Ostbeauftragte Gleicke warnt vor neuer Leerstandswelle auf dem ostdeutschen Wohnungsmarkt
(8.6.2017) In den nächsten 15 Jahren droht Ostdeutschland eine neue Leerstandswelle - davor warnt Iris Gleicke, die Ostbeauftragte der Bundesregierung. Dies betreffe insbesondere strukturschwache Regionen: „Die durch Deindustrialisierung und Massenarbeitslosigkeit ausgelöste Abwanderung in den 1990er Jahre hat in Verbindung mit dem demographischen Wandel tiefe Spuren hinterlassen,“ erklärt Frau Gleicke. Es gebe erheblichen Handlungsbedarf angesichts ...
- der Entwicklung des Leerstandes,
- des Mangels an altersgerechten Wohnungen und
- des hohen Altbaubestandes.
Frau Gleicke erneuerte in diesem Zusammenhang ihre Forderung nach einer Förderung der strukturschwachen Regionen in Ost und West für die Zeit nach dem Auslaufen des Solidarpakts: „Strukturschwache Regionen gibt es auch in den alten Bundesländern. Entwicklungen, die auch im Westen so gut wie unausweichlich bevorstehen, spielen sich im Osten deutlich früher und schneller ab. Einen Rückzug des Staates aus der Fläche darf es nicht geben.“
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (Hrsg.) (2014A/c, 2016B), statistisches Bundesamt (2016A) - siehe auch BMWi-Studie „Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf den ostdeutschen Wohnungsmarkt“, Seite 61 |
Wohnungsleerstand im Osten verdoppelt sich bis 2030
Die Ostbeauftragte der Bundesregierung hatte beim ifo-Institut Dresden eine Studie zu den „Auswirkungen des demographischen Wandels auf den ostdeutschen Wohnungsmarkt“ in Auftrag gegeben. Demnach wird sich der Wohnungsleerstand im Osten bis 2030 von derzeit ca. 610.000 auf rund 1,2 Mio. Wohneinheiten knapp verdoppeln. Grund hierfür sind sinkende Bevölkerungs- und Haushaltszahlen. Die demographischen Trends der letzten 27 Jahre setzen den Rahmen für die künftige Entwicklung. Anders als in weiten Teilen Westdeutschlands ist der Bau zusätzlicher Wohnungen im großen Stil nur in Städten wie Berlin ein Thema.
In Ostdeutschland herrscht nach Auffassung der Autoren der Studie im Vergleich zu Westdeutschland eine erheblich schlechtere Versorgung mit altersgerechtem Wohnraum. Ein altersgerechter Umbau sei angesichts des geringen Mietniveaus im Osten und der hohen Kosten derzeit wirtschaftlich kaum darstellbar.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- PDF-Download: BMWi-Studie „Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf den ostdeutschen Wohnungsmarkt“
- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
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- weitere Details...
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siehe zudem:
- Mieter- und Immobilien-Magazin auf Baulinks
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