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Reportage: Neues Wärmedämm-Isolierglas in zwei Tagen eingebaut

(16.11.2002) Schnell, sauber, kostensparend: Der Einbau neuer Fensterscheiben geht ohne großen Aufwand, reduziert aber den Energieverbrauch eines Hauses deutlich. Der Glaser setzt in intakte Rahmen nur die neuen Wärmedämmgläser ein. Diese Baustellenreportage soll entsprechend aufklären.

Seit kurzem hat Edith Reichmeier wieder vollen Durchblick: Sie ließ die 25 Fensterscheiben ihres geräumigen Einfamilienhauses in Garching bei München gegen neue Wärmedämm-Isolierglasscheiben auswechseln. Die alten Isolierscheiben drohten nach mehr als 20 Jahren "Betriebszeit" allmählich zu erblinden. "Alles ging flott und ohne großen Aufwand", weiß die 57-jährige Hausfrau heute. Ihre Erfahrung mit dem Innungsbetrieb des Glaserhandwerks: "Diesen Meister würde ich sofort wieder beauftragen!" Schon lange wünschte sich Edith Reichmeier neue Scheiben für das 150 Quadratmeter große Wohnhaus, das sie 1979 mit ihrem Mann Manfred (61), Unternehmer, baute. Das Problem: Beide waren unschlüssig, ob dafür neue (Kunststoff-)Fenster angeschafft werden müssten. Deshalb schauten sich die Reichmeiers auf Handwerksmessen um und ließen sich von Herstellern Angebote machen. Zugleich wollte ihnen nicht einleuchten, warum sie die hochwertigen und sehr gut gepflegten Holzrahmen "zum Fenster hinaus werfen" sollten.

"Eines Tages sah ich in der Zeitung die Anzeige eines Glaser-Fachbetriebs, der alte Fensterscheiben gegen neues Wärmedämm-Isolierglas austauscht", erzählt Edith Reichmeier. Darin stand, dass dieses neue Energiesparglas den Wohnkomfort um ein vielfaches erhöhe. Außerdem ließen sich pro Quadratmeter Fensterscheibe jährlich ca. 20 Liter Heizöl einsparen. Das wollte Hausfrau Reichmeier genauer wissen: Sie fuhr kurzerhand zum Glaserbetrieb und ließ sich beraten. Schon einen Tag später begutachtete Glasermeister Erhard Hauke aus München persönlich die vorhandenen Glastüren und -fenster.

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Neue Scheiben, der Rahmen bleibt

Der Fachmann erklärte ihr die moderne Glas-Technik. Wärmedämmglas besteht aus zwei Scheiben – wie das alte Isolierglas auch. Heute ist zusätzlich auf der Innenseite der Glasoberfläche eine für das bloße Auge unsichtbare Schicht wie mit einem Dampfbügeleisen aufgedampft. Sie verhindert, dass im Winter die Heizwärme durch die Fenster nach draußen dringt. Wer glaubt, dass 20 Jahre alte "Thermopane"-Scheiben heute noch dem Standard entsprechen, irrt gewaltig. Denn genauso wie sich die Autotechnik enorm entwickelt, verbessert auch die Glasindustrie stets ihre Produkte durch innovative Erkenntnisse der Forschung. Die Wärmedämm-Fähigkeit eines Fensters misst der so genannte U-Wert (früher k-Wert). Je kleiner er ist, desto weniger Wärmeenergie verliert das (beheizte) Gebäude. Alte Isolierglasscheiben - wie etwa "Thermopane" - haben eine Isolierung mit Werten um 3,0. Neues Wärmedämm-Isolierglas weist U-Werte von etwa 1,1 auf.

Spurenlos erneuert

Bei den Reichmeiers in München dauerte der Austausch aller 25 Scheiben gerade mal zwei Arbeitstage. "Alles ging schnell und sauber. Selbstverständlich waren alle Fenster über Nacht verschlossen", berichtet Frau Reichmeier. Sie war froh, denn ihr Mann wollte lange nicht glauben, dass alles reibungslos über die Bühne geht. Er befürchtete verkratzte Rahmen. Dabei mussten nur die Leisten und der Kitt säuberlich entfernt, die alten Scheiben herausgehoben und die neuen eingesetzt werden. Anschließend montierten die Handwerker die Leisten wieder - ohne die geringste Spur. Nicht nur, dass im Hause Reichmeier nun wieder "klare Sicht" herrscht. Durch die Wärmedämmschicht haben die Scheiben eine ganz leichte Tönung und "die Welt sieht jetzt noch freundlicher aus", freut sich Edith Reichmeier. Die Modernisierung hat sich auf alle Fälle gelohnt: Die Heizkosten sinken, weniger giftiges Kohlendioxid wird ausgestoßen und die Wohnqualität steigt durch zugluftfreie Räume.

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