Bauindustrie begrüßt 10-Mrd.-Euro-Investitionsprogramm der Bundesregierung
(9.11.2014) „Das zehn Milliarden Investitionsprogramm ist ein wichtiges Signal zur richtigen Zeit. Die Deutsche Bauindustrie begrüßt, dass die Bundesregierung die Sorgen der Wirtschaft und insbesondere der Bauindustrie ernst nimmt und sich entschlossen für den Abbau des massiven Investitionsstaus in der öffentlichen Infrastruktur einsetzt. So wird unser Wirtschaftsstandort gestärkt und neues Wachstum generiert.“ So reagierte RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, auf das von Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble angekündigte 10-Milliarden-Euro-Investitionsprogramm für die Jahre 2016 bis 2018. Davon sollen rund fünf Milliarden Euro der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland zugutekommen.
„Das Investitionsprogramm erhöht die Planungssicherheit insbesondere für unsere Straßen- und Brückenbauunternehmen. Damit die bereitgestellten Mittel aber noch in dieser Legislaturperiode investiert werden können, müssen die Vorhaben schnell an den Markt gebracht werden“, forderte Knipper. Die langen Vorbereitungszeiten von Infrastrukturprojekten müssten daher insgesamt beschleunigt werden. Allein bei den Brücken betrage der Planungsvorlauf durchschnittlich 12 bis 17 Monate. Knipper sprach sich dafür aus, ...
- Genehmigungsprozesse zu straffen,
- die Bauherrenkompetenz zu stärken sowie
- personelle Kapazitätsengpässe in den öffentlichen Planungsbehörden auch durch private Dienstleister auszugleichen.
Eine wichtige Ergänzung seien Design-and-Build Wettbewerbe, bei denen die Entwurfs- und Herstellungsphase eines Bauwerkes zusammen an eine Bietergemeinschaft vergeben werden. Knipper wies darauf hin, dass man sich für eine zügige und effiziente Umsetzung von Infrastrukturvorhaben nicht allein an herkömmliche Verfahren klammern dürfte, sondern den Mut haben müßte, über den Tellerrand hinaus zu schauen: „Unsere europäischen Nachbarn zeigen uns, dass neben der öffentlichen Beschaffungsvariante auch privatwirtschaftliche Modelle gut funktionieren. Ausschlaggebend für die Wahl des Beschaffungsmodells muss die Wirtschaftlichkeit sein,“ betonte Knipper.
ÖPP zur Einbindung privaten Kapitals nutzen
Knipper betonte aber auch, dass für den Abbau des öffentlichen Investitionsstaus noch weitaus mehr Mittel notwendig seien. Knipper: „Wir müssen vorhandene Instrumente stärker dafür nutzen, privates Kapital für öffentliche Infrastrukturvorhaben zu mobilisieren. Hier können Öffentlich Private Partnerschaften (ÖPP) eine Lösung bieten.“ (Das sieht z.B. der ZDB im Nachbarbeitrag aktuell anders.) Sowohl im Hochbau - etwa durch die Bündelung von Schulprojekten – als auch im Verkehrswegebau sei es vorstellbar, Investitionsmöglichkeiten für institutionelle Anleger zu schaffen. Mit dem ÖPP-Projekt auf der A 7 zwischen Bordesholm und Hamburg sei die Attraktivität des ÖPP-Modells für institutionelle Anleger unter Beweis gestellt worden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- FG Bau Berlin und Brandenburg begrüßt geplante Personalaufstockung in den Bauämtern (19.4.2015)
- Bund verspricht weitere Investitionen und will finanzschwache Kommunen unterstützen (3.3.2015)
- ZDB: Afa verdoppeln, Baunebenkosten senken, Augenmaß bei der Ressourcenschonung! (23.2.2015)
- Asphaltverband erwartet 2014 historischen Tiefstand bei der Asphaltmischgutproduktion (9.11.2014)
- Erholung der Baukonjunktur lässt laut SOKA-Bau weiter auf sich warten (9.11.2014)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Baugewerbe erwartet 2015 an die 100 Mrd. Euro Umsatz (9.11.2014)
- Von 5% auf 6,5%: Baugewerbe in NRW kritisiert Erhöhung der Grunderwerbsteuer (3.11.2014)
- 40,3 Milliarden Euro Umsatz in der Klimaschutzbranche (Bauletter vom 1.11.2014)
- Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahnen erlebten schwachen August (29.10.2014)
- ifo Geschäftsklimaindex fürs Bauhauptgewerbe auf sehr guten Niveau minimal gesunken (27.10.2014)
- Deutsche und europäische Bauwirtschaft bis 2016 - aus Sicht des ifo Instituts und Euroconstruct (20.10.2014)
- Bauprotest in Berlin: 100 Millionen Euro in bürokratischen Warteschleifen (15.10.2014)
- Podiumsdiskussion zur Frage „Kann Deutschland noch groß?“ (6.10.2014)
siehe zudem:
- Baubranche auf Baulinks