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Verleihung des 6. Xella Studentenwettbewerbs

(8.11.2009; upgedatet am 23.3.2010) "Leben an und mit der Elbe" - dem Leitthema der Internationalen Bauausstellung "IBA Stadtumbau 2010" folgend, haben Architekturstudenten aus ganz Deutschland für den diesjährigen Xella Ideenwettbewerb einen Ort der Begegnung entworfen, der städtebauliche Entwicklung, Wohnungsbau und touristische Anforderungen vereint. Jetzt wurden im großen Foyer der MDR Landesfunkanstalt Sachsen-Anhalt in Magdeburg die Preisträger des Bundeswettbewerbes ausgezeichnet. Der Gewinner kommt von der Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Der zweite Preis ging an ein Team der Leibniz Uni Hannover. Ein dritter Preis wurde nicht vergeben. Mit vier Ankäufen und drei Anerkennungen wurden Studierende der TU Berlin und Braunschweig, der HS Dortmund und der Uni Kassel ausgezeichnet.

Xella Studentenwettbewerbs
v.l.n.r.: Paul Dimitz (Projektleiter Xella Studentenwettbewerb), Dr. Jörg Brinkmann (Leiter Marketing Xella Deutschland GmbH), Andreas Michel (HS Würzburg-Schweinfurt, 1. Preis), Erol Slowy (Leibniz Uni Hannover, 2. Preis), Prof. Ralf Niebergall (Bundesjury), Markus Blum (Xella-Geschäftsführer) (Bild vergrößern)

Das Thema "Leben an und mit der Elbe", das sich die Stadt Magdeburg im Rahmen der IBA gestellt hatte, war Anlass für die Aufgabenstellung des Wettbewerbs. Auf einem konkreten Grundstück im Winterhafen auf der Magdeburger Elbinsel sollte ein Ort geplant werden, der die Qualitäten eines Wohngebäudeensembles im städtebaulichen Kontext mit einem attraktiven touristischen Konzept für eine Flussschifffahrt-Anlegestelle an der Elbe verbindet. Als Kernstück sollte ein am Wasser gelegener drei- bis fünfstöckiger Wohnkomplex mit seinen öffentlichen Einrichtungen für Bewohner und Besucher gleichermaßen einen attraktiven Treffpunkt für sportliche Aktivitäten, Kultur und Unterhaltung bieten.

Brückenschlag von der Lehre zur Praxis

An die Studenten stellte die vielschichtige Wettbewerbsaufgabe komplexe Anforderungen in Sachen Städteplanung, Architektur und Konstruktion. Der jährlich durchgeführte und mit 30.000 Euro dotierte Ideenwettbewerb von Xella ist für die Teilnehmer eine willkommene Gelegenheit, ihr Können unter realen Wettbewerbsbedingungen zu messen. 260 teilweise im Team arbeitende Studenten haben das Thema als Semesterarbeit in Angriff genommen. Viele Professoren ließen das Thema als Diplomarbeit zu, einige haben mit dieser Arbeit den Bachelor-Abschluss erreicht. Im Rahmen des Wettbewerbes wurden in drei Regionalentscheidungen 166 Arbeiten von 42 Hochschulen bewertet. Aus den 18 besten regionalen Arbeiten wurden jetzt durch ein unabhängiges, aus Professoren, Architekten und Ingenieuren bestehendes Preisgericht die Bundessieger ermittelt.

Neue Impulse für urbanes Leben am Fluss

Die Messlatte für die Beurteilung der Entwürfe hing dem Leitthema der IBA und der anspruchsvollen Wettbewerbsaufgabe folgend entsprechend hoch. So vergab die Jury nach mehreren Auswahldurchgängen nur einen ersten und zweiten Preis an zwei Arbeiten, die durch herausragende Ideen und einer ebenso schlüssigen Umsetzung überzeugten. Weitere sieben Arbeiten wurden mit vier Ankäufen und drei Anerkennungen ausgezeichnet.

Der erste Preis

... ging an Andreas Michel von der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, der schon im regionalen Wettbewerb mit der Siegerarbeit brillierte. Er verzahnt Fluss, Landschaft und Stadtraum mit vier Baukörpern, die sich wie Schiffe im Dock in das erweiterte Hafenbecken schieben und macht dabei die Beziehung zum Wasser erlebbar.


