(Auch) Wegen EnEV braucht frische Luft neue Wege
- Wohnungslüftung als wichtiger Bestandteil der energetischen Sanierung
(20.12.2006) Es tut sich was in unserem Land in Sachen Energiebewusstsein. Insbesondere im Baubereich sind nach der Einführung der Energieeinsparverordnung (EnEV) weitere wichtige Schritte getan worden, um energiesensibles Bauen und Sanieren zu fördern. So hat die Bundesregierung dieses Jahr mit seiner Initiative für Wohnwertförderung die umfangreichste Modernisierungsaktion in der Geschichte der Bundesrepublik auf die Beine gestellt. Insgesamt werden bis 2009 jährlich 1,4 Milliarden Euro Fördergelder vom Bund für Wärmedämmung und Heizungserneuerung bereitgestellt, darunter auch direkte Zuschüsse für renovierungswillige Haus- und Wohnungsbesitzer (siehe z.B. Beitrag "KfW: CO₂-Gebäudesanierungsprogramm erweitert" vom 25.11.2006).
Und eine Energie einsparende Sanierung der eigenen vier Wände bringt auch Vorteile beim Energiepass, der den energetischen Zustand einer Immobilie künftig verbindlich darstellen wird. Ab 1.1.2008 wird der Energieausweis zur Pflichtunterlage, wenn ein Haus oder eine Wohnung verkauft oder neu vermietet werden soll (siehe auch "Tiefensee und Glos bringen Energieausweise auf den weiteren Weg" 17.11.2006).
(Nicht nur) vor diesem Hintergrund lohnt es sich, darüber nachzudenken, seine bereits seit längerem geplanten Renovierungsarbeiten am Haus nicht länger aufzuschieben und dabei zugleich von der staatlichen Förderung zu profitieren. Dieser Schritt in die richtige Richtung wird jedoch oft wieder relativiert, wenn man die Sanierung nicht als gesamtenergetisches Konzept betrachtet. Denn während ...
- die Dämmung der Gebäudehülle,
- der Austausch der Heizungsanlage oder
- die Installation einer Solaranlage
... zumeist gesetzt sind, wird die Wohnungslüftung oft "vergessen". Vollkommen zu unrecht, denn nach der Optimierung der Wärmedämmung kann die lebensnotwendige Frischluft nicht mehr durch Tür- oder Fensterfugen ziehen. Und durch die klassische Fensterlüftung bekommt der Bewohner dieses Problem zumeist nicht in den Griff, denn entweder wird zu viel oder zu wenig gelüftet - und beides ist falsch. Frische Luft braucht also neue Wege!
Als geeignete Lösung bieten sich Wohnungslüftungssysteme an, die kontinuierlich Frischluft zuführen bei gleichzeitiger Abführung von Schadstoffen nach außen. Zugleich hält die Wohnungslüftung die Luftfeuchtigkeit niedrig bei dauerhaft unter 50% relativer Luftfeuchte. Damit wird die Gefahr von Schimmelpilzbildung und Milben erheblich reduziert. Und Allergiker können im wahrsten Sinne aufatmen, da Schwebstoffe dank eines speziellen Pollenfilters vor der Haustür bleiben. Darüber hinaus kann die kontrollierte Wohnungslüftung zu erheblichen Energieeinsparungen führen - je nach Gebäudeart sind bis zu 40% Heizkostenersparnis möglich.
Der Aufwand zur Installation eines Systems zur kontrollierten Wohnungslüftung
werde laut Bundesindustrieverbandes Deutschland
Übrigens: Auch dezentrale Geräte gibt es in der Version mit Wärmerückgewinnung, auch wenn der Wirkungsgrad geringer ist als bei zentralen Lüftungsanlagen.
Apropos zentrale Wohnungslüftung: Bei der Planung einer umfassenden energetischen Sanierung sollte man eine zentrale Lüftungsanlage ins Auge fassen. Hierbei werden über ein Luftverteilsystem alle Zulufträume wie beispielsweise Schlaf- und Kinderzimmer und alle Ablufträume (Küche, Bad, WC) mit einem zentralen Wohnungslüftungsgerät verbunden. Dadurch ist eine optimale Zu- und Abluftbalance möglich.
siehe auch für weitere Informationen:
- wohnungslueftung-info.de
- Bundesindustrieverbandes Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V.
- Energie sparen - Ratgeber für Heizkosten, Pumpen, Modernisierung
- Fördermittel von Energieversorgern und der öffentlichen Hand
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