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Baugenehmigungen von Wohnungen im Jahr 2023 um 26,6% gesunken

(29.2.2024) Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurde im Jahr 2023 in Deutschland der Bau von 260.100 Wohnungen genehmigt. Das waren das 26,6% oder 94.100 Wohnungen weniger als im Jahr 2022. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen im Bestand enthalten.

Ganzjährig negative Entwicklung

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen war in allen Monaten des Jahres 2023 niedriger als im jeweiligen Vorjahresmonat. Mit negativen Veränderungsraten von über 30% waren die Rückgänge in den Monaten April, Juli und August sowie im Dezember 2023 mit -35,1% gegenüber Dezember 2022 besonders deutlich. Alle übrigen Monate bis auf Oktober mit -10,7% und November mit -15,4%, wiesen Rückgänge von über 20% gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat auf. 

Weniger Bauanträge von Privatpersonen 

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Jahr 2023 214.100 Wohnungen genehmigt. Das waren 29,7% oder 90.200 Neubauwohnungen weniger als im Vorjahr.
Rund 93% der Bauanträge für Wohnungen in neuen Wohngebäuden werden in Deutschland von Unternehmen und Privatpersonen gestellt. Entsprechend prägen diese beiden Gruppen die Gesamtentwicklung. Auf Unternehmen entfielen 117.700 Baugenehmigungen für Wohnungen und damit 20,3%. Auf Privatpersonen gingen 81.300 Baugenehmigungen zurück, das waren 42,2% oder 59.400 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Baugenehmigungen, die auf Bauanträge der öffentlichen Hand zurückgehen, sank um 12,1% auf 11.000 Bauanträge. 

Rückgänge bei Ein- und Zweifamilienhäusern 

Nach Gebäudearten betrachtet, ging 2023 die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 39,1% und bei Zweifamilienhäusern um 48,3% zurück. Etwa zwei Drittel der Neubauwohnungen in Deutschland entstehen in Mehrfamilienhäusern, die überwiegend von Unternehmen gebaut werden. Hier sank die Zahl der Baugenehmigungen um 25,1% oder um 47.800 auf 142.600 Wohnungen. 

Umbauter Raum bei Fabrik- sowie Bürogebäuden gesunken 

Bei Nichtwohngebäuden gingen im Jahr 2023 die neuen Bauvorhaben ebenso zurück. Das betrifft Nichtwohngebäude, wie Fabrikgebäude und Lagerhallen, Büro- und Verwaltungsgebäude oder landwirtschaftliche Betriebsgebäude. Der Indikator zur Messung der Bauaktivität ist hier der umbaute Raum. Bei den genehmigten Nichtwohngebäuden verringerte sich der umbaute Raum gegenüber 2022 um 15,7% auf 199,5 Mio. m³. Darunter ging der umbaute Raum bei Fabrik- und Werkstattgebäuden um 17,0%, bei Warenlagern um 16,0% und bei Handelsgebäuden um 23,3% zurück. 

Mit einem Minus von 20,9% zum Vorjahr war bei den Büro- und Verwaltungsgebäuden im Jahr 2023 erneut ein starker Rückgang auf 18,0 Mio. m³ zu beobachten. Der Rückgang von 34,1% seit dem Jahr 2021 dürfte unter anderem auf einen verminderten Bedarf an neuen Büro- und Verwaltungsgebäuden aufgrund des verstärkten Arbeitens im Homeoffice seit der Corona-Pandemie zurückzuführen sein. 

Zur Erinnerung: Die Zahl der Baugenehmigungen erlaubt eine frühzeitige Einschätzung der zukünftigen Bauaktivität. Aufschluss über die tatsächliche Entwicklung der Bautätigkeit und des Bauüberhangs im Jahr 2023 gibt die Zahl der Baufertigstellungen, die das Statistische Bundesamt voraussichtlich Ende Mai 2024 veröffentlichen wird.

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