Zahlreiche Firmen des Baugewerbes hätten die Vorteile der Präqualifikation bereits für sich entdeckt und über die Präqualifikationsstelle Zertifizierung Bau e.V., bei der ¾ aller derzeit bundesweit präqualifizierten Unternehmen Kunden sind, ihre Eintragung in die Liste präqualifizierter Unternehmen erlangt.
„Wir fordern die öffentlichen Auftraggeber auf, zukünftig stärker auf präqualifizierte Unternehmen zurückzugreifen, weil sie hiermit über ein Instrument verfügen, seriöse Bauunternehmen auszuwählen. Die Zeiten, dass allein der Preis darüber entscheidet, ob ein Unternehmen den öffentlichen Bauauftrag erhält, müssen mit Einführung des Präqualifikationsverfahrens ein Ende haben,“ so Robl abschließend.
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