BBSR: Wohnungsmieten legten 2017 weiter zu
(19.2.2018) Noch keine Entlastung auf den Mietwohnungsmärkten: Die Neuvertragsmieten sind 2017 deutschlandweit um 4,5% auf durchschnittlich 7,99 Euro/m² gestiegen. 2016 betrug das Plus noch 4,9% gegenüber dem Vorjahr. Die Preisdynamik hat sich damit kaum abgeschwächt - das geht aus einer Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor.
Hohe Mieten mit Strahlkraft
Laut BBSR-Auswertung zogen in mehr als 50 kreisfreien Städten und Landkreisen die Mieten von inserierten Wohnungen um mehr als 6% an. Lediglich ein Drittel aller kreisfreien Städte und Landkreise verzeichnete 2017 eine geringere Steigerung als noch im Vorjahr. München bleibt für Wohnungssuchende mit Angebotsmieten von durchschnittlich 16,65 Euro/m² die mit Abstand teuerste Großstadt Deutschlands. Es folgen ...
- Frankfurt am Main (13,09 Euro),
- Stuttgart (12,62 Euro),
- Freiburg im Breisgau (11,74 Euro),
- Ingolstadt (11,28 Euro) und
- Hamburg (11,14 Euro).
In München, Frankfurt am Main und Stuttgart strahlen hohe Mieten besonders weit in den Pendelbereich aus. In anderen Metropolen wie Düsseldorf, Köln und Berlin reichen sie hingegen nur ins engere Umland.
Neubauwohnungen gehören in Großstädten in der Regel zum hochpreisigen Segment: 70% der erfassten Wohnungsinserate für Neubauwohnungen lagen 2017 in den kreisfreien Städten bei über 10 Euro/m² (Erstvermietung). In den sieben größten Städten (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart, Düsseldorf) wurden mehr als 90% der Neubauwohnungen für mehr als 10 Euro/m² inseriert. Dort liegen selbst die durchschnittlichen Angebotsmieten für Bestandsgebäude und Neubauobjekte mittlerweile bei über 10 Euro/m².
In ländlichen Gegenden abseits der Ballungsräume müssen Neumieter weitaus weniger tief in die Tasche greifen. In den Landkreisen Wunsiedel (Bayern), Vogtlandkreis (Sachsen), Holzminden und Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen) waren inserierte Wohnungen für weniger als 4,50 Euro/m² zu haben.
„Eine deutliche Ausweitung des Wohnungsbaus könnte sich dämpfend auf die Mietendynamik auswirken“, erwartet BBSR-Wohnungsmarktexperte Matthias Waltersbacher. „Besonders in den Großstädten mit Marktanspannungen hat der Bau von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern in den letzten Jahren stark zugelegt. Der boomende Wohnungsbau reicht dort aber noch nicht aus, um der großen Zahl der Wohnungssuchenden gerecht zu werden und den Mietanstieg zu bremsen.“
Zur Methode: Die vom BBSR ausgewerteten Angebotsmieten basieren auf Inseraten aus Immobilienplattformen und Internet-Angeboten von Tageszeitungen für Erst- und Wiedervermietungen von Wohnungen. Bei den berechneten Mietwerten handelt es sich um Nettokaltmieten ohne Nebenkosten für nicht-möblierte Wohnungen zwischen 40 und 130 Quadratmetern. Mieten aus bestehenden Mietverträgen werden mit dieser Quelle nicht dargestellt.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Immobilienverteuerung setzte sich 2017 mit deutlichen regionalen Unterschieden fort (1.5.2018)
- Wo lohnt es sich in Deutschland in Immobilien zu investieren? (1.5.2018)
- In deutschen Großstädten fehlen fast 2 Mio. bezahlbare Wohnungen (8.4.2018)
- Postbank Wohnatlas 2018: Immobilienpreise steigen bis 2030 (27.3.2018)
- Wohnungspreise steigen weiter - Stagnation vermutlich ab 3% Zinsen (11.3.2018)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- 13 Mrd. Euro Grunderwerbsteuer allein 2016 und Optionen zur Reform der Grunderwerbsteuer (23.10.2017)
- Bundeskanzlerin Merkel will die Bedingungen für Wohnungsneubau verbessern (24.9.2017)
- IG Bau fordert reduzierte Mehrwertsteuer und Grunderwerbsteuerbefreiung für Sozialwohnungs-Neubau (17.9.2017)
siehe zudem:
- Immobilien, Baupolitik und Baukonjunktur bei Baulinks
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