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Gespaltene Entwicklung der Baukonjunktur im ersten Halbjahr 2008

(24.8.2008) "Die Baukonjunktur entwickelt sich weiterhin gespalten. Während der Wohnungsbau weiter rückläufig ist, liegen der Wirtschaftsbau und der öffentliche Bau im Plus. Damit setzt sich die Entwicklung von 2007 fort." Mit diesen Worten kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Prof. Dr. Karl Robl, die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu Baukonjunktur.

Danach ist der Auftragseingang, ermittelt bei Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten, im ersten Halbjahr 2008 preisbereinigt um 0,3% gegenüber dem Vorjahr zurück gegangen. Preiserhöhungen im Vergleichszeitraum in Höhe von 3,8% führen dazu, dass die Baunachfrage nominell um 3,5% gewachsen ist. Auffällig ist die gespaltene Entwicklung der einzelnen Sparten bei der Baunachfrage:

  • So verliert der Wohnungsbau im Vergleich zum Vorjahr real 8,4%, selbst nominal 5,7%. Kleinere, mittelständische Unternehmen, die ca. 75% ihrer Umsätze im Wohnungsbau tätigen, sind von der rückläufigen Baunachfrage im Wohnungsbau besonders betroffen.
  • Demgegenüber hält die positive Entwicklung beim gewerblichen und öffentlichen Hochbau an. Hier beträgt der reale Zuwachs 5%, nominal sind es 9%.
  • Im Tiefbau zeigt sich eine differenzierte Entwicklung: Während im Straßenbau ein realer Zuwachs von 2,1% und nominal von 6,1% zu verzeichnen ist, verliert der gewerbliche Bau weiter (nominal -3,6%).

Der baugewerbliche Umsatz belief sich von Januar bis Juni 2008 auf gut 36 Mrd. Euro und lag damit um 7,25% über dem Vorjahreszeitraum. Dabei beträgt der Umsatz im Wohnungsbau rund 11 Mrd. Euro (-0,2% zum Vorjahr), im Wirtschaftsbau ca. 14,5 Mrd. Euro (+11,9 %) und im öffentlichen Bau gut 10,5 Mrd. Euro (+9,5 %).

Die Entwicklung der Baunachfrage spricht dafür, dass sich die rückläufige Entwicklung des Umsatzes im Wohnungsbau ebenso fortsetzt, wie die positive Entwicklung im Wirtschaftsbau und öffentlichen Bau. In den Betrieben des Hoch- und Tiefbaus waren Ende Juni 702.676 Personen beschäftigt. Das waren knapp 17.500 weniger als vor einem Jahr. Die rückläufige Entwicklung der letzten Monate hat sich damit verfestigt.

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