„Markt für Wohnimmobilien 2014“: Wohnungsmarkt auf Normalisierungskurs
(12.5.2014) Das Nachfragewachstum auf dem deutschen Wohnungsmarkt hat nach der aktuellen Erhebung der Landesbausparkassen (LBS) den Zenit erreicht. „In diesem Jahr rechnen unsere Experten erstmals seit fünf Jahren wieder mit einem etwas geringeren Preisanstieg bis zum Jahresende“, sagte Verbandsdirektor Hartwig Hamm bei der Vorstellung der LBS-Analyse „Markt für Wohnimmobilien 2014“ in Berlin. Mit 2 bis 4 Prozent sollen die erwarteten Preissteigerungen im Rahmen der allgemeinen Einkommensentwicklung blieben.
Basis der Daten ist die jährliche Umfrage bei LBS und Sparkassen, die mit Abstand die größte Maklergruppe Deutschlands sind. Ihre Fachleute berichten jeweils im Frühjahr über typische Preise für verschiedene Objektkategorien - in mittleren bis guten Lagen - und außerdem über die aktuelle Angebots- und Nachfragesituation für die wichtigsten Wohnungsmarktsegmente, aktuell in rund 870 Städten.
2013 haben die Preise für Wohnimmobilien nach Hamms Worten noch einmal teilweise um mehr als fünf Prozent angezogen. Fast überall kosteten jedoch Eigenheime und Eigentumswohnungen heute nicht oder nur wenig mehr als im Jahre 2000. Nur im Süden schlage sich die Schere zwischen hoher Nachfrage und knappem Angebot mittlerweile in deutlich höheren Preisen nieder. Abgesehen von dieser Region naht aber nach Einschätzung der LBS-Experten aber allmählich das Ende eines Aufholprozesses auf dem Wohnimmobilienmarkt, der hierzulande nach vielen Jahren mit konstanten und teilweise rückläufigen Preisen erst sehr spät eingesetzt hatte. Nicht zuletzt der wachsende Wohnungsneubau schaffe perspektivisch Erleichterungen - doch längst noch nicht in allen Nachfrage-Schwerpunkten.
Einfamilienhäuser in attraktiven Umlandgemeinden am teuersten
Enorme Wohnungsmarktunterschiede von Region zu Region gibt es
deshalb nach LBS-
Teils noch teurer sind Immobilien in attraktiven Umlandgemeinden:
- So weist der Münchener Nobel-Vorort Grünwald mit 1,2 Millionen Euro sogar den absoluten Rekord auf.
- In Meerbusch sind die typischen Objekte mit 550.000 Euro um 100.000 Euro teurer als in Düsseldorf.
- Und in Kronberg kostet ein Einfamilienhaus für 620.000 Euro rund 120.000 Euro mehr als ein vergleichbares in Frankfurt.
Spitzenpreise gibt es nach Aussage der LBS-Experten auch in Regionen mit besonders reizvoller Landschaft: in den Voralpen Starnberg mit 1 Million Euro, am Bodensee Konstanz und Lindau mit 780.000 bzw. 650.000 Euro.
Auf der anderen Seite verzeichnet der Immobilienpreisspiegel der LBS auch Halbmillionen-Städte, bei denen relativ günstige gebrauchte Einfamilienhäuser verfügbar sind. Typische Preise bewegen sich in Leipzig, Hannover, Bremen, Dortmund und Dresden, aber auch in Berlin in einer Bandbreite zwischen 220.000 und 280.000 Euro. In manchen Großstädten liegt das Preisniveau sogar noch einmal deutlich niedriger - so nicht nur in den neuen Ländern mit Halle und Magdeburg (160.000 bzw. 180.000 Euro), sondern vereinzelt auch im Norden (Bremerhaven mit 120.000 Euro) und im Westen (Siegen mit 175.000 Euro). In den Mittelstädten markieren Eisleben und Weißenfels mit 60.000 Euro das untere Ende der Preisskala.
