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Entscheidung über Wohnungs-Verbesserung liegt in weiblicher Hand

(3.2.2004) Vor allem von der "besseren Hälfte" hängt es ab, ob und wann das gewohnte Zuhause gestalterisch verändert wird. Meist entscheiden Paare gemeinsam, aber 87 Prozent der Frauen lassen sich den Startschuss für Renovierungs- bzw. Modernisierungsarbeiten nicht aus der Hand nehmen. Demgegenüber haben nur 79 Prozent der Männer bei dieser Grundsatzfrage ein Wort mitzureden. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts ICON im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS). Die anschließende Organisation und Durchführung der Arbeiten liegt dagegen überwiegend bei den Männern, vor allem wenn technische Fertigkeiten gefragt sind.

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Bei den Aktivitäten im Haushalt bestätigt auch diese aktuelle Umfrage, dass sich die herkömmliche Rollenverteilung noch nicht umgekehrt hat: Nur die klassischen Hausarbeiten wie Putzen, Waschen, Kochen (96 Prozent) und die Pflege des Gartens einschließlich der Bepflanzung (80 Prozent) bleiben in erster Linie die Domäne der Frauen; allerdings holen die Männer mit 77 Prozent Beteiligung an der Haus- und Gartenarbeit schon deutlich auf. Auf der anderen Seite bleiben die stärker handwerklichen Tätigkeiten eher Männersache: Sie erledigen überwiegend zum Beispiel kleinere elektrische Arbeiten (81 Prozent), die Renovierung von Innenwänden und Decken (80 Prozent) oder auch grobe Gartenarbeiten wie Bäume fällen, Hecken schneiden sowie das Rasenmähen (73 Prozent). Auch hier liegt der Anteil der Frauen, die selbst Hand anlegen, aber deutlich über 50 Prozent (siehe Grafik).

Wie LBS Research ergänzend mitteilt, herrscht eindeutige weibliche Entscheidungshoheit bei der Wahl der Möbel, Tapeten, Teppiche und Gardinen (93 Prozent) sowie bei der Küchen- und Badausstattung (87 Prozent). Daneben liegt auch die Planung von Garten, Balkon und Terrasse einschließlich der Bepflanzung (83 Prozent) in der Hand der Frauen. Lediglich in Fragen der technischen Ausstattung überwiegt der Einfluss der Männer (69 Prozent), wobei auch die Meinung von Fachleuten eingeholt wird.

Laut Umfrage kommt der Eigenleistung in deutschen Wohnungsbeständen eine enorme Bedeutung zu. Nach Auskunft der Experten von LBS Research liegt der Beitrag von Handwerkern lediglich bei 20 Prozent. 80 Prozent erledigen die Bewohner dagegen selbst, wobei der Anteil der Männer (mit 52 Prozent) fast doppelt so groß ist wie der der Frauen (28 Prozent).

Signifikante regionale Unterschiede gibt es nach den Umfrageergebnissen nicht – mit Ausnahme von Berlin. Hier liegt der Anteil derjenigen, die Handwerksarbeiten selbst durchführen, unter dem Durchschnitt. Gleichzeitig ist hier die handwerkliche "Unbegabtheit" etwas überdurchschnittlich ausgeprägt. Das hängt nach Einschätzung von LBS Research aber auch mit der besonderen Gebäude- und Bewohnerstruktur in der Hauptstadt zusammen, nicht zuletzt mit der niedrigen Wohneigentumsquote. Im Vergleich tendieren Mieter nämlich generell etwas stärker als Wohneigentümer zu der Aussage, dass handwerkliche Arbeiten für sie nicht in Frage kommen.

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