Marktmonitor Immobilien 2016: Immer mehr Makler raten von energetischer Sanierung ab
(10.7.2016) Immer mehr Immobilienprofis raten Vermietern und Hausverkäufern von einer energetischen Sanierung ab. Inzwischen soll fast jeder 4. Makler (24%) die Empfehlung abgeben, vor einer Neuvermietung kein Geld in Maßnahmen zu stecken, die einer besseren Energiebilanz dienen. Zu dieser Erkenntnis kommt zumindest der Marktmonitor Immobilien 2016 (MMI) von immowelt.de.
Befürchtung: Mieten können Investitionen nicht kompensieren
Nur jeder 3. Makler glaubt, dass sich durch einen besseren energetischen Standard höhere Mieten realisieren lassen. Durch die hohen Standards der Energieeinsparverordnung und die damit verbundenen Kosten könnten die Mieten die Investitionen nicht mehr kompensieren. Vor allem in Städten mit günstigen Mietpreisen rechnten sich energetische Sanierungen daher oft nicht mehr. In boomenden Städten mit höheren Mieten sei die Nachfrage nach Wohnraum hingegen häufig so hoch, dass auch energetisch unsanierte Wohnungen einfach zu vermieten seien.
Kaufimmobilien in Großstädten auch ohne Sanierung gefragt
Auch raten inzwischen 28% der Makler davon ab, vor dem Verkauf einer Immobilie diese energetisch zu sanieren. Damit setzt sich auch bei Verkaufsobjekten ein Trend fort, der sich bereits in den vergangenen Jahren abgezeichnet hat: 2012 haben nur 9% der befragten Makler von energetischen Maßnahmen abgeraten, 2014 waren es bereits 18%.
Besonders in beliebten Regionen mit großer Nachfrage sollen sich Verkäufer die Investitionen häufig sparen können. In Großstädten geben gar 40% der Makler an, dass der energetische Standard keine oder kaum Auswirkungen auf die Vermarktung habe - in mittelgroßen Städten seien es dagegen 27% sowie, in kleinen Städten und auf dem Land 34%.
Zuerst Dach und Fenster sanieren
Wenn sanieren, dann mit Köpfchen - Konkret rät die Mehrheit der Immobilienprofis bei Verkaufsobjekten zu einer Dachdämmung (59%), gefolgt von der Wärmeschutzverglasung (41%) sowie der Brennwertheizung (40%). Alternative Energieformen wie Photovoltaik (6%) und Erdwärmeheizung (4%) spielen aus Sicht der Makler kaum eine Rolle.
Vor einer Neuvermietung empfehlen die Immobilienprofis vor allem den Einbau einer Wärmeschutzverglasung (48%) und einer Brennwertheizung (43%).
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Marktmonitor: „Energetische Sanierungen für Immobilienvermarktung so unwichtig wie noch nie“ (27.8.2017)
- Fünf Forderungen der Gebäude-Allianz an die nächste Bundesregierung (21.8.2017)
- IVD: Warum die Einführung eines Bestellerprinzips für den Kauf von Immobilien ein Irrweg wäre (3.7.2017)
- Neuer „Individueller Sanierungsfahrplan“ (iSFP) wird ab dem 1.7. als Vor-Ort-Beratung gefördert (7.5.2017)
- BDEW-Heizkostenvergleich Altbau 2017 (20.3.2017)
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- Studie weist auf Probleme bei Einzelmodernisierungen hin (26.7.2015)
- Studie: Immer mehr Immobilienprofis zweifeln an der Wirtschaftlichkeit energetischer Sanierungen (26.7.2015)
- Sollte man vor dem Immobilienverkauf noch sanieren? (13.10.2014)
- Dissertation: Lohnen sich Bau oder Modernisierung von Gebäuden gemäß Anforderungen von Zertifikaten? (19.1.2014)
- Kontroverse: Rechnet sich energiesparendes Sanieren? (20.2.2011)
siehe zudem:
- Fassadendämmung, Fensteraustausch, Heizung, regenerative Energie und Heizölpreise auf Baulinks
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