Studie: „Bürger gehen, Ausgaben bleiben: Schrumpfende Städte leiden doppelt“
(23.4.2018) In schrumpfenden Kommunen verringern sich die Ausgaben nicht so schnell wie die Einwohnerzahl sinkt - zu diesem Ergebnis kommt u.a. eine neue Studie des ifo Instituts in Dresden. „Schrumpfende Städte leiden daher doppelt“, konstatieren Xenia Frei und Felix Rösel, die Autoren der Studie. In wachsenden Städten stellen die Autoren wiederum keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Einwohner- und Ausgabenentwicklung fest. Die Autoren kommen zu dem Schluss: „Schrumpfen kostet, Wachsen spart aber nichts.“ Die Studie untersuchte die Finanzen deutscher Städte von 1950 bis 2012.
Kommunen müssen dem Einwohnerrückgang allerdings nicht zwangsläufig ausgeliefert sein, sondern können selbst etwas tun: „Richtig investieren hilft“, betont Rösel: „Gemeinden, die ihre Infrastruktur vorausschauend an die Einwohnerzahl von morgen anpassen, zahlen später weniger für den Unterhalt.“
Besondere Anpassungsschwierigkeiten haben laut Untersuchung dicht besiedelte und mittelgroße Städte zwischen 30.000 und 100.000 Einwohnern. Bei diesen schwankt der Umfang öffentlicher Infrastruktur stärker als bei kleinen oder großen Städten. Kleine Städte verzichten meist generell auf teure Infrastruktur, größere Städte betreiben dagegen sowieso fast immer teure Einrichtungen, wie beispielsweise Opernhäuser.
Den vollständigen Beitrag von Xenia Frei und Felix Rösel mit dem Titel
„Bürger gehen, Ausgaben bleiben: Schrumpfende Städte leiden doppelt“ wurde
im Heft 02/2018 der Zeitschrift „ifo Dresden berichtet“ veröffentlicht, das
frisch erschienen ist. Die Beiträge des Heftes können kostenfrei unter
cesifo-group.de/
siehe auch für zusätzliche Informationen:
ausgewählte weitere Meldungen:
- Neue BBSR-Broschüre zur Reaktivierung leerstehender Altbauten in Stadtquartieren (18.3.2018)
- Neue IzR-Ausgabe: BBSR-Experten über Trends in der Stadt- und Regionalentwicklung (21.1.2018)
- 618 m²/Einwohner für Siedlung und Verkehr (19.11.2017)
- GdW und Bundesstiftung Baukultur: Deutschland braucht neue Wohnungspolitik und Ankerstädte (19.11.2017)
- BBSR legt Raumordnungsbericht 2017 vor: Daseinsvorsorge in Stadt und Land sichern! (13.11.2017)
- BBSR-Analyse: Großstädte unter Wachstumsdruck (23.7.2017)
- Projekt „Wohnen leitet Mobilität“: Klimaverträgliche Mobilität beginnt beim Wohnungsbau (11.6.2017)
- Ostbeauftragte Gleicke warnt vor neuer Leerstandswelle auf dem ostdeutschen Wohnungsmarkt (8.6.2017)
- Baukulturbericht 2016/17 „Stadt und Land“ erschienen (und downloadbar) (6.11.2016)
- BBSR-Studie: Wohnungsleerstände werden bis 2030 zunehmen (26.1.2015)
siehe zudem:
- Stadtplanung, öffentliche Hand sowie kommunale Verbände bei Baulinks
- Literatur / Bücher über Architektur bei Amazon