Reiheneigenheime: im Süden vielerorts Engpässe
Auch beim Neubau von Reiheneigenheimen sind die
Preise nach Auskunft der LBS-
Ähnliche regionale Unterschiede gibt es laut LBS-Analyse bei gebrauchten Reihenhäusern, im Schnitt allerdings mit einem Preisvorteil gegenüber Neubauten von 20 Prozent. „Vereinzelt sind sie aber – wegen häufig guter Lage – sogar genauso teuer wie Neubauten, etwa in Bonn“, so Hamm.
gebrauchte Eigentumswohnung rund 40% billiger
Bei neuen Eigentumswohnungen registrieren die LBS-Experten vielerorts merklich gestiegene Preise. Vor allem an touristisch interessanten Orten, in Ballungsräumen und Universitätsstädten sei Wohneigentum auf der Etage die gute Alternative für knappe Eigenheimangebote. Auch hier erreicht laut LBS-Preisspiegel Grünwald mit 6.500 Euro pro Quadratmeter den Spitzenwert, gefolgt von Gräfelfing (6.200), noch deutlich vor München (5.300 Euro) oder Hamburg (4.000 Euro). Bei den großen Metropolen liegen die Quadratmeterpreise in Hannover und Bremen, aber auch im Ruhrgebiet (Dortmund und Essen) im moderaten Bereich unter 3.000 Euro.
Bei gebrauchten Eigentumswohnungen stellen die LBS-Experten gleichfalls eine zunehmende Nachfrage fest. Derzeit betrage der Abschlag für gebrauchtes Stockwerkseigentum im Vergleich zu Neubauten immer noch rund 40 Prozent. In den Groß- und Mittelstädten Nord- und Ostdeutschlands lägen die Quadratmeter-Preise deshalb häufig um 1.100 Euro und lediglich im Süden bereits wieder bei 1.900 Euro. „Bei den heutigen Finanzierungskonditionen sind sie für die Bewohner damit nicht teurer als vergleichbare Mietwohnungen“, hob der Verbandsdirektor hervor.
Bauland zwischen 80 und 1.250 Euro
Beim Bauland rechnen die Experten der LBS nach wie vor nicht mit einer Ausweitung des Angebots. Daher seien Grundstücke gerade in den süddeutschen Groß- und Mittelstädten mit fast 400 Euro pro Quadratmeter nochmals teurer als im Vorjahr. Das sei glatt dreimal so viel wie im Norden (130 Euro) und gar fast fünfmal so viel wie im Osten (80 Euro). Spitzenpreise würden in süd- und südwestdeutschen Großstädten wie München (1.250 Euro) samt einigen Umlandgemeinden, Stuttgart (900 Euro) oder Heidelberg (700 Euro) registriert. Laut LBS-Preisspiegel ist in vielen Mittelstädten und in mancher Großstadt (Bremerhaven, Chemnitz, Cottbus, Salzgitter) Bauland jedoch für unter 100 Euro pro Quadratmeter am Markt.
Für den weiteren Jahresverlauf
... liegt nach Auskunft der LBS-Experten die prognostizierte Preissteigerung bei Bauland und Reihenhäusern im Bereich von 2,5 Prozent, bei gebrauchten Eigentumswohnungen und frei stehenden Einfamilienhäusern etwas höher. Noch etwas stärker wird der Preisauftrieb bei neuen Eigentumswohnungen mit 4 Prozent gesehen. Gleichwohl ändere dies nichts an der Tatsache, dass Immobilien hierzulande auch im internationalen Vergleich relativ günstig und wegen der niedrigen Zinsen auch gut bezahlbar seien. „Wenn es endlich gelingt, in den Ballungsräumen mehr bedarfsgerechten Neubau zu schaffen – gerade auch für Familien mit Kindern –, dann sind die Aussichten auf eine solide Wohnungsmarktentwicklung nicht schlecht“, so Hamms Fazit.
Das Nachschlagewerk "Markt für Wohnimmobilien 2013 - Daten, Fakten, Trends" kann kostenlos per E-Mail an LBS angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Capitals Immobilien-Kompass im Heft 5/2015 und für rund 11.000 Orte im Web (26.4.2015)
- VPB zur Mietpreisbremse: „Bedürfnisse vieler Familien bleiben unberücksichtigt“ (4.3.2015)
- Handel mit großen Wohnungsbeständen - von über 800 Wohneinheiten - wächst (7.12.2014)
- „Wohnungswirtschaftliche Daten und Trends 2014/2015“ vom GdW liegen vor (1.12.2014)
- Baukostensenkungskommission zentrales Element beim Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen (13.7.2014)
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- Bundesbauministerin will „Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen“ schmieden (17.2.2014)
- Europace Hauspreis-Index EPX: Preise für Wohnimmobilien stabilisieren sich (26.1.2014)
- Wohntraumstudie 2013: Deutsche besorgt über hohe Immobilienpreise (18.11.2013)
- Finanztest Spezial Immobilien: Preise und Mieten für 100 Städte und Kreise (13.10.2013)
siehe zudem:
- Lichtschalter und Gebäudeleittechnik im Haustechnik-Magazin bei Baulinks
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- Literatur / Bücher über Haustechnik bei Baubuch / Amazon.de