Den von den Wohngebäuden umschlossenen öffentlichen Raum erschließt er mit schollenartigen Plattformen, die sich ins Wasser zu ergießen scheinen. Die Bewohnbarkeit der Gebäude auch bei Hochwasser ist durch zwei übereinander liegende Ebenen gesichert. Betreut wurde Andreas Michel von Professorin Dorothea Voitländer (siehe zudem deffner voitländer architekten).

Den zweiten Preis

... sicherte sich das Zweierteam Erol Slowy und Andreas Walter von der Leibniz Universität Hannover. Ihr Entwurf zeigt eine klare städtebauliche Struktur. In Verlängerung des "Großen Werder" setzen sie ein in L-Form angelegtes Ensemble aus gut proportionierten Wohndocks:


Im Norden entlang einer markanten Kaimauer positionieren sie die öffentlichen Einrichtungen wie Gastronomie, Kultur- und Kunstwerft, bis hin zum Schiffsanleger. Eine Besonderheit sind die hellen, großzügigen Wohnungen, die durch flexible Systemwände eine attraktive typologische Vielfalt bieten. Das Team wurde von Professor Michael Schumacher (Institut für Institut für Baukonstruktion und Entwerfen) betreut.

Mit Ankäufen wurden vier weitere Arbeiten für ihre in einzelnen Details herausragenden Ideen und Umsetzungen ausgezeichnet. Dabei prägten unterschiedliche Leitgedanken wie Tourismus und Sport, Nutzung von Windenergie und Wasserkraft, Verbindung Stadt und Natur oder Vielfalt von Wohnraum die Qualität ihrer Arbeiten. Erfolgreich waren zwei Teams der TU Berlin. Das Viererteam Conrad Bohn, Daniel Kleinert, Johanna Lehrer und Steffen Pfefferkorn mit ihrem Beitrag "Sporterlebnis Magdeburg" (betreut durch Prof. Rainer Hascher) und das Zweierteam Katharina Wandt und Madlen Fischer mit einer wissenschaftlich unterlegten Studie zum "Energiefluss" (betreut durch Prof. Rainer Hascher und Dr. Khaled Saleh Pascha). Weiter qualifizierten sich Myriam Didjurgeit von der TU Braunschweig mit der "Umgestaltung der Elbinsel" (betreut vom Lehrstuhl Prof. Carsten Roth durch Dozent Frank Seehausen) und die "Stadt(t)räume" von Martin Kraus, betreut von Professorin Christine Remensperger.

Anerkennungen erhielten zwei Studenten der Uni Kassel. Babak Zarsazegar für die Arbeit "Wohnmaschine", und Johannes Hartmann für "Schwemmland" betreut von den Professoren Georg Augustin (durch Dozent Dipl.-Ing. Alexander Thomas, Fachgebiet "Architektonisches Entwerfen") und Manfred Grohmann (Fachgebiet "Tragkonstruktion"), sowie das Viererteam der TU Berlin Kathrin Ederer, Simon Loevdal, Gloria Riccarducci und Vanni Sacconi für ihre Arbeit "Wohnen am Wasser", betreut von den Professoren Rainer Hascher und Dr. Khaled Saleh Pascha.

Neuer Wettbewerb 2009/2010

Mit dem Herbstsemester 2009 ist auch der siebte Xella Studentenwettbewerb mit einer besonders reizvollen Aufgabe angelaufen. Erstmals in der 25-jährigen Geschichte des Xella Wettbewerbes steht ein Museum im Mittelpunkt der Auslobung: "Ein neues Museum für die Alten Meister. Der Erweiterungsbau für das Bode-Museum." Die ausführlichen Auslobungsunterlagen zum Wettbewerb sind unter xella.de (Service für Studenten) erhältlich.

Update vom 23.3.2010: Dokumentation

Inzwischen liegt die Dokumentation zum 6. Studentenwettbewerb vor. Sie bietet einen fundierten Einblick in den gesamten Architekturwettbewerb. Wer die 87 Seiten gelesen hat, sollte rundum informiert sein: über die Aufgabe des Wettbewerbs, die Besetzung der Bundesjury bis hin zur die Preisverleihung. Jeweils ein eigenes Kapitel ist den beiden Preisträgern gewidmet - siehe Beitrag vom 23.3.2010

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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