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Modernisierungsmotive: Freiwilligkeit schlägt Zwang

(6.2.2011) In Deutschland wird inzwischen dreimal soviel für die Sanierung des Wohngebäudebestandes ausgegeben wie für den Neubau. Wenn private Immobilienbesitzer ihre Häuser um­fassend sanieren, sind zumeist nicht gesetzliche Regelungen der Auslöser dafür, sondern persönliche Gründe - so eine ak­tuelle GfK-Untersuchung im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS), die Wohneigentümer nach ihren Motiven für die Moder­nisierungsmaßnahmen der letzten drei Jahre gefragt hat. In fast der Hälfte aller Fälle waren folgende Gründe ausschlag­gebend: der Wunsch nach höherem Wohnkomfort, die Behe­bung von akuten Schäden sowie die Minderung der Energie­kosten.

Schonung des eigenen Geldbeutels

Die Sanierung des Gebäudebestandes hat große Bedeutung für die Erreichung klima­politischer Ziele. Doch nach Auskunft von LBS Research haben bei Modernisierungen nur 15% der Immobilienbesitzer die Schonung des Klimas im Blick, während es fast dreimal so vielen vor allem Energiekosteneinparungen, also um die Schonung des eigenen Geldbeutels geht.

Häufig wird aufgrund des Wunsches nach mehr Wohnkomfort saniert, doch genauso oft werden die Maßnahmen durch konkreten Reparaturbedarf ausgelöst. Laut LBS-Experten ergab die Umfrage, dass in diesen Fällen meist nicht nur der jeweils akute Schaden beseitigt wird, sondern gleich noch weitere Arbeiten am Gebäude vorgenommen werden.

Keine Motivation durch gesetzliche Vorgaben

Staatlicher Druck war dagegen bei nur zwei Prozent der Umfrageteilnehmer der Anlass für größere Modernisierungs- und Renovierungsmaßnahmen. Finanzierungshilfen wirken dagegen weitaus häufiger motivierend - immerhin für zwölf Prozent der Befragten. Acht Prozent gaben an, die Modernisierung in Angriff genommen zu haben, als Geld­mittel frei wurden, etwa durch einen zugeteilten Bausparvertrag. Dies zeigt nach Angaben der LBS-Experten, wie wichtig es ist, dass auch Immobilienbesitzer gezielt Mittel vorsparen, um Maßnahmen zur Verbesserung ihres Objekts durchführen zu können.

Rolle öffentlicher Zuschüsse

Nach Auskunft von LBS Research wurde im Rahmen der Untersuchung gleichzeitig abgefragt, welches die wichtigsten Investitionsmotive für zukünftig geplante Moder­nisierungsmaßnahmen sind. Dabei zeigte sich, dass für die künftigen Modernisierer öffentliche Zuschüsse eine weniger ausschlaggebende Rolle spielen als bisher. Dage­gen wird das altersgerechte Wohnen für künftige Generationen offenbar wichtiger. Denn mit neun Prozent gaben fast doppelt so viele Immobilienbesitzer dieses Motiv als Investitionsargument für die Zukunft an, wie diejenigen, die in den letzten drei Jahren aktiv geworden sind.

Die GfK hat im Auftrag der Landesbausparkassen bundesweit insgesamt über 3.100 Hauseigentümer zu ihrem Modernisierungsverhalten in den letzten drei Jahren bzw. zu den entsprechenden Planungen für die nächsten drei Jahre befragt. Die Untersuchung bezieht sich auf alle Modernisierungsmaßnahmen, die mit einem Kostenaufwand von mehr als 5.000 Euro verbunden waren.

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