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Neue ikonische Tragstruktur von Pritzker Preisträger Toyo Ito

(6.5.2024) In Sapporo, einer Stadt mit fast 2 Mio. Einwohnern auf der japanischen Insel Hokkaido, befindet sich das Ikeuchi Gate Building – ein Geschäftsneubau für den Hauptsitz der Ikeuchi Group (siehe Google-Maps). Der Bauherr engagierte dafür Pritzker Preisträger Toyo Ito, einen der einflussreichsten Architekten Japans. 

Sein Entwurf für das multifunktionale Geschäftsgebäude präsentiert einen verglasten Kubus, der von blattartigen Stahlbetonstützen gehalten wird. Über einem Eckgrundstück erheben sich acht Geschosse, ein weiteres unterirdisches dient als Kellergeschoss und Technikraum. Auf den drei unteren Ebenen finden sich Geschäfte, Cafés und Restaurants, im vierten Stockwerk bietet das sogenannte Ikeuchi Lab einen Co-Working Bereich für innovative Start-ups und Gründerfirmen aus Hokkaido. Die Ikeuchi Group beschäftigt sich mit der Planung, Entwicklung sowie dem Vertrieb von Technologien und Produkten aus dem Bereich Gebäudeausrüstung und Kommunikation, ihr Hauptsitz befindet sich in den oberen Etagen. 

Die V-förmig angeordneten Stahlbetonstützen sind dreidimensional geformt. Die dahinterliegenden Fensterelemente mussten aufgrund der unregelmäßigen Blattstruktur in Sonderformaten hergestellt werden.
(Bild: Kai Nakamura)
 

Smarte Technologie

Dass im Gebäude selbst die neuesten Technologien zur Anwendung kamen, wundert daher nicht wirklich. Ziel des Neubaus war eine neue Art von intelligentem Gebäude, das technische Meisterleistung mit innovativer Virtuosität kombiniert: dies reicht nun von der hocheffektiven Wärmeisolierung der Gebäudehülle und der zukunftsweisenden Klimatisierung der Büroräume bis zur einer der modernsten und sichersten IT-Umgebung für die Büros sowie einer komfortablen Kommunikationsinfrastruktur für Besucher und Beschäftigte, OpenRoaming inklusive. 

Ikonische Fassade

Geprägt wird das Gebäude von seiner ikonischen Tragstruktur: Dafür entwarf Toyo Ito eine erdbebensichere Konstruktion aus tulpenblattähnlichen Stahlbetonstützen. In der Mitte breiter, zum Fuß und zur Spitze hin schmaler werdend, tragen sie die verglasten Geschossebenen. 

Die stützenfreien und flexiblen Räume werden durch die plastischen Blattstützen ermöglicht und erlauben so ausreichende Geschosshöhen, wodurch auf jeder Etage unterschiedliche Raumnutzungen möglich sind. 

Die als stehende „V’s” arrangierten Stützen drücken der Fassade einen organischen Stempel auf: sie erinnern an blattförmige Gebilde, welche aus der Erde sprießen und kraftvoll gen Himmel streben. Durch eine Sonderbehandlung des Sichtbetons wird die Plastizität der Blattstruktur weiter verstärkt: die Oberflächen der Stahlbetonstützen sind mit einer Beschichtung versehen, die mit Glimmer vermischt ist und dadurch ein dezentes Schimmern der Fassade erzeugt, um einen dreidimensionalen Effekt zu erzielen. 

Bei den Aluminium-Fensterelementen gab es eine Vielzahl von Abmessungen und Sonderformen, die sich aus den unregelmäßigen Formen der Blattstützen ergaben. (Bild: Kai Nakamura) 

Thermische Effizienz durch Glaslösung

Aus den unregelmäßigen Formen der Blattstützen ergaben sich bei den Aluminium-Fensterelementen eine Vielzahl von Abmessungen und Sonderformen. Da die erforderlichen Isolierglaselemente hohen qualitativen und logistischen Anforderungen gerecht werden mussten, wurde CLIMAplusSECURIT Netzwerkpartner Vandaglas Eckelt mit der Produktion beauftragt. Mit einer Gesamtfläche von 1.280 m² stellte Eckelt insgesamt 370 Fensterelemente her, welche nach der Verschiffung nach Japan vom Fassadenbau-Unternehmen Fujisash in eine hochwärmedämmende Fensterkonstruktion implementiert wurden. 

Aufgrund der hohen gebäudetechnischen Anforderungen und dem optischen Gestaltungswillen der Architekten fiel die Wahl auf eine Dreifach-Isolierverglasung aus vorgespanntem Hochleistungsglas Eclaz One II, einer Wärmeschutzbeschichtung aus der neuesten Saint-Gobain Generation. Um die hohen statischen Anforderungen zu erfüllen, musste der Silikonrandverbund verstärkt ausgeführt werden. Die Warme Kante-Abstandhalter Swisspacer Ultimate in schwarz gewährleistete ein Maximum an thermischer Effizienz und die gewünschte ästhetische Optik. Dabei vermeidet die matte Oberfläche Reflexionen und fügt sich gleichzeitig harmonisch in das Erscheinungsbild der Fenster mit ihren filigranen, schwarzen Aluminiumprofilen ein. Diese sorgen mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit am Isolierglasrand für ein ausgezeichnetes Energieeinsparpotenzial, zudem minimiert er die Bildung von Kondenswasser und reduziert so die Schimmelgefahr erheblich. 

Um eine maximale Energieeffizienz und höchste Tageslichtwerte sicherzustellen, entschieden sich die Architekten und Bauherrn für eine Dreifachverglasung mit dem Hochleistungsglas Saint-Gobain Eclaz One II und dem Swisspacer Ultimate Warme Kante-Abstandhalter. (Bild: Kai Nakamura) 

Bautafel

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