Flüssigabdichtung unterstreicht den funktionalen Minimalismus des ZOH am Campus Regensburg
(11.9.2013) Open Space: Der neue Zentrale Omnibushaltepunkt (ZOH) der Uni Regensburg ist mehr als ein reiner An- und Abfahrtsort für Busse (siehe Google-Maps und/oder Bing-Maps). Unmittelbar vor dem Haupteingang gelegen, sorgt er für eine schnelle und direkte Verbindung zwischen Hochschule und City. Gleichzeitig bildet er durch seine markante Lage und Bau-Art ein zeitgemäß-modernes „Eingangstor“ zum Campus.
Das zwei Millionen Euro teure Nahverkehrszentrum war ein städtisches Prestigeobjekt. Mit der Inbetriebnahme im Herbst 2012 haben die Regensburger Verkehrsbetriebe eine wichtige Lücke im städtischen Nahverkehr geschlossen. Der Campus war zuvor nur über Umwege erreichbar. Den ausgeschriebenen städtebaulichen Wettbewerb gewann 2010 der Regensburger Architekt Dipl.-Ing. Christian Kirchberger mit einem Konzept, das der Maxime „form follows function“ folgt.
Der neue ZOB überzeugte nicht nur die Regensburger. Das Bauwerk wurde bei der Verleihung des Deutschen Architekturpreises 2013 mit einer Anerkennung ausgezeichnet - siehe ggf. auch den Baulinks-Beitrag „Deutscher Architekturpreis für das Kunstmuseum Ravensburg, das erste Museum in Passivhausbauweise“ vom 25.4.2013.
Architektonisches Schutzdach
Architektonisch dominiert das Dach den Baukörper; gleichzeitig ist dieser funktionale Minimalismus Programm. Architekt Kirchberger erklärt das so: „Der neue zentrale Omnibusbereich an der Albertus Magnus Straße erhielt eine der Bedeutung dieses Ankunftsortes an der Universität Regensburg entsprechende Überdachung. Diese umschließt das gesamte Haltegebiet mit einem der funktionalen Form folgenden Betonband. Hierdurch wird ein markanter Ankunftspunkt auf dem Unigelände definiert.“ Der in der Mitte offene Platz bietet den Ankommenden erste Orientierung auf dem Universitätsgelände. Für die Umsetzung wählte der Architekt den Baustoff, der sich an der Universität Regensburg hauptsächlich wiederfindet: Beton.
Das Betonband formiert sich zu einem unregelmäßigen Viereck mit abgerundeten Ecken und ist so großzügig ausladend dimensioniert, dass die Fahrgäste auch bei Regen trockenen Fußes in die Busse einsteigen können. Das unterschiedlich hohe Betondach mit verschiedenen Neigungswinkeln wird von regelmäßig angeordneten, filigranen Stahlrundstützen getragen. Damit dieses äußere Erscheinungsbild intakt bleibt, erfolgt die Entwässerung des Daches über eine innenliegende Rinne:
Unsichtbare Flüssigabdichtung
Beton ist nicht per se wasserdicht. Aufgrund der dreidimensionalen Struktur mit verschiedenen Neigungswinkeln hatte der Architekt eine Flüssigabdichtung ausgeschrieben. Der Auftrag nehmende Dachdecker, die Firma Fuss & Gartenschläger, entschied sich für eine vliesarmierte Kemperol 1K-PUR Abdichtung. Sie erfüllte die Vorgabe des Architekten, dass die Abdichtung „unsichtbar“ sein sollte. Der hellgraue Farbton der Abdichtung, die nach der Aushärtung nur eine Aufbauhöhe von etwa 2 mm besitzt, hebt sich nicht vom Werkstoff Beton ab. Damit auch im Randbereich keine optischen Veränderungen sichtbar sind, montierten die Dachdecker Flacheisen, die ebenfalls mit dem „betongrauen“ Kemperol abgedichtet wurden.
Im ersten Schritt wurde die Betonoberfläche kugelgestrahlt. Und da der Werkstoff zu den saugenden Untergründen gehört, grundierten die Verarbeiter die Fläche porenverschließend und vollflächig deckend mit der Kempertec EP Grundierung. Um die vollflächige Haftung für die nachfolgende Abdichtung zu optimieren, wurde die feuchte Oberfläche mit Sand abgestreut. Die einkomponentige Kemperol 1K-PUR Abdichtung ist gebrauchsfertig und kann ohne weiteren Mischvorgang direkt aus dem Gebinde verarbeitet werden. Auf dem Dach finden sich in regelmäßigen Abständen Dehnfugen, die die auftretenden Bauwerksbewegungen aufnehmen sollen. Da an diesen Punkten die Abdichtung verstärkten Beanspruchungen ausgesetzt ist, dichteten die Dachdecker alle Dehnfugen zweilagig mit Schlaufenausbildung und eingebetteter Rundschnur ab.
Weitere Informationen zur Flüssigabdichtung von Betondächern können per E-Mail an Kemper System angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Kemper System GmbH & Co. KG
- Christian Kirchberger Architekt BDA
- Fuss & Gartenschläger
- Fotos: Christian Kirchberger / Fuss & Gartenschläger
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- Erzbistum Bamberg vertraut auf Flüssigabdichtung beim Solardach (21.12.2011)
- Gründach auf Flüssigabdichtung (19.7.2011)
siehe zudem:
- Gebäudeabdichtung, Flüssigkunststoffe, Flachdächer und Dachbaustoffe auf Baulinks
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