Baubranche mit dem größten Bedarf an Ingenieuren
(6.9.2017) Der steigende Bedarf an Ingenieuren jeglicher Fachrichtung findet offenbar kein Ende: Bundesweit waren im zweiten Quartal durchschnittlich 78.380 offene Stellen zu besetzen - über 13% mehr als im Vorjahresquartal. Haupttreiber dieser Entwicklung ist die weiterhin hohe Nachfrage nach Bauingenieuren. Zugleich bewegt sich die Zahl der arbeitslos Gemeldeten auf einem konstant niedrigen Niveau: Zwischen April und Juni 2017 suchten durchschnittlich 25.621 Personen eine Beschäftigung in einem Ingenieurberuf - ein Rückgang von 8,3% gegenüber dem Vorjahr. Zu diesen Ergebnissen kommt der neue Ingenieurmonitor, den das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des VDI vierteljährlich erstellt.
Mangel an Bauingenieuren macht sich vor allem bei öffentlichen Bau- und Sanierungsvorhaben bemerkbar
Insbesondere im Baubereich wird es laut VDI-Ingenieurmonitor zunehmend schwierig, die Arbeitskräftenachfrage zu decken. Der Baubereich verzeichnete wie bereits in den vergangenen Quartalen die größte Nachfrage nach Ingenieuren und vereinte mit knapp 30.000 offenen Stellen rund 38% des gesamten Stellenangebots in den Ingenieurberufen auf sich. In der Folge der wachsenden Nachfrage bei einem sinkenden Arbeitskräfteangebot verfestigen sich im Baubereich die Engpässe, was sich allen voran bei öffentlichen Bau- und Sanierungsvorhaben bereits bemerkbar macht. So mussten Kommunen teilweise aktuelle Bauvorhaben oder Sanierungspläne verschieben oder gar auf Eis legen. Mit 465 zu besetzenden Stellen je 100 Arbeitslosen war im Baubereich auch der größte Engpass im zweiten Quartal 2017 feststellbar.
werde-bauingenieur.de - Screenshot aus dem Beitrag „Bedarf an Bauingenieuren übersteigt Angebot; Bauindustrie reagiert mit Web-Site“ vom 3.7.2017. |
Die sich verschärfende Situation in den Ingenieurberufen unterstreicht den aktuellen Handlungsbedarf, der darin liegt, Engpässe abzubauen und offene Stellen in den Ingenieurberufen zügig zu besetzen. Dabei gilt es, alle vorhandenen Fachkräftepotenziale zu aktivieren sowie die Ausbildung des Fachkräftenachwuchses weiter zu fördern. Nur so kann es gelingen, aktuelle wie künftige Herausforderungen zu meistern ...
- angefangen bei der Gestaltung des digitalen Wandels,
- über die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende,
- bis hin zur Stärkung der Innovationsfähigkeit.
Der sich hieraus ergebende Bedarf an qualifizierten Fachkräften sowie die aktuell äußerst positive Geschäftsentwicklung und -erwartung lassen vermuten, dass die Nachfrage nach Ingenieuren so schnell nicht abreißen wird.
Übrigens: Der VDI bietet seinen Mitgliedern mit seiner Karriereberatung Hilfe an: Beim Zeugnischeck, beim Bewerbungscheck oder bei allgemeinen Karrierefragen können sich Ingenieurinnen und Ingenieure unter vdi.de/karriere an den VDI wenden.
Der vollständigen VDI-/IW-Ingenieurmonitor ist kostenfrei downloadbar über die Seite vdi.de/ingenieurmonitor.
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- Baubranche droht Fachkräftemangel (19.6.2002)
siehe zudem:
- Ingenieurbau und Architektur bei BAULINKS.de
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