„Umzugsketten“ und „Sickereffekte“: Eigenheimbau entlastet Miet-Wohnungsmarkt
(6.6.2016) Jedes neue Eigenheim verbessert die Wohnsituation von mehr als drei Haushalten, denn durch „Umzugsketten“ und „Sickereffekte“ profitieren einkommensschwächere Haushalte vom Wohneigentum anderer und deren Wohneigentumsförderung - zu diesem Ergebnis kommt die LBS-Studie „Eigenheimbau schafft Mietwohnraum“, die LBS-Chef Jörg Münning und Empirica-Vorstand Dr. Reiner Braun am 31. Maiin Münster vorgestellt haben. Empirica hat dazu in Köln, Dortmund und Münster in über 500 Interviews nachverfolgt, welche Wohnungen durch den Bezug eines Neubau-Eigenheims frei wurden. „Durchschnittlich werden in NRW jährlich 18.000 Eigenheime gebaut. Durch den ,Sickereffekt' verbessert sich jedoch die Wohnsituation von mindestens 60.000 Haushalten“, bekräftigte Münning. Deshalb dürfe neben dem soziaen Wohnungsbau auch die Wohneigentumsförderung nicht vernachlässigt werden.
Impulse seien beispielsweise für den Wohnungsmarkt in NRW notwendig, folgert die LBS: Derzeit würden in NRW jährlich rund 52.000 Neubauwohnungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern erstellt. Nach Einschätzung von Marktforschungsinstituten seien aber mindestens 75.000 erforderlich. Die Folge des knappen Angebotes: In acht der zehn größten NRW-Städte steigen insbesondere die Preise für neue Eigentumswohnungen deutlich:
In Münster werden für eine durchschnittliche 80-m²-Neubau-Wohnung
mittlerweile 4.500 Euro/m² fällig (häufigster Wert), das ist mehr als
doppelt so hoch wie der NRW-
Von einer flächendeckenden Immobilienblase geht die LBS nicht aus - u.a. weil die Preisentwicklung der letzten zehn Jahre unter der Inflationsrate geblieben ist. „Aber örtliche Preisübertreibungen insbesondere bei neuen Eigentumswohnungen sind unverkennbar“, so Münning.
Neben der direkten Förderung kostengünstiger Mietwohnungen dürfe deshalb auch der Effekt des Eigenheimbaus nicht vernachlässigt werden. Dazu müssten ...
- zum einen die seit 1996 unveränderten Einkommensgrenzen der Wohnungsbauprämie angepasst werden, um insbesondere für junge Menschen wieder Anreize zum Vorsparen zu geben, und
- zum anderen die Eigentumsförderung verlässlich gestaltet werden.
In der derzeitigen Kritik an der Riester-Rente werde häufig vergessen,
dass Wohn-
Münning: „Sinnvoll wäre die Erweiterung der Verwendungszwecke von Riester-Mitteln um die energetische Modernisierung, denn ersparte Wohnnebenkosten können ebenfalls die Rentenlücke füllen.“ Allein die Kunden der LBS West haben bereits über 1 Mrd. Euro Riester-Guthaben angespart - Geld, das über kurz oder lang in Wohneigentum investiert wird.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- VPB empfiehlt Wohnungstausch statt Wohnungsumbau (3.1.2020)
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- EPX-Preisindex: Preise für Gebrauchthäuser steigen zu Jahresanfang am stärksten (27.3.2016)
- IW-Studie zum Wohnflächenkonsum: Weniger Deutsche brauchen mehr Wohnfläche (6.9.2015)
siehe zudem:
- Architektur und Baustoffe/Bauelemente bei BAULINKS.de
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