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Architekt Günther Behnisch über "neue Gewaltsamkeit" in der Architektur

(11.2.2004) Der 81-jährige Architekt Günther Behnisch beklagt in einem aktuellen ZEIT-Interview (DIE ZEIT, Nr. 8 vom 12. Februar 2004) die Gängelung der Architektur insbesondere durch kommunale Bauherren: "Unsere Bauten brauchen halt Freiheit. Wir arbeiten nicht auf ein Ziel zu, sondern warten im Prozess, was sich ergibt." Mit Blick auf Berlin, wo derzeit sein Neubau der Akademie der Künste entsteht, sagt er: "Man kann und sollte nicht alles steuern, finde ich. Sonst kommt da am Ende so eine Platzanweiser-Architektur heraus, die alles bestimmen will. Nein, in meinen Häusern darf es auch Widersprüche geben, die wollen nicht unbedingt Recht haben. Sie sind offen für vieles, auch für Veränderungen in sich selbst."

Über seine Gebäude, wie das Münchner Olympiastadion, sagt der Architekt: "Das war die Kunst: unter großen Zwängen etwas Ungezwungenes zu bauen." Behnisch über die "neue Gewaltsamkeit" in der Architektur von Mario Botta und Hans Kollhoff: "Es gibt Architekten, die wollen alles in ihren Bauten bestimmen, wollen alles rechteckig machen, alles mit Naturstein auf ewig stellen. So wie der Adolf, der seine Bauten so plante, dass selbst die Ruinen tausend Jahre halten sollten."

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