Bestandsaufnahme von gemeinschaftlichen Wohnprojekten in Genossenschaften
(11.1.2015) Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat eine Analyse zu gemeinschaftlichen Wohnprojekten in Genossenschaften veröffentlicht. Diese ...
- informiert differenziert über gemeinschaftlichen Wohnen in Genossenschaften,
- dokumentiert Erfolgsfaktoren und Hemmnisse für die Projekt-Umsetzung und
- gibt Empfehlungen zur Förderung gemeinschaftlicher Wohnformen.
Im Auftrag des BBSR hat das Deutsche Institut für Urbanistik alle bis 2013 bekannten 162 Wohnungsgenossenschaften mit fast 200 gemeinschaftlichen Wohnprojekten untersucht, wobei u.a. die Auswertung von Fallstudien vertiefte Einblicke brachte.
Eine Erkenntnis ist, dass gemeinschaftliche Wohnprojekte vor allem von älteren Menschen initiiert werden, weil sich diese erhoffen, so möglichst bis ins hohe Alter selbstbestimmt leben zu können. Ein weiterer wichtiger Beweggrund ist der Wunsch nach Mehrgenerationenwohnen, aber auch Familien, Alleinerziehende oder Menschen mit Handicaps erhoffen sich von solchen Projekten die Erfüllung ihrer eigenen Wohnwünsche. An immerhin etwa einem Drittel der Projekte sind Familien beteiligt.
Die Rechtsform der Genossenschaft wurde von den Befragten vor allem wegen der Grundprinzipien Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung sowie der gemeinschaftlichen, demokratischen Umsetzung gelobt. Hinzu kommen Aspekte wie das kostensparende Bauen und Wohnen sowie der Schutz vor Eigentümerwechseln und Eigenbedarfskündigungen. Die Befragung hat aber auch ergeben, dass mit der Realisierung von gemeinschaftlichen Wohnprojekten auch Hemmnisse verbunden sind. Dazu zählen Hürden bei der Finanzierung, langwierige Abstimmungsprozesse oder auch planerisch- bauliche Aspekte wie der Mangel an geeigneten Baugrundstücken.
Kommunen unterstützen die Wohnprojekte u.a. mit Grundstücken zu besonderen Bedingungen, Informationsbörsen oder Beratungs- und Koordinierungsstellen. Weitere wichtige Kooperationspartner sind häufig die Wohnungswirtschaft, Vereine und Initiativen sowie Architekturbüros. BBSR-Direktor Herrmann sieht in der Unterstützung gerade durch Kommunen und Wohnungswirtschaft ein Zeichen der Anerkennung gemeinschaftlicher Wohnprojekte als Beitrag für die Stadtentwicklung.
Interessierte
können die Publikation „Neues Wohnen – Gemeinschaftliche
Wohnformen bei Genossenschaften“ kostenfrei per
E-Mail an BBSR
anfordern. Zudem ist sie unter
bbsr.bund.de > Veröffentlichungen > Sonderveröffentlichungen
downloadbar (direkter
PDF-
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- BBSR Bundesinstitut für Bau, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
- Deutsches Institut für Urbanistik
- 25 Beiträge zu Sharing-Ansätzen für Wohnen und Quartier (9.12.2018)
- Siedle-Studie: Türkommunikation im Gemeinschaftswohnen (7.9.2017)
- Wohnungseigentümergemeinschaften gelten als Schlusslicht bei der energetischen Sanierung (20.6.2016)
- Urteile rund um den WEG-Verwalter (20.6.2016)
- „Bauen und Wohnen in Gemeinschaft“ - Buch zur DAM-Ausstellung (14.9.2015)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- Wo sich Immobilienkauf in Deutschland perspektivisch bis 2025 lohnen kann (20.7.2014)
siehe zudem:
- Baufinanzierung und Immobilien auf Baulinks
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