Bauwirtschaft geht laut Stolpe gestärkt in eine beginnende wirtschaftliche Erholung
(17.10.2003) "Die seit 1995 anhaltende Konsolidierung der deutschen Bauwirtschaft wird mit dem Ablauf des Jahres 2003 zu Ende gehen". Dies sagte der Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Dr. Manfred Stolpe, anlässlich des Baugewerbetages des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes in Berlin. Die Konjunktur in Deutschland fängt demnach an, sich von der schlechten Entwicklung der letzten Jahre zu erholen. Die Fachleute würden ihre Prognosen für das nächste Jahr nach oben korrigieren. Einige gingen schon von über 1,5 Prozent Wachstum für 2004 aus. "Die Wachstumsprognose der Bundesregierung ist erreichbar, wenn wir jetzt die dringend erforderlichen Strukturreformen am Arbeitsmarkt und bei den sozialen Sicherungssystemen auf den Weg bringen", so Stolpe.
Die Bundesregierung unterstützt diese Entwicklung: Die Investitionstätigkeit des Bundes bewege sich mit über 13 Milliarden Euro - das sind etwa 50 Prozent des gesamten Bau- und Verkehrsetats - weiterhin auf einem hohen Niveau. Auch in den nächsten Jahren werde die Bundesregierung dieses hohe Niveau - das sie in den letzten Jahren aufgebaut hat - halten.
Parallel dazu müssen die Rahmenbedingungen für Bauinvestitionen ständig weiter verbessert werden. Bundesminister Stolpe hob hier das Thema "Public Private Partnership im öffentlichen Hochbau" (PPP) besonders hervor. "Mit öffentlich-privaten Partnerschaften können zum Beispiel beim Bau von Schulen, Krankenhäusern und Verwaltungsgebäuden Effizienzgewinne in einer Größenordung von 10-20 Prozent realisiert werden. Und diese Projekte bieten ganz erhebliche Potentiale für den Baumittelstand." Für diese Einschätzung sprechen die großen Marktpotentiale für PPP im kommunalen Bereich. Projekte aus diesem Bereich haben in der Regel eine Größe, die von Kooperationen mittelständischer Unternehmen bewältigt werden können. Zudem kann der Mittelstand seine Wettbewerbsvorteile wie eine gute Kenntnis des regionalen Marktes effektiv nutzen. "Der Mittelstand hat also Chancen. Das ist für mich ein ganz wichtiger Punkt. Denn der Mittelstand ist das Herz der sozialen Marktwirtschaft und der Motor für mehr Wachstum und Beschäftigung in Deutschland", sagte Stolpe. Die Bundesregierung werde in ihrem Zuständigkeitsbereich deshalb auch künftig darauf achten, dass die Vergabe von PPP-Projekten mittelstandsfreundlich gestaltet wird.
siehe auch:
- Aufträge im Bauhauptgewerbe September 2003: -8,6% zum Vorjahr (22.11.2003)
- Bautätigkeit und Beschäftigung weitgehend unverändert (13.11.2003)
- Deutsche Bauproduktion wird laut DIW auch 2004 zurückgehen (8.11.2003)
- NRW-Bauproduktion sank im August um sieben Prozent (22.10.2003)
- Aufträge im Bauhauptgewerbe im August 2003: -9,6% zum Vorjahr (22.10.2003)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- ZDB: Lage am Bau weiter ernst - Silberstreifen noch nicht in Sicht (18.10.2003)
- Rat der Immobilienweisen: Der Aufschwung kommt erst 2005 (8.10.2003)
- Public Private Partnership (PPP) im öffentlichen Hochbau im Aufwind!? (20.9.2003)
- Erst 2005 wieder Wachstum in Europas Bauwirtschaft (16.9.2003)
- Public Private Partnership - Zukunftsmodell für die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Verwaltung (5.9.2003)
- PPP-Verkehrswegebau in der Krise (5.5.2003)
- Private Finanzierung öffentlicher Hochbauten: Startschuss für PPP-Kompetenzzentrum des Bundes (5.2.2003)
- Bauindustrie für "Public-Private-Partnership" im öffentlichen Hochbau (12.11.2002)