ARGE Neue Medien-Mitglieder trimmen ihre Produktdaten via ETIM auf BIM
(13.7.2018) Ein gut organisiertes, professionelles Stammdatenmanagement trägt nicht unerheblich zum Unternehmenserfolg bei - auch in der Haustechnikbranche. Einen wichtigen Part übernimmt dabei eine saubere Klassifikation nach ETIM. Durch sie lassen sich etwa Produktdaten konsistent digital aufbereiten und strukturieren: Dubletten werden reduziert und Artikel nahezu widerspruchsfrei beschrieben.
Darüber hinaus umfasst eine ETIM-Klassifikation die Zuteilung bis auf Merkmalsebene und trägt damit einer wichtigen Anforderung der Gebäudedatenmodellierung à la BIM Rechnung, denn nur in BIM-Modellen, die u.a. auf klassifiziertem Content beruhen, lassen sich Daten in allen Arbeitsprozessen reibungslos einsetzen. „Das ETIM-Datenmodell ist dafür ein bewährtes und geeignetes Werkzeug“, stellt die ARGE Neue Medien fest. Als ETIM-Mitglied vertritt sie die Belange der ihr angeschlossenen Mitglieder, die sich ebenfalls bei der Frankfurter Institution engagieren. Gleichzeitig unterstützt sie zusammen mit DG Haustechnik und ZVSHK den seit 2017 in der SHK-Branche geltenden gleichnamigen Standard. Seine Vorteile: Durch Bereitstellung der Produktdaten in einer Klassifizierung nach ETIM sparen Hersteller und Geschäftspartner Zeit und Geld, denn gesuchte Artikel sind in- und extern eindeutig identifizier- und auffindbar. Beim Fachhandel vereinfachen sich Katalogerstellung und Kundenberatung.
Für die Industrie ist die Nutzung eines Klassifizierungssystems meist mit einer internen Neu- bzw. Um-Organisation verbunden. Die Basis dafür sollte bestenfalls eine umfassende, sorgfältige Dokumentation der eigenen Prozesse und Strukturen sein. Allein daraus, berichtet Geschäftsführer Konrad Werning, sowie auch aus der Benennung einer einzelnen Abteilung als zentrale Anlaufstelle für das Thema resultierten eine Vielzahl offener Mitglieder-Fragen. Dazu gesellten sich Bedenken, ob vorhandene Kapazitäten künftig ausreichten, die mit der Klassifizierung verbundenen späteren Ansprüche an die Datenpflege überhaupt bewältigen zu können. Andere Mitglieder wiederum nutzten bereits ein modernes Produktions- und Informationssystem. Dadurch seien sie in der glücklichen Lage, alle Anforderungen schon zum jetzigen Zeitpunkt vollständig abzudecken.
Datenpflege ist Unternehmensaufgabe
So oder so zieht der Einsatz eines Klassifizierungsmodells fast immer eine abteilungs- und unternehmensübergreifende Definition und Einordnung von Produkten nach sich. In dem Punkt decken sich die Expertenmeinungen. ETIM bietet daher einen geeigneten Anlass, die Datenpflegemechanismen im Unternehmen einmal insgesamt unter die Lupe zu nehmen. „Aus diesem Grund ist Datenpflege auch keine Aufgabe für Hilfskräfte, sondern ein Auftrag an das ganze Unternehmen“, mahnt etwa Wolfgang Brenner, der mit seiner Firma CPS Consulting die ARGE im Komplex Produktdatenmanagement nebst Klassifizierung berät.
ETIM 7.0 umfasst erstmals den Sektor SHK, und das mit rund 2.500 Klassen. Darin enthalten sind die fünf Bereiche Sanitärarmaturen, Wannen, Sanitärkeramik, Duschabtrennungen und Badausstattung. Fachgruppen arbeiten an der bedarfsorientierten Modelloptimierung. Um aktiv am Standard mitzuwirken, ist eine Mitgliedschaft in der ETIM e.V. Voraussetzung. „In der ARGE organisierte Unternehmen können davon nur profitieren“, sagt Brenner. Und auch Werning empfiehlt den Schritt: „Auf diese Weise gelingt es, die eigenen Datenbelange in Form von Klassen und entsprechenden technischen Merkmalen mit hoher Sicherheit einzubringen.“ Erwartungsgemäß weise das für SHK geltende Datenmodell noch Lücken auf.
Datenqualitätsrichtlinie mit ETIM und ARGE - ETIM
In die
aktuelle Datenqualitätsrichtlinie ist der neue Klassifizierungsstandard
schon eingebunden. Geprüft wird, ob die Identifikation
nach Klassen der ETIM-Version und der Nomenklatur entspricht. Zur
Übertragung für Online-Kataloge über das SHK-
Gemäß Brenner wird für eine Entscheidung
pro ETIM eine weitere Sache maßgebend: Es müsse ein passendes Instrument zur
Implementierung in nachgelagerte Systeme gefunden werden, Excel reiche da
nicht. Vielmehr bedürfe es einer speziellen Software oder eines Pflegetools
in Form von Zusatzmodulen oder Konvertern. Unter dem Motto „wenn ETIM, dann
richtig“ rät der IT-Fachmann außerdem, eine Product Information
Management-
Webinare und beratende Hilfestellung
Wie es weiter heißt, muss ein PIM-System diverse Voraussetzungen erfüllen. Daher sollten Unternehmen eine Anschaffung erst nach der Bestimmung aller abteilungsübergreifenden Anforderungen vornehmen und darauf achten, dass das Programm einen Bezug zur Datenqualitätsrichtlinie der SHK-Branche hat. Aufgrund der Komplexität der Materie denkt man in der Paderborner Geschäftsstelle über Webinare nach, in denen sich die verschiedenen Anbieter präsentieren können. Darüber hinaus steht die ARGE ihren Mitgliedern im Rahmen des ETIM-Projektes beratend zur Seite.
ARGE-Mitglieder mit ETIM e.V.-Mitgliedschaft sind Stand Juni 2018: Duravit, Fränkische, Geberit, Grundfos, Hewi, Judo, Maico, Oventrop, Roth, Stiebel Eltron, Uponor, Vaillant, Viega und Wilo.
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siehe zudem:
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