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Sicherheit der Energieversorgung wird in Deutschland sinken

(28.4.2005; leicht überarbeitet am 28.10.2016) Die Sicherheit der Energieversorgung wird in Deutschland schon bald nicht mehr im gewohnten Maße gegeben sein - das prognostiziert die Studie „Branchenkompass Energieversorger“ von der Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting und dem F.A.Z.-Institut auf Basis einer Forsa-Umfrage unter Topmanagern der Branche.

Konkret sehen mehr als drei Viertel (77%) der befragten Insider die gewohnte Versorgungssicherheit schon bis 2007 in Frage gestellt. Die Sorgen sind laut Branchenkompass beretis in den vergangenen drei Jahren deutlich gewachsen: 2002 erwarteten erst 64% der Unternehmen Einschränkungen bei der Versorgungssicherheit, die derzeit mit Stromausfällen von im Schnitt 15 Minuten/Jahr vergleichsweise günstig ist. So müssen beispielsweise britische und französische Kunden mit Ausfällen von einer Stunde/Jahr rechnen, in Italien und Norwegen liegt der Wert sogar bei drei Stunden/Jahr.

Des Weiteren gehen die Topmanager davon aus, dass der Ausstieg aus der Kernenergie nicht wie geplant vollzogen werden könne: Vier von fünf Entscheidern meinen, dass sich die Forderungen nach kostengünstiger Energieerzeugung und Reduzierung der Treibhausgase nur erfüllen lassen, wenn an der Kernenergie festgehalten werde. Vor drei Jahren (2002) glaubte nur ein gutes Drittel der Befragten, dass der von der Bundesregierung vorgesehene Ausstieg aus der Atomkraft ausbleiben werde. [[Alles Annahme, die lange vor der Nuklearkatastrophe von Fukushima 11. März 2011 und der anschließenden „Endergiewende“ der Bundesregierung getroffen wurden - soweit ein kleiner Nachtrag.]]

Parallel erwartet die Branche allerdings mehrheitlich, dass die alternativen Energien künftig sehr viel stärker genutzt werden als bisher. 70% der Befragten sind davon überzeugt, dass die Bundesregierung ihr Ziel, den Anteil der regenerativen Energien am Bruttostromverbrauch bis 2020 zu verdoppeln, auch erreichen werde. Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), Ökokraftwerke sowie Wind- und Solarkraft bilden entsprechende Investitionsschwerpunkte der deutschen Energieunternehmen.

Der „Branchenkompass 2005 Energieversorger“ zeigt, wie sich die Energieversorger in Deutschland in den kommenden Jahren aufstellen wollen bzw. sollten. Mit welchen Maßnahmen begegnen sie den derzeitigen Herausforderungen? Wo werden sie verstärkt investieren? Was tun sie für die Kundenbindung? Für die Studie hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Januar 2005 100 Topentscheider aus 100 der größten Energieversorger Deutschlands nach ihren Strategien bis 2007 befragt.

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