BIM aktuell im Fokus der Reformkommission „Bau von Großprojekten“
(18.5.2014) Aus Anlass der Sitzung der Reformkommission „Bau von Großprojekten“
am 15.5. erklärte der Präsident des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe,
Dr.-Ing.
„Es ist gut, dass der Bundesverkehrsminister das Thema ,Bau von Großprojekten’ wieder aufgenommen und auf die Agenda gesetzt hat. Vorausgeschickt: es ist auch heute selbstverständlich möglich, termin- und kostengerecht und mit hoher Qualität zu bauen, jedenfalls gehen offenbar gern zitierte Zweifel an der deutschen Ingenieurkunst völlig an der Sache vorbei.
Der Erfolg bedarf allerdings unverzichtbarer Voraussetzungen. Dazu gehört vor allem, dass der Bauherr sehr genau weiß, was er will, dieses detailliert planen lässt bevor er Kosten und Zeitrahmen schätzen lässt, bevor Bauleistungen ausgeschrieben und vergeben werden.
Im Mittelpunkt der heutigen Beratung steht das so genannte Building Information Modeling, kurz BIM. Denn dieses Werkzeug wird die an Planung und Ausführung Beteiligten dazu zwingen, den Bauablauf früher und präziser zu durchdenken.
Bevor das Werkzeug jedoch einsetzbar ist, müssen sämtliche Akteure, nämlich Bauherren, Planer, Bauhaupt- und Ausbaugewerbe, Zulieferer, Baustoffhersteller sowie unterstützende Dienstleister und Institutionen, dieses an einem Tisch gestalten, müssen bereits existierende Standards vereinheitlicht sowie Forschungslücken geschlossen werden. Angesichts der heutigen Komplexität der Planungs- und Bauprozesse sowie angesichts der hohen Zahl der Projektbeteiligten aus der Wertschöpfungskette Bau bedarf es eines zentralen Impulses, den wir von der Bundesregierung erwarten.
Und wie bei der Initiative Industrie 4.0 sind die Gründung eines baukonvergenten nationalen Kompetenzzentrums, der Aufbau einer Wissensplattform und die Erarbeitung einer integrierten Forschungsagenda notwendig. Und dies wird ohne ein Projektmanagement, das seinen Namen verdient, nicht gelingen.
Wir, die Verbände der Wertschöpfungskette Bau, sind jedenfalls bereit, an einer solchen nationalen Plattform aktiv mitzuarbeiten. Die Bundesregierung muss diese Plattform im Rahmen einer Innovationsinitiative Wertschöpfung Bau 4.0 unterstützen, kein anderer Akteur kommt dafür infrage.
Noch eines zum Schluss: BIM kann Bedeutendes zu Kosten- und Terminsicherheit beitragen, eine bessere Planungs- und Ausführungsqualität erreichen und umfassende Lebenszyklusplanungen ermöglichen. Aber: BIM alleine wird die Probleme mit großen - öffentlichen - Bauprojekten nicht lösen. Das muss allen Beteiligten klar sein.“
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bundeskabinett beschließt „Aktionsplan Großprojekte“ (14.12.2015)
- Abschlussbericht der Reformkommission „Bau von Großprojekten“ und erste Reaktionen (29.6.2015)
- Frühe Planungsfehler setzen bei Großprojekten oft unaufhaltsame Kostenspirale in Gang (24.5.2015)
- Studie: Öffentliche Großprojekte sind im Durchschnitt 73% teurer als geplant (4.5.2015)
- Aus „Bauen Digital“ wurde „planen-bauen 4.0“ (22.2.2015)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- Bericht vom BIM Week&Forum 2013 (6.11.2013)
- Reformkommission „Bau von Großprojekten“ soll nicht einzelne Bauprojekte... (10.10.2013)
- 5. IT-Kostenstruktur-Benchmark der Bauindustrie nicht ohne Mobile-IT und BIM (4.8.2013)
- Neuer BIM-Leitfaden von Nemetschek Allplan (1.7.2013)
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- Städtebauliche Großprojekte: mehr Kosten als Nutzen? (3.12.2012)
- Open BIM-Initiative für eine bessere Zusammenarbeit in der Baubranche (1.6.2012)
- BIM erzeugt Paradigmenwechsel in Planungsbüros und bei Bauunternehmen (29.12.2011)
siehe zudem: