Schüco legte 2018 beim Umsatz um ~6% auf 1,670 Mrd. Euro zu
(7.7.2019) Die Schüco Gruppe hat für das Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 1,670 Mrd. Euro gemeldet; im Vergleich zu 2017 (1,575 Mrd. Euro) entspricht dies einer Umsatzsteigerung von rund 6%. Währungsbereinigt beträgt die Umsatzsteigerung sogar 7,3%. Weitere zentrale Daten zum Geschäftsjahr 2018 sind:
- Für die Schüco Gruppe arbeiteten im Jahresdurchschnitt 2018 insgesamt 5.400 Mitarbeiter - 500 mehr als im Vorjahr.
- 3.750 Mitarbeiter beschäftigte das Unternehmen in Deutschland, davon wiederum 2.300 in Ostwestfalen-Lippe.
- Die Investitionssumme lag 2018 bei rund 60 Mio. Euro. Mehr als 17,5 Mio. Euro davon flossen in die 2016 gestarteten umfangreichen Baumaßnahmen zur Standorterweiterung.
- Das wirtschaftliche Eigenkapital der Schüco Gruppe liegt unverändert bei rund 70%.
Zukäufe, Kooperationen und Neugründungen
Mit dem Zukauf von Unternehmen und mit Kooperationen setzte Schüco 2018 nicht nur auf Wachstum aus eigener Kraft. Das Ziel dabei war, das Produktportfolio sinnvoll zu erweitern sowie neue und vorhandene Vertriebskanäle kontinuierlich auszubauen. Mit dem Erwerb der Soreg AG beispielsweise hat Schüco sein Produktportfolio im Bereich Schiebeelemente um Profile aus Verbundwerkstoffen (glasfaser- und kohlenstofffaserverstärkte Materialien) erweitert, um die Vermarktung von High-End-Schiebesystemen zu forcieren. Seit Mai 2018 ist Soreg eine hundertprozentige Schüco Tochtergesellschaft.
Um Wachstumspotenziale im Mittleren Osten und auf afrikanischen Märkten besser zu erschließen, wurde im Oktober 2018 die langjährige Beteiligung Schüco Middle East in Dubai zu einhundert Prozent übernommen.
Auch die EPS Systems KG aus Siegen, die zu den führenden europäischen Systemanbietern für Spanntuchtechnik gehört (Textilfassade FACID), zählt seit Oktober 2018 hundertprozentig zur Schüco Gruppe - siehe auch Beitrag „Schüco erweitert sein Portfolio um das textile Fassadensystem Facid“ vom 15.2.2017.
Die Beteiligung an der Sälzer GmbH aus Marburg gab Schüco im Mai 2018 bekannt. Beide Unternehmen sehen in dieser Maßnahme die Chance auf einen deutlichen Ausbau des Geschäftsfeldes im Bereich Hochsicherheit - siehe auch Beitrag vom 7.5.2018.
Auch die japanische Baubranche bietet große Wachstumschancen – insbesondere Unternehmen und Produkte „Made in Germany“ genießen ein sehr gutes Image. Ein wichtiger Grund für Schüco, das Geschäftsfeld in dieser Region weiter auszubauen: Ende November 2018 gründete das Unternehmen die Schüco Japan K.K. als hundertprozentige Tochtergesellschaft.
Ebenfalls 2018 wurde die PlanToBuild GmbH als Start-up-Unternehmen aus Schüco heraus gegründet. Die hundertprozentige Tochtergesellschaft richtet sich mit ihrer Projektmanagement-Software für eine effiziente Projektsteuerung an alle am Bau Beteiligten – Verarbeiter, Monteure, Architekten, Subunternehmer und Investoren.
Bild aus dem BAU 2019-Bericht „Aluminium-Fassade UDC 80: Schücos neue Systemplattform für Elementfassaden“ vom 21.3.2019 |
Metallbau
Auf den Geschäftsbereich Metallbau entfiel ein Umsatzanteil von 1,410 Mrd. Euro, so dass dieser Bereich ein Umsatzplus von 6,8% im Vergleich zum Vorjahr (1,320 Mrd. Euro) verzeichnen kann. Zweistellig ist der Bereich auf der iberischen Halbinsel sowie in Luxemburg, Italien, Osteuropa, Kasachstan, Indien und Südostasien gewachsen. Das Geschäft in China hat sich nach starkem Vorjahreswachstum mit einem Umsatzplus von 5,4% entwickelt. Für Deutschland lag der Umsatzanteil mit 497 Mio. Euro 1,5% über dem Vorjahr.
Kunststoff
Auch der Geschäftsbereich Kunststoff war 2018 erfolgreich: Mit einem Umsatz von 268 Mio. Euro meldete das Tochterunternehmen Schüco Polymer Technologies KG aus Weißenfels im Vergleich zum Vorjahr (260 Mio. Euro) ein Umsatzplus von 3,1%. Wachstumstreiber für das Kunststoffgeschäft waren insbesondere Osteuropa sowie Italien und Spanien. In Deutschland wurden 108 Mio. Euro Umsatz erzielt.
Bild aus dem BAU 2019-Bericht „Verkaufsstart des neuen Kunststoff-Hebeschiebetürsystems LivIngSlide von Schüco“ vom 28.2.2019 |
Digitale Roadmap
Mit dem Ziel, alle Prozesse vom Entwurf und der Planung eines Bauvorhabens über die Fertigung, Montage, Nutzung und Wartung bis hin zum Recycling zu vernetzen, treibt Schüco die weitere Digitalisierung der Wertschöpfungskette im Bauwesen voran.
Die 2017 als Start-Up gegründete Plan.One GmbH konnte sich 2018 mit Suchmaschine und Vergleichsportal als digitale Quelle für bauplanungsrelevante Informationen etablieren. Als interaktives Business-Intelligence-Tool ermöglicht Plan.One die Digitalisierung von Arbeitsprozessen und optimiert die Interaktion zwischen Architekten, Planern, Herstellern und ausführenden Unternehmen in der Bauindustrie.
Darüber hinaus unterstützt Schüco BIM-Anwender beim digitalen Planen und Bauen mit BIM-Planungsbausteinen. Und der Schüco Virtual Showroom macht die eigenen Produkte und Systemlösungen überall auf der Welt in einzigartiger Weise digital erlebbar.
Foto aus dem Beitrag „Neu bei Schüco: SoundCal zur Berechnung von Luftschalldämmwerten“ vom 3.7.2019 |
2019 – Ausblick
Die Baumaßnahmen auf dem Schüco Campus schreiten gut voran. Erfolgte am 6. Mai 2019 die Grundsteinlegung für den Schüco One Neubau, setzte am 1. Juli 2019 NRW-Ministerpräsident Armin Laschet den symbolischen ersten Spatenstich für das Schüco Welcome Forum. Es wird zukünftig als „Herz von Schüco“ erste Anlaufstelle und zentraler Treffpunkt für Besucher, denen dort das aktuelle Produktportfolio, Maschinen für eine effiziente Fertigung sowie alle Lösungen der „Digital Roadmap“ präsentiert werden.
Bei Schüco sieht man in Deutschland für 2019 unverändert ein positives Marktumfeld. Das anhaltende niedrige Zinsniveau und der boomende Wohnungsneubau in Deutschland werden voraussichtlich die Investments in Immobilien weiterhin attraktiv halten. Für die im angestrebten Klimaschutzgesetz definierten Klimaschutzziele und Zielvorgaben ist das Unternehmen mit seinen ganzheitlichen Lösungen für Wohn- und Objektbauten sowie mit seinem 360 Grad-Nachhaltigkeitsansatz bestens gerüstet. Dieser umfasst den gesamten Lebenszyklus eines Produktes von der Planung über die Herstellung, Montage und Nutzung bis hin zur Möglichkeit des Rückbaus mit Recycling in den geschlossenen Wertstoffkreislauf.
Der Geschäftsbereich Metallbau hat im Januar 2019 auf der BAU in München ganzheitliche Konzepte für Wohn- und Objektbauten gezeigt, die wesentliche Entwicklungen wie Digitalisierung, Urbanisierung und Globalisierung aufgreifen und Antworten auf die Ansprüche der nationalen und internationalen Märkte von morgen geben. Dabei lässt sich die Entwicklung der internationalen Märkte nicht ohne weiteres einschätzen. Die Folgen des Brexits sind immer noch offen und auch die Entwicklungen in Russland, der Türkei sowie in den USA lassen weiterhin keine sichere Prognose zu.
Allerdings führt der Fachkräftemangel im Baubereich zu einigen Verschiebungen bei Großprojekten. Die Aus- und Weiterbildung von jungen Menschen in einer zukunftsorientierten und interessanten Berufswelt ist somit eine der Kernaufgaben dieser Branche.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Schüco 2019: Wachstum aus eigener Kraft (19.7.2020)
- Schüco sagt Teilnahme an der BAU 2021 ab (28.4.2020)
- Schüco strebt bis 2040 CO₂-Neutralität an (1.3.2020)
- Alfred Bohn Gruppe relauncht seine Marken Albohn, Tebau und Sinsheimer Glas (22.9.2019)
- Baltic Fenster will wieder durchstarten (7.7.2019)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- „Alexa, schließ die Fenster!“ sowie Fernzugriff auf Schüco-Fassadenelemente (21.6.2018)
- „productsforbim“: Herstellerinitiative „Bauprodukte digital“ treibt BIM voran und will wachsen (25.3.2018)
- VentoTherm, VentoPlus, VentoAir: Drei dezentrale Lüftungskonzepte für Schüco Kunststoff-Fenster (6.2.2018)
siehe zudem: