Baulinks -> Redaktion  || < älter 2023/1390 jünger > >>|  

Mein Ziegelhaus - Lehm im Fokus der Nachhaltigkeit

(14.12.2023) Die 5 Ziegelwerke des Mein Ziegelhaus Verbunds erweitern ihr Portfolio um neue Lehmbaustoffe. Künftig sollen industriell vorgefertigte Stampflehmwände und Lehmsteine tragfähige und nichttragfähige Innenwände sowie Trockenbauwände ersetzen und massives Ziegelmauerwerk ergänzen. Nachhaltigkeit und ökologische Aspekte führen zu einem Wiederaufleben des altbewährten Baustoffes Lehm. Lehm, als eines der ältesten Baumaterialien der Menschheit, ist heute vor allem als Bestandteil von Mauerziegeln bekannt. Im ungebrannten Zustand bietet Lehm jedoch zahlreiche ökologische und bauphysikalische Vorteile. Als natürlicher Rohstoff ist Lehm nahezu unbegrenzt verfügbar, schadstofffrei und vollständig recyclebar. Moderne Verarbeitungstechniken ermöglichen es, Lehm zu hochwertigen Massivbaustoffen zu verarbeiten. Mein Ziegelhaus bietet ab sofort neben ziegelähnlichen Lehmsteinen auch Stampflehmwände an.

Die neuen Lehmsteine von Mein Ziegelhaus werden in unterschiedlichen Größen und Formen im Strangpressverfahren hergestellt. (Bild: tdx/Mein Ziegelhaus/Gerd Schaller)  

Stampflehmwände und Lehmsteine

Lehmsteine sind getrocknete Ziegel, die aus einer Mischung von Lehm hergestellt werden. Sie kommen mit sowohl tragender als auch nichttragender Funktion zum Einsatz für Innen- und Außenwände. Der Vermauerungsprozess unterscheidet sich nicht wesentlich von dem mit gebrannten Ziegeln. Gemäß den Werksvorschriften werden die Lehmsteine in der Regel werkseitig mit vollen Fugen im Verband und unter Verwendung von Lehmmörtel gesetzt. Für tragende Wände müssen Lehmsteine mindestens der Druckfestigkeitsklasse 2 nach DIN 18945 entsprechen und unterliegen einer entsprechenden statischen Berechnung wie andere Bauteile auch. Nach Fertigstellung kann die Wand entweder als Sichtmauerwerk belassen oder mit ein- oder zweilagigem Lehmputz versehen werden.

Stampflehmwände werden maßgenau industriell vorgefertigt. Die lagenweise Schichtung ist nach dem Einbau weiterhin sichtbar, ebenso die Struktur der Schalung. (Bild: tdx/Mein Ziegelhaus)  

Stampflehmwände werden als vollständige Wandelemente zur Baustelle transportiert, wobei der Herstellungsprozess durch einen geringen Energieverbrauch und einen minimalen CO₂-Ausstoß gekennzeichnet ist, was ihn äußerst umweltfreundlich macht.

Der erdfeucht aufbereitete Lehm wird schichtweise in eine geeignete Schalung eingebracht und anschließend mechanisch verdichtet. Dies verleiht dem Stampflehm eine formstabile Struktur, die sich unmittelbar nach dem Verdichten entschalen lässt. Die Schichtstruktur bleibt bei einer unverputzten Stampflehmwand deutlich sichtbar und variiert je nach Art der Schalung. Die Farbpalette erstreckt sich von Ocker über Rotbraun bis hin zu Dunkelbraun, weshalb solche Wände oft als architektonische Highlights eingesetzt werden.

Unverputzte Stampflehmwände zeigen deutliche Schichtstrukturen, die je nach Schalung und des eingefüllten Materials variieren. (Bild: tdx/Mein Ziegelhaus/Gerd Schaller)  

Ergänzung zu massiven Ziegelhäusern

Aus nachhaltiger, bauökologischer und wirtschaftlicher Perspektive erweist sich die Kombination von massiver Ziegelbauweise und Lehmbaustoffen als ideale Lösung. Die Bestandteile für beide Produkte sind regional in den Ton- und Lehmgruben der Ziegelwerke nahezu unbegrenzt verfügbar und können problemlos abgebaut werden.

Innenwände aus Lehm tragen positiv zum Wohlfühlklima bei, während der Ziegel eine stabile und sichere Gebäudehülle bildet. Durch den keramischen Brennprozess ist massives Ziegelmauerwerk äußerst langlebig und verursacht über den gesamten Lebenszyklus von 100 Jahren und länger kaum nennenswerte Instandhaltungskosten. Gleichzeitig ist eine natürliche Dämmung integriert, die dauerhaft vor Witterungseinflüssen und mechanischen Beschädigungen bestens geschützt ist. Weitere bauphysikalische Eigenschaften wie Statik, Schall- und Brandschutz machen Ziegel nicht nur für Einfamilienhäuser, sondern auch für größere Wohnbauten geeignet.

Lehm weist zahlreiche positive Eigenschaften auf, welche für ein gesundes Raumklima sorgen. (Bild: tdx/Mein Ziegelhaus/Gerd Schaller)  

Raumklima, Feuchtigkeit und Wärme

Durch seine hygroskopischen Eigenschaften kann Lehm, ähnlich wie Mauerziegel, Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und bei Veränderungen der relativen Luftfeuchtigkeit wieder abgeben. Dadurch verhindert er unter anderem die Bildung von Schimmel. Dies trägt zur Schaffung eines gesunden und behaglichen Raumklimas bei, was potenziell Atemwegserkrankungen vorbeugen kann und besonders für Allergiker geeignet ist.

Aufgrund seiner hohen Masse sorgt Lehm für eine gute Akustik und Schallschutz und gleicht Temperaturunterschiede aus. Im Sommer hat er eine kühlende Wirkung, indem er Wärme absorbiert, während er im Winter die Wärme speichern und langsam an den Raum abgeben kann. Die Integration von Wandheizungen ist problemlos möglich. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizkörpern geben Wandheizungen die Wärme nicht an die Raumluft ab, sondern erwärmen die Wände selbst. Dadurch wirken sie wie Strahlungskörper und schaffen ein behagliches Raumklima.

Weitere Informationen können per E-Mail an Mein Ziegelhaus GmbH & Co. KG angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH