Adaptierte (Nicht mehr-)Glas-Faltwand für Gemeinschaftsbildende (Bau-)Maßnahme
(9.12.2013) Der Neugestaltung des Kirchplatzes von Barbing (bei Regensburg, siehe Google-Maps und/oder Bing-Maps) ging ein EU-weit ausgeschriebener Architekturwettbewerb zur Gestaltung des alten Dorfkerns voraus. Den 1. Preis erhielt das Büro G+2S Garnhartner + Schober + Spörl Landschaftsarchitekten aus Deggendorf in Zusammenarbeit mit Querluft Architekten aus Straubing. Mit einer dem Wettbewerb vorgeschalteten Fragebogenaktion wurden die Vorstellungen der Bevölkerung zur Umgestaltung ihres Dorfkerns ermittelt, welche zur Grundlage des Raumprogramms wurden. Schwerpunkte bildeten die Gliederung des Platzes, eine Bühne und ein Holzofen.
Von der „Brieftauben-Einsatzstelle“ zur Dorfbühne
Anhand von wenigen, aber wohl platzierten Maßnahmen gelang der Arbeitsgemeinschaft die Schaffung von Orientierung und Identifikation. Die „einfache, funktionelle, dörfliche Gestaltung resultiert aus den multi-funktionellen Erfordernissen“, so Querluft Architekten. Eine bestehende „Brieftauben-Einsatzstelle“ auf dem Kirchplatz (siehe Panoramio-Foto dazu) wurde ersetzt durch ein neues Mehrzweckhaus, das als Magazin und Bühnengebäude für Dorffeste dient. Eine großzügige, das Gebäude auf zwei Seiten umgebende Sitzstufe dient außerdem als Jugendtreff.
Die robuste Straßen- und Platzraumgestaltung mit Asphalt-Oberfläche resultiert aus der Nutzung als Markt- und Dorffestplatz - ein allgemeiner Treffpunkt und Parkplatz bei Kirchenanlässen (siehe noch einmal Google-Maps und/oder Bing-Maps - eventuell noch vor der Umgestaltung). In Richtung der benachbarten Donau entstand eine raumbildende und den Platz einfassende Mauer mit Sitzgelegenheiten und dem gewünschten Ofen. Den Abschluss bildet eine mit Weinreben berankte Pergola für kleinere Veranstaltungen. Das Mehrzweckhaus sowie die Mauer wurden aus Kelheimer Kalkstein errichtet. Mit der Wahl dieses Materials aus dem nahe gelegenen Steinbruch wurde ein Bezug zur ebenfalls nicht weit entfernten Gedenkstätte Walhalla hergestellt.
Das neu errichtete Gebäude ist als abschließender Eckpunkt des Platzes am Wegekreuz positioniert und als Gegenstück zur Pfarrkirche angelegt worden. Auf zwei Seiten ist der quaderförmige Kubus mit raumhohen Faltelementen ausgestattet worden, die sich komplett öffnen lassen. Damit wird das verschlossen wirkende Magazingebäude im Handumdrehen zu einer offenen und überdachten Bühne, die von einem großen Publikum eingesehen werden kann. Die hier verwendete großformatige Glas-Faltwand SL 45 vom Systementwickler und -hersteller Solarlux ...
- besteht aus einer sechs- und einer fünfteiligen Anlage mit Flügelbreiten zwischen 80 und 87 cm,
- lässt sich in einer Länge von 4,75 m bzw. 4,30 m großzügig öffnen und
- hat eine Höhe von 2,80 m.
Neben den einzelnen Flügeln lässt sich auch das Eckprofil zur Seite fahren, so dass eine vollständige Öffnung über zwei Seiten hergestellt werden kann. Die Flügel werden Platz sparend am Rand des Raums geparkt:
Kupferbleche anstatt Glas
Der Innenraum geht auf diese Weise ohne Beeinträchtigung in den Außenraum über und eine starke Verbindung zwischen Bühne und dem umgebenden Platz entsteht. Für dieses spezielle Projekt wurden die Faltwände anstelle der üblichen Gläser mit Kupferblechen montiert. Im geschlossenen Zustand bieten die Faltwände keine Einblicke in das Magazin. Die pulverbeschichteten Profile und Bänder wurden, in Anlehnung an die Farbe der Kupferbleche, in RAL 8017 ausgeführt.
Bezeichnend für die Umgestaltung dieses Dorfkerns ist die Initiative, die von Beginn an von allen Beteiligten eingebracht wurde. Angefangen bei der Bürgerbeteiligung im Vorfeld des Architekturwettbewerbs bis hin zu der spezifischen Betreuung durch die beteiligten Firmen, genau die Lösung zu entwickeln, die für diesen Ort benötigt wird. Auf diese Weise kann Gestaltung gelingen und ein Gemeinschaftsgefühl gefördert werden.
Weitere Informationen zu Glas-Faltwänden können per E-Mail an Solarlux angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
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