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Bauwirtschaft in den ersten vier Monaten 2008 im Plus

  • Produktion um 4%, Umsätze um 9% und Auftragseingänge um 5% gestiegen
  • konjunkturelles Gefälle zwischen West und Ost nimmt zu

(29.6.2008) Die deutsche Bauwirtschaft hat sich in diesem Jahr bislang gut gegen die zunehmenden gesamtwirtschaftlichen Risiken behaupten können: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, lag die Produktion im Bauhauptgewerbe in den ersten vier Monaten 2008 um 4,4% über dem entsprechenden Vorjahreszeitraum (April: +15%). In den Büchern der Bauunternehmen hat sich dies in einem Umsatzplus von nominal 9,2% niedergeschlagen (April: +13,2%). Für das Gesamtjahr 2008 prognostiziert der Hauptverband, dass der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe nominal um 4%, real um 1% steigen wird. Skeptischer ist der Hauptverband für 2009: Die Bauwirtschaft werde sich der realen Null nähern.

Allerdings hat die Baunachfrage zumindest in einigen Regionen an Schwung verloren: Insgesamt stiegen die Auftragseingänge in den ersten vier Monaten nominal um 4,8% (April: +7,7%). Das baukonjunkturelle West-Ost-Gefälle nahm aber zu: Während die westdeutschen Bauunternehmen von Januar bis April ihre Auftragseingänge noch einmal um 7,2% steigern konnten, blieb der Ordereingang der ostdeutschen Baubetriebe um 3,9% hinter dem Vorjahresniveau zurück (April: +10,2% bzw. -0,9%).

Am stärksten profitierten die Unternehmen des Öffentlichen Baus von der Entwicklung: Der Auftragseingang ist in den ersten vier Monaten dieses Jahres um 7,4% gestiegen (April: 4,9%). Insbesondere Bund und Länder haben ihren Beitrag zur Stabilisierung der Baukonjunktur erbracht: Ihre Bauausgaben lagen von Januar bis April um 6,7% über dem Vorjahreswert. In den Büchern der Bauunternehmen schlug sich dies mit einem Umsatzplus von 11,9% nieder (April: 12,3%).

Der Wirtschaftsbau bleibt auch weiterhin Motor der Baukonjunktur: Der Ordereingang lag in den ersten vier Monaten um 5,9% über dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums, der Umsatz stieg um 12,8% (April: 17,8% bzw. 20,6%). Steigende Euro-Kurse, die Verteuerung der Rohstoffe und eine Verschlechterung der Kreditkonditionen infolge der weltweiten Kapitalmarktkrise haben der Investitionsneigung der deutschen Wirtschaft vorerst noch nichts anhaben können.

Der Wohnungsbau erholt sich langsam von den Spätfolgen des Auslaufens der Eigenheimzulage Ende 2006 und der Mehrwertsteuererhöhung zu Beginn 2007: Zwar liegen nach vier Monaten die Ordereingänge mit 4,9% noch im Minus (April: -12,3%). Die Baugenehmigungen von neuen Wohnungen sind aber von Januar bis Februar dieses Jahres um 1,9%, die Umsätze in den ersten vier Monaten um 2,7% gestiegen (April: 5,4%).

Der Mangel an Baufachkräften, der Aderlass an qualifizierten Bauleuten durch den Übergang in den Ruhestand sowie die Abwanderung in andere Branchen verhindern, dass die rege Bautätigkeit sich auch in steigenden Beschäftigtenzahlen niederschlägt. Der Hauptverband wäre deshalb schon froh, wenn das Beschäftigungsniveau 2008 auf dem Vorjahresstand von 714.000 Beschäftigten gehalten werden könnte.

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