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Skulpturale Stahlwendeltreppe über 5 Etagen als kommunikativer Mittelpunkt für Forscher


Fotos © Noshe (Bild vergrößern)
 

(11.12.2019) Das von Staab Architekten geplante Forschungsgebäude, in dem das Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) sitzt, hat eine Nutzfläche von ungefähr 5.400m².

Kommunikativer Mittelpunkt und identitätsstiftendes Element in dem Gebäude ist die zentrale Wendeltreppe mit brüstungshohen Stahlwangen. Die Treppe verbindet alle fünf Etagen des des Neubaus miteinander und wurde von der MetallArt Treppen GmbH aus Baden-Württem­berg gebaut.

Die ovalen Öffnungen in den jeweiligen Betondecken, die beim 3D-Aufmaß eine besondere Herausforderung darstellten, sind versetzt zueinander angeordnet, so dass die durchgängige Sicht bis ins oberste Stockwerk verwehrt bleibt. Der Blick fällt stattdessen auf die technisch anspruchsvollen Feinheiten der außergewöhnlichen Konstruktion. Die Treppenläufe zwischen den einzelnen Geschossdecken sind freitragend und verleihen der Treppe ihren skulpturalen Charakter.

Ergänzt wird die eigentliche Treppenarchitektur durch die waagrecht verlaufenden Brüstungswangen an den elliptischen Deckenrändern. Durch die tangentiale Ausführung der Bauteilverbindungen ergibt sich ein fließender Gesamteindruck der Treppenanlage.

Berliner Institut für Medizinische Systembiologie des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin 

MetallArt fertigte die ¾-gewendelte Skulptur mit insgesamt 115 Stufen ohne Zwischenpodeste gemäß DIN 18065. Akkuratesse war insbesondere bei der Stufenkonstruktion gefragt, da der Überstand von Tritt- zur Setzstufe nur 2 mm betrug. Eine weitere Herausforderung war die gleichmäßige Ausführung der Fase über die gesamte Stufenbreite.

Die Laufbreite der Treppe beträgt 1.380mm und die Höhe eines Geschosses liegt bei ca. 4 m. Ein Rundrohrhandlauf verläuft gemäß der Treppengeometrie ansteigend gebogen und ist mit der äußeren Wange verbunden.

Da die Gesamtkonstruktion nicht am Stück ins Gebäude hineingehoben bzw. -gefahren werden konnte, teilte MetallArt die Treppe pro Geschoss in vier transportable Segmente:

Treppe im Rohbau 

Vor Ort wurde die Treppe dann einschließlich der Brüstungen von unten nach oben montiert. Dabei kam ein Minikran zum Einsatz, der bis ins 3. OG ausgefahren werden konnte. Die Anlagen vom 3. bis ins 5. Stockwerk hingegen baute MetallArt mit Hilfe einer eigens entwickelten rollbaren Hebekonstruktion auf. Für ein ebenmäßiges Erscheinungsbild und eine homogene Optik wurden sämtliche Fügestellen sauber verschliffen, nachgespachtelt und nachgrundiert.

Zu den weiteren Leistungen des Treppenbauers gehörten überdies die Berechnung und Erstellung einer prüffähigen Statik sowie der Schwingungsnachweis für die Stahltreppe.

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