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Deutschlands höchste freistehende Fahrtreppen in Betrieb genommen

(29.8.2006) Ein einmaliges Projekt ist von ThyssenKrupp Fahrtreppen, Hamburg, einer Tochtergesellschaft von ThyssenKrupp Elevator, Düsseldorf, erfolgreich fertig gestellt worden: Die beiden höchsten freistehenden Fahrtreppen Deutschlands stehen jetzt im Dienst der Zeche Zollverein in Essen (siehe Bing-Maps und/oder Google Map). Sie werden die Besucher der Designausstellung "ENTRY 2006" in den 23 Meter hochgelegenen Eingangsbereich bringen.

Fahrtreppe - Rolltreppe
Foto: ThyssenKrupp Elevator

Die Fahrtreppen auf der Zeche Zollverein wurden am 19. August 2006 offiziell von dem Essener Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger, Staatssekretär Günter Koslowski vom NRW-Verkehrsministerium sowie Roland Weiss von der Entwicklungsgesellschaft Zeche Zollverein eingeweiht. Im Rahmen eines großen Rolltreppenfestes feierten hunderte Besucher die Inbetriebnahme und nutzten die Gelegenheit zur Jungfernfahrt.

 

Das Gebäude der ehemaligen Kohlenwäsche wurde zum Museum und Besucherzentrum umgewandelt. Das anspruchsvolle Architekturkonzept stammt von dem niederländischen "Office for Metropolitan Architecture" (OMA), welches von Rem Koolhaas gegründet wurde. Das gesamte Zechen-Areal steht seit seiner Stilllegung im Jahr 1986 unter Denkmalschutz und wurde 2001 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

Die beiden wetterfesten Fahrtreppen mit einer Förderhöhe von 23,33 Meter sind passgenaue Einzelanfertigungen und in ihrem orangefarbenen Auftritt ein optisches Highlight der Zeche. Die Farbkombination von orange und schwarz symbolisiert Feuer und Kohle. In den vergangenen Jahren hat sich die ehemalige Zeche zu einem internationalen Designstandort entwickelt, so dass sich die Anlagen ideal dem Gesamtkonzept anpassen.

Doch nicht nur in Sachen Design sollen die Fahrtreppen punkten: Wechselnde Wetterbedingungen, lange Betriebszeiten und hohe Besucherzahlen erfordern ein Höchstmaß an Sicherheit und Zuverlässigkeit bei diesen technisch anspruchsvollen Anlagen. Um eine hohe Verfügbarkeit sicherzustellen, werden sämtliche Betriebsdaten über ein Sicherheits-Bussystem (e-escalator) analysiert. Darüber hinaus ermöglicht diese Technik die Online-Überwachung der Fahrtreppen mit moderner Web-Technik.

Ein weiteres wesentliches Merkmal der Fahrtreppen ist das Energiesparsystem "variable speed". Ein Frequenzumformer spart Energie, indem die Nenngeschwindigkeit von 0,5 m/s stufenlos auf 0,2 m/s reduziert wird, sobald die Fahrtreppen keinen Fahrgast befördern. Die permanente Betriebsbereitschaft kann dem Benutzer so durch das laufende Stufenband signalisiert werden. Radarsensoren erkennen wiederum Fahrgäste, die auf die Fahrtreppe zugehen. Sobald der Benutzer diese Sensoren passiert hat, erfolgt eine sanfte Beschleunigung auf Nenngeschwindigkeit. Dank dieses Systems spart der Betreiber nicht nur Energiekosten, sondern erhöht auch die Wirtschaftlichkeit.